Direkt zum Seiteninhalt springen

DM Preprint

Karin Zachmann

Risky Rays for an Improved Food Supply?

Dieser Aufsatz geht von der These aus, dass ionisierende Strahlen, die zuerst als epistemische Werkzeuge in den Experimentalsystemen der Lebenswissenschaften zum Einsatz gekommen waren, unter den spezifischen Bedingungen des Kalten Krieges vorschnell als praktische Innovationen außerhalb des Labors im Bereich von Landwirt­schaft und Ernährung zur Anwendung gebracht wurden. Was zuerst aus wissenschaftlicher Neugier heraus entstand, um zu lernen, wie ionisierende Strahlen die lebende Materie beeinflussen, diente am Ende nur dem politischen Ziel, die friedliche Anwendbarkeit der Kerntechnik nachzuweisen. Projekte, wie z.B. die Lebensmittel­bestrah­lung, entwickelten sich zu kraftvollen Hybriden aus Wissenschaft, Technik und Politik, die die globale Verteilung von Wissen und Macht im Kalten Krieg und darüber hinaus beeinflussten. Anhand nationaler und transnationaler Programme, Projekte und Netz­werke wird diese Entwicklung für den Zeitraum vom Beginn der 1950er Jahre bis zum Beginn der 1980er Jahre untersucht.


Risky Rays for an Improved Food Supply?
National and Transnational Food Irradiation Research as a Cold War Recipe. Deutsches Museum Preprint 7
2013 Deutsches Museum
55 Seiten
ISSN 2191-0871