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Die Technik der Bilder

Klick! Tagtäglich drücken Milliarden Menschen auf einen Auslöser, fangen mit Handy, Tablet oder Fotoapparat Bilder aus ihrem Alltag oder Urlaub ein. Dank Digitaltechnik sind die Fotos und Filmchen sofort sichtbar und lassen sich, so schnell wie sie gemacht wurden, auch weltweit verbreiten. Aufnahme, Wiedergabe und Zirkulation fotografischer Bilder werden dabei auf entscheidende Weise von den verwendeten Apparaten beeinflusst. Dass diese Wechselbeziehung zwischen Technik und Bildergebnis seit ihren Anfängen in den 1830er Jahren die Fotografie prägt, zeigt die Ausstellung Foto und Film. Sie widmet sich der Entwicklung der Apparate und der Wiedergabemedien von der Vorgeschichte bis in die Digitalära. „Heute kommunizieren wir stärker als jemals zuvor über Fotos und Filme. Umso spannender ist es, sich mit der Geschichte dieser alltäglich gewordenen Kulturtechnik auseinanderzusetzen und ihre 200-jährige Entwicklung kennenzulernen“, sagt Sonja Neumann, die Kuratorin der Ausstellung.

Es gibt viel zu sehen! Die Ausstellung Foto und Film ist in vier Bereiche gegliedert. Im Zentrum steht die historische Entwicklung der Geräte und Wiedergabemedien in einer Großvitrine, die sich durch den ganzen Ausstellungsraum erstreckt. Daneben sind unter dem übergeordneten Begriff der bildhaften Modellierung der Wirklichkeit Themeninseln zu Digitaltechnik, Farbe, Raum, Zeit, dem schnellen und dem indiskreten Bild sowie dem Tonfilm zu finden. Grundlagen, Bauteile und Funktionen der Kameratechnik werden im dritten Bereich erläutert. In der Galerie der Bilder werden schließlich zwei ausgewählte Bildverfahren vorgestellt: Laterna magica-Scheiben als Vorläufer der Diaprojektion einerseits und das Autochrom als eines der ersten Farbfotografieverfahren andererseits. „Es ist faszinierend, was man früher so alles auf sich nehmen musste, um eine Fotografie herzustellen“, sagt Sonja Neumann und ergänzt: „Aber keine Frage: Gute Fotos zu machen ist heute so anspruchsvoll wie früher.“ In der Ausstellung Foto und Film gibt es reichlich Motive, um sich ein umfassendes Bild von dieser heute so alltäglichen Kulturtechnik zu machen.

Zahlen + Fakten:
Lage: Ebene 2
Ausstellungsfläche: ca. 500 qm
Exponate: ca. 1200
Demos und Medienstationen: 10 und 16
Diorama: 1

Highlight: Der Lichtton-Kinoprojektor
1919 gründeten Joseph Engl, Joseph Massolle und Hans Vogt in Berlin die Erfindergemeinschaft „Triergon“ (Werk der Drei). Sie entwickelten das Prinzip des Lichttonfilms, bei dem der Schall fotografisch aufgezeichnet wird, und konnten bereits 1922 erste Vorführungen mit diesem Lichtton-Kinoprojektor veranstalten.