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Hier geht es drunter und drüber!

Bauen ist eine Wissenschaft für sich. Für den komplexen Ablauf von Entwurf über Konstruktion und Ausführung braucht es Fachleute. Innerhalb des Ingenieurbaus gilt der Brückenbau als Königsdisziplin. Das liegt an den oft gigantischen Dimensionen der Bauwerke, die zudem häufig innovative Prototypen oder Einzelstücke sind und ganze Landschaften prägen. Wasserbau ist nicht weniger spannend und stellt Ingenieurinnen und Ingenieure vor ganz eigene Herausforderungen. So facettenreich wie der Ingenieurbau präsentiert sich die Ausstellung Brücken und Wasserbau: fest und fließend, steinhart und dynamisch.

Hier geht es drunter und drüber! Nicht nur thematisch, sondern auch räumlich: Die Ausstellung führt über verschiedene Ebenen durch die Bereiche Tunnelbau, Wasserbau und Brückenbau. Ein weiterer Abschnitt dient als Sonderausstellungsfläche für wechselnde Schwerpunkte: Zunächst steht hier das Thema Beton im Mittelpunkt. Den großen Bogen spannt eine Brücke aus Glas, die sich als begehbare Hängebrücke durch den Raum schwingt. Auf, unter, vor, hinter und neben ihr kann man in der Ausstellung Brücken und Wasserbau erleben, wie Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften im Ingenieurbau praktisch umgesetzt werden.

Das bewährte Konzept der Ausstellung Brücken und Wasserbau von 1998 wurde beibehalten, wobei eine Reihe von neuen Exponaten das Spektrum der dargestellten Brückenbaukunst noch erweitert. Dabei werden die bekannten und beliebten Großmodelle, Dioramen und Demonstrationsversuche in vollständig überarbeiteter Form präsentiert im Hinblick auf Betextung, grafische Gestaltung und ergänzende Medienstationen.

„Brücken faszinieren Groß und Klein – und wir haben sie alle! Zumindest im Modell: Vom 2000 Jahre alten Aquädukt der Römer, über die größte Schrägseilbrücke Europas, die schönsten Fachwerkbögen aus der Pionierzeit der Eisenbahn und die banale Autobahnbrücke, die tausendfach gebaut wird. Wir zeigen wie Brücken gebaut werden und warum sie stehen bleiben, also stabil sind“, sagt Moritz Heber, der Kurator der Ausstellung.

Zahlen + Fakten:
Lage: Ebene 0
Ausstellungsfläche: 1200 qm
Demonstrationen und Interaktiva: 15
Modelle und Dioramen: 55
Medienstationen: 12

Highlight: Die Brücke aus Glas
Die Brücke, errichtet 1997/1998 nach dem Entwurf des berühmten Bauingenieurs Jörg Schlaich, hat eine Spannweite von 27 Metern und wiegt fast 15 Tonnen. Die Auflager sind mit Pfählen zwischen neun und 14 Metern Länge durch alle Untergeschosse hindurch direkt im Isargrund verankert. Dieses Bauwerk ist weltweit die einzige begehbare Hängebrücke in einem Gebäude und (neben dem Foucault'schen Pendel) die größte und sicher die schwerste Demonstration im Deutschen Museum.