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Verwandlung, Versuch und Verwendung

Von morgens unter der Dusche bis abends beim Essen und sogar wenn wir einfach nur atmen: Chemie begleitet uns überall. Das Shampoo, das Salz in der Suppe, die Luft – im Grunde wir selbst bestehen aus chemischen Stoffen. Je mehr wir über diese Stoffe, ihren Aufbau, ihre Eigenschaften und ihre Umwandlung wissen, desto besser verstehen wir also das Leben selbst. Das gilt im Kleinen wie im Großen, denn die Chemie ist auch das Fundament für fast alle Prozesse und Wertschöpfungsketten unserer Industrie. Ohne die  Chemie sind die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft wie Energiewende, Digitalisierung oder Pandemiebekämpfung nicht zu bewältigen. Was zum einen ein Segen ist, kann aber auch zugleich Fluch bedeuten: Plastikabfälle in der Umwelt oder Überdüngung stehen beispielhaft dafür.

Verwandlung, Versuche und Verwendung: Die Chemieausstellung ist zunächst in drei große Bereiche eingeteilt. Beginnend mit den historischen Laboratorien folgt das Experimentierfeld mit Besucherlabor, Mitmachboxen und dem Hörsaal. Dahinter schließt die große Ausstellungshalle mit den Themeninseln Mensch und Chemie, High-Tech-Chemie, Ernährung, Rohstoffe & Industrie, Analytik, Freizeit & Sport und Bauen an. Hier wird die Chemie hinter den Dingen des alltäglichen Lebens gezeigt. Dazu gibt es einen umfangreichen Grundlagenbereich, der auch mit vielen interaktiven Elementen hilft, diese elementare Naturwissenschaft zu begreifen. Und es gibt eine eigene Kinderspur!

„Die Verbindung von moderner Chemie, historischen Laboratorien und dem interaktiven Laborbereich in der neuen Chemieausstellung ist weltweit einzigartig“, sagt Kuratorin Susanne Rehn-Taube. „Unsere Besucherinnen und Besucher können hier spektakuläre Experimentalvorträge erleben, die Entwicklung der chemischen Labore seit dem späten Mittelalter nachspüren oder in einem modernen Chemielabor selbst Versuche durchführen. Die Themenvielfalt ist riesengroß, wir zeigen Chemie im Alltag, in der Forschung und in der Industrie, da ist für jede und jeden etwas dabei!“ Möglich wurde die Ausstellung durch eine großzügige Förderung durch die Initiative ‚Chemie im Dialog‘ (CID), in der sich viele Chemie-Unternehmen zusammengeschlossen haben.

Markus Steilemann, Vorsitzender des Vorstands von CID, betont: „Chemie begleitet uns in jedem Aspekt unseres Lebens. Trotzdem nehmen wir das viel zu selten bewusst wahr. Das soll die Chemieausstellung im Deutschen Museum ändern, indem sie diese elementare Naturwissenschaft für Besucherinnen und Besucher auf vielfältige Weise erlebbar macht. Dieses wichtige Vorhaben unterstützen wir gern mit unserer Initiative ‚Chemie im Dialog‘.“

„Das Deutsche Museum braucht dauerhaft die Unterstützung der Unternehmen – und ich möchte mich ausdrücklich bei CID für die großzügige finanzielle Hilfe bedanken“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Mit fünf Millionen Euro hat die Initiative das große Projekt unterstützt. Heckl: „Wir brauchen solche Initiativen – schon seit den Zeiten von Oskar von Miller hat das Deutsche Museum überhaupt nur durch großzügige Hilfen aus der Industrie seinen Auf- und Ausbau finanzieren können. Ohne die vielfältigen Zuwendungen wäre eine Modernisierung vieler Ausstellungen gar nicht möglich. CID setzt diese lange Tradition fort.“

Zahlen + Fakten:
Lage: Ebene 1
Ausstellungsfläche: 1200 qm
Demos und Interaktiva: ca. 90
Dioramen: 2
Medienstationen: 29

Highlight: Das Tatort-Diorama
Tatort Partykeller: Was ist das für ein weißes Pulver auf dem Tischchen? Und ist das Blut auf dem Boden? Vieles deutet in diesem Diorama auf ein Verbrechen hin. Bei der Lösung des Rätsels hilft natürlich die chemische Analytik…