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Der erste Mensch, der wiederholt erfolgreich Gleitflüge durchführte: Otto Lilienthal (1848-1896) ist als Luftfahrtpionier in die Geschichte eingegangen. Am 20. Januar gibt es in der Flugwerft Schleißheim spannende Einblicke zu Lilienthals bahnbrechenden Erfindungen. Um 10 und um 12 Uhr laden die Experten des Deutschen Museums zu Führungen durch das Atelier, in dem aktuell der berühmte Normal-Segelapparat restauriert wird. Und ab 14 Uhr präsentiert Markus Raffel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Vortrag und Film seine Erfahrungen mit einem nachgebauten „Experimentier-Eindecker“. Der Gleiter ist ebenfalls aktuell in der Zweigstelle des Deutschen Museums in Oberschleißheim zu sehen.

Otto Lilienthal erforschte die Prinzipien des Fliegens und absolvierte mit seinen Gleitern als erster Mensch wiederholt erfolgreiche Flüge. Mit dem Normal-Segelapparat perfektionierte der deutsche Ingenieur das Design seiner Flugapparate und verkaufte die elegante Konstruktion weltweit. Das erste Serienflugzeug der Geschichte war entstanden. Einer dieser originalen Gleiter kam 1904 als erstes Exponat der Luftfahrt-Sammlung ins Deutschen Museum.

„Mit dem Normal-Segelapparat aus dem Deutschen Museum ist Otto Lilienthal selbst von seinem Fliegeberg geflogen. Bis heute fasziniert diese Ikone der Luftfahrt, die wir nun für die neue Ausstellung restaurieren,“ sagt Charlotte Holzer, die für die textilen Bestandteile des Gleiters zuständig ist. Gemeinsam mit dem Holzrestaurator Patrick Goldbach und dem Metallspezialisten Mathias Winkler arbeitet Holzer seit mehr als zwei Jahren in dem Atelier, das eigens für die Restaurierung des Gleiters in der Flugwerft Schleißheim eingerichtet wurde.

„Unser Apparat ist eines von fünf Originalen, die weltweit überhaupt noch existieren“, sagt Holzer. „Im Gegensatz zu den anderen Normal-Segelapparaten in Wien, Washington, London oder Moskau ist bei unserem allerdings wesentlich mehr von den originalen Materialien erhalten.“ Hier wird der Lilienthal-Gleiter als historisches Dokument behandelt: „Wir wollen alle Spuren der Geschichte konservieren und das Fluggerät zugleich für Transporte zum Ausstellungsort sichern,“ sagt die Expertin. Geplant ist, den original Gleiter ab 2025 zunächst in der Flugwerft Schleißheim auszustellen, bevor er voraussichtlich 2028 ins fertig renovierte Haupthaus auf der Museumsinsel zurückkehrt.

Über den aktuellen Stand ihrer Arbeit informieren die drei Experten am Samstag, 20. Januar 2024, bei zwei Führungen durch das Atelier. Beginn ist um 10 und um 12 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist im Museumseintritt inbegriffen.

Wer noch mehr über Lilienthal und seine bahnbrechenden Leistungen für die Luftfahrt erfahren möchte, sollte ab 14 Uhr den Vortrag von Markus Raffel nicht versäumen. Der Aerodynamik-Fachmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat Otto Lilienthals Gleiter nachgebaut und selbst Flugversuche damit gestartet. In der Flugwerft Schleißheim berichtet er über seine Erfahrungen. In Filmaufnahmen wird auch zu sehen sein, wie Raffel mit seinem „Experimentiergerät“ wie einst der große Flugpionier „nur mit Muskelkraft“ abgehoben ist. Der nachgebaute Apparat ist seit vergangenem August Teil der Sammlung und wird künftig im Lilienthal-Saal in Oberschleißheim ausgestellt.

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Das Team, das sich in der Flugwerft Schleißheim um die Restaurierung des originalen Normal-Segelapparat kümmert (v. l. n. r.): Metallspezialist Mathias Winkler, Textilexpertin Charlotte Holzer und Holzrestaurator Patrick Goldbach.

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Foto: Deutsches Museum

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Wie einst Otto Lilienthal: Mit einem nachgebauten „Experimentier-Eindecker“ hat Markus Raffel, Aerodynamik-Fachmann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, selbst spektakuläre Flugversuche gestartet.

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Foto: M. Raffel/DLR

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