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Vom Acker auf den Tisch

Ackerbau und Viehzucht sorgen seit Jahrtausenden für „unser tägliches Brot“. Doch während aktuell fast eine Milliarde Menschen auf der Erde hungern und noch mehr sich nicht gesund ernähren können, leben viele andere in verschwenderischem Überfluss. Die wachsende Weltbevölkerung und die steigenden Ansprüche machen es dabei erforderlich, noch mehr Nahrung zu produzieren. Denn laut einer Prognose der Vereinten Nationen muss die Erde im Jahr 2050 etwa zwei Milliarden Menschen mehr ernähren als heute. Landwirtschaft und Ernährung betreffen jeden von uns ganz direkt – sie sind gesellschaftliche und politische Schlüsselthemen.

Woher unser tägliches Brot kommt: In der Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ wird die technikgeprägte, historische Sammlung des Deutschen Museums mit sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten verknüpft. Fünf räumlich voneinander abgegrenzte Themenfelder, vom Auftakt „Idyll und Wirklichkeit“ über Nutztiere, Landmaschinen und Pflanzenbau bis zu „Überfluss und Mangel“, regen dabei zum Nachdenken über landwirtschaftliche Produktionsmethoden an, genauso wie über die eigenen Essgewohnheiten – vor allem in Bezug auf Gesundheit, Umweltschutz und die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.

Zum zeitgemäßen Konzept gehört, dass hier nicht einfach nur Objekte zur Schau gestellt, sondern der technische Fortschritt und seine Auswirkungen – positive wie negative – erläutert und erfahrbar werden. Mit zahlreichen Medienstationen und interaktiven Elementen, vom Lebensmittelregal über das Pflanzenkino und die Kuhbürste bis zum taktilen Traktormodell, werden die komplexen Zusammenhänge leichter begreifbar. Dabei war natürlich auch die Barrierefreiheit immer mit im Blick, denn „das neue Deutsche Museum soll auch für Besucherinnen und Besucher mit Handicap noch besser erlebbar werden“, sagt Kuratorin Sabine Gerber.

Und weil in der Landwirtschaft und Ernährung der ganze Weg „vom Acker auf den Tisch“ betrachtet werden soll, wurden auch kontroverse Aspekte der Lebensmittelproduktion nicht ausgespart: „So muss jedem klar sein, dass für das Steak auf seinem Teller ein Tier gestorben ist. Deswegen zeigen wir auch einen Film, wo eine Kuh geschlachtet wird“, sagt Sabine Gerber. Allerdings läuft der nur auf Anforderung per Knopfdruck auf einem abgeschirmten Monitor. „Wir wollen die Leute ja nicht erschrecken und auch nicht missionieren“, so die Kuratorin.

Zahlen + Fakten:
Lage: Ebene 3
Ausstellungsfläche: 982 qm
Exponate und Modelle: ca. 200
Medienstationen und Demonstrationen: 25
Dioramen: 3

Highlight:Die interaktiven Dioramen
Auf Knopfdruck kommt Bewegung in die Miniaturwelten: An drei interaktiven Dioramen im Filmsaal im Bereich Pflanzenbau kann man sehen, wie sich Fruchtwechsel und Monokultur unterscheiden, wie Gewächshauskultur und Vertical Farming aussehen und welche Vorteile die Agroforstkultur mit sich bringt.