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Stuttgart 21 ist die wohl bekannteste Baustelle Deutschlands. Seit mehr als 15 Jahren entsteht im Herzen der baden-württembergischen Landeshauptstadt der neue Stuttgarter Hauptbahnhof. Ende des Jahres sollen hier die ersten Züge fahren – die große Eröffnung ist für 2026 geplant. Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums kann man sich jetzt schon über den Bahnhof informieren und einen 360°-Blick in die unterirdische Bahnsteighalle werfen. Begleitend zur Sonderausstellung ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Diskussionen und Vorträgen geplant. 

„Stuttgart Hauptbahnhof“ lautet der schlichte Titel der neuen Sonderausstellung, die von morgen an bis zum 7. Oktober 2025 im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen ist. Auf der Galerie in Halle III entsteht durch Fotos, Filme, Grafiken und zwei große Modelle das Bild von einem Bahnhof, der mit seiner Kombination aus Architektur, Technik und Nachhaltigkeit beispielhaft für unsere Zeit ist. Highlight der Ausstellung ist eine mehr als vier Meter hohe Rotunde mit einem Durchmesser von fast zehn Metern, in der sich den Besucherinnen und Besuchern ein Rundumblick in die Baustelle des unterirdischen Bahnhofs eröffnet.

Daneben erfährt man an drei Monitoren in einer Mischung aus Interviews und Bewegtbildern mehr über den Entwurfsprozess und den Bau des Bahnhofs. Auf einem sieben Meter langen Leuchttisch ist eine Infografik zu verschiedensten Aspekten des Projekts zu sehen – auch die Bedeutung für den deutschen und europäischen Schienenverkehr und die städtebauliche Perspektive, die der unterirdische Bahnhof über Tage bietet, wird thematisiert. Ein großes Schnittmodell des Bahnhofs ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie das Modell einer „Kelchstütze“. Diese Kelchstützen prägen nicht nur die Architektur des Bauwerks – sondern sorgen auch für natürliche Beleuchtung und Belüftung der Bahnsteighalle.

„Stuttgart 21 und sein Hauptbahnhof stehen wie kaum ein anderes Vorhaben für die gegenwärtigen Herausforderungen von großen Infrastrukturprojekten in demokratischen Gesellschaften“, sagt Frank Zwintzscher, Kurator für Schienenverkehr im Deutschen Museum. Die Projekte seien komplex, teuer, langwierig und nicht selten konfliktträchtig, was gerade bei dem Stuttgarter Projekt lange im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden habe. „Jetzt wird der Bau fertig und das konkrete Ergebnis wird sichtbar: ein beeindruckender Bahnhofsbau auf gestalterisch und technisch sehr hohem Niveau“, sagt Zwintzscher. „Wir möchten unseren Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich davon einen Eindruck zu verschaffen und sich ein Urteil darüber zu bilden.“

Christoph Ingenhoven, dessen Architektenbüro den Bahnhof geplant hatte, unterstreicht den hohen Anspruch des Projekts: „Das Herz der Stadt Stuttgart wird der künftige Hauptbahnhof mit seinen umgebenden Plätzen sein. Es entsteht eine neue Mitte, die die gesamte Umgebung nachhaltig zum Besseren verändern wird.“ Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit von „christoph ingenhoven architects“ und dem Verkehrszentrum des Deutschen Museums entstanden.

Zur Ausstellung, in der der Bahnhofsbau im Vordergrund steht, ist ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant. Ausgehend von Stuttgart 21 und dem neuen Hauptbahnhof soll die aktuelle Debatte über die Zukunft der Bahn zwischen maroden Brücken und den angekündigten „Infrastruktur-Milliarden“ aufgegriffen werden. „Wie können wir uns heute darauf einigen, was wo wie morgen gebaut wird? Warum tun wir uns so schwer mit Großprojekten? Wie können wir zu einer zukunftsfähigen Infrastruktur in diesem Land kommen? Und was sind uns gute Gestaltung und Wahrzeichen wert? Fragen wie diese möchten wir in den kommenden Monaten mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren“, sagt Zwintzscher. Los geht es gleich heute Abend mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Stuttgart Hauptbahnhof – Meisterwerk oder Milliardenbaustelle?“.

Die Sonderausstellung „Stuttgart Hauptbahnhof“ läuft bis zum 7. Oktober 2025 im Verkehrszentrum des Deutschen Museums. Infos zum Rahmenprogramm gibt es unter www.deutsches-museum.de/verkehrszentrum/ausstellungen/sonderausstellungen/stuttgart-hauptbahnhof.   

Bild 1/5

Vor der mehr als vier Meter hohen Rotunde steht das Modell einer “Kelchstütze”.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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Bild 2/5

Die riesige Rotunde gibt einem fast das Gefühl, als stände man direkt auf der Baustelle.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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Bild 3/5

Auf einem sieben Meter langen Leuchttisch ist eine Infografik zu verschiedensten Aspekten des Projekts zu sehen.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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Bild 4/5

Frank Zwintzscher, Kurator für Schienenverkehr im Deutschen Museum, Bettina Gundler, Leiterin des Verkehrszentrums und Christoph Ingenhoven von „christoph ingenhoven architects“ (v.l.n.r.) 

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Foto: Deutsches Museum

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Bild 5/5

Blick in die Bahnhofshalle des Stuttgarter Hauptbahnhofs.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: HGEsch 

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