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Alles einsteigen, bitte! Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums erfahren Besucherinnen und Besucher alles rund um die Fortbewegung auf Reifen, Rollen, Rädern und Kufen. Von der Draisine, dem Vorläufer des Fahrrads, über das erste Benzinauto (Benz-Patentmotorwagen) bis zum modernen ICE geht es mit zahlreichen Originalen durch die Geschichte des Landverkehrs. Dabei werden in den drei Hallen auf der Münchner Theresienhöhe nicht nur einzigartige Exponate aneinandergereiht. Das zeitgemäße Ausstellungskonzept macht die vielfältigen Aspekte der menschlichen Mobilität erlebbar. Untergliedert in die Bereiche „Stadtverkehr“, „Reisen“ und „Mobilität und Technik“ werden neben den technischen auch die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Dimensionen des Verkehrs von gestern, heute und morgen beleuchtet. Zum runden Erlebnis wird der Besuch im Verkehrszentrum durch die begehbaren Ausstellungsstücke – vom Lkw-Führerstand über den Bahnpostwagen bis zum Kutschensimulator heißt es an vielen Stellen: Alles einsteigen, bitte!

Nicht nur die großartige Sammlung und die Art der Präsentation versprechen im Verkehrszentrum des Deutschen Museums ein einmaliges Erlebnis – auch die denkmalgeschützten Ausstellungshallen selbst sind sehenswert: Geplant hat das 1908 eröffnete Ensemble der Architekt Wilhelm Bertsch. Nach dem Auszug der Münchner Messe übernahm das Deutsche Museum ab 2002 die Verantwortung für die denkmalgerechte Sanierung der Gebäude. Bereits 2003 wurde mit Halle III der erste Teil des Verkehrszentrums eröffnet. Drei Jahre später folgten Halle I und Halle II. 2011 schließlich vervollständigte der neu errichtete Eingangsbereich mit angeschlossenen Büros, kleinem Vortragssaal, Besucher-Foyer, Kasse und Shop die Zweigstelle.

Halle I

Verkehr in der Stadt

Die Entwicklung der städtischen Verkehrsmittel und des Verkehrs in Ballungsräumen sind das Thema der Halle I. Die Fahrzeugsammlung wird auf einer Straße präsentiert, die sich als Zeitachse durch die Halle zieht. In der Hallenmitte weitet sich die Straße zu einer großen Platzinszenierung mit „Nebenstraßen“. Hier stehen Automobile, Zweiräder, Dreiräder, Straßenbahnen, Busse und Spezialfahrzeuge wie ein historischer Umzugswagen oder eine Straßenkehrmaschine. Historische und futuristische Ampeln entlang der Straße dokumentieren die technische Entwicklung der Verkehrsregelung. Die Besucherinnen und Besucher können in eine U-Bahn steigen, den Verkehr aus der Perspektive eines Lkw-Fahrers erleben oder in das Innere eines Klinomobils – einer fahrbaren Zahnarztpraxis aus den 1960er-Jahren – blicken. Um die Schausammlung herum gruppiert sind die Themen „Öffentlicher Nahverkehr“, „Umwelt“ und „Sicherheit“. Da werden Crashtests gezeigt, man sieht, wie ein Airbag funktioniert oder wie eine Rettungskette abläuft.

Halle II

Lust und Last des Reisens

Der Weg durch die Ausstellungshalle beginnt mit einem Rückblick auf die reiselustigen Römer und die Schwierigkeiten der Pilgerreise. Von der Kutschenreise bis zur Pauschalreise der Gegenwart führt der Pfad weiter entlang einer Vielzahl von Reiseverkehrsmitteln: vorbei an der Schweizer Alpenpost, die bis ins 20. Jahrhundert über den Furka-Pass fuhr, an der ersten kontinentalen Pferdebahn „Hannibal“, der Schnellzugdampf-lokomotive S 3/6 mit Post- und Speisewagen oder am Panoramabus Kässbohrer Setra. Die Geschichte des Reisens auf der Straße erzählen Kutschen, Automobile, Motorräder und Fahrräder. Neben den ersten dreirädrigen Fahrzeugen finden sich hier u. a. der Mercedes Simplex, der als Vorbild für die Grundform des Automobils gilt, Luxuslimousinen wie Mercedes SS oder Lancia Lamda, der „Laubfrosch“, das erste Fließband-gefertigte Auto in Deutschland, und ein pinkfarbener Cadillac aus den 1950er Jahren. Zu den Attraktionen der Halle zählt auch ein Kutschensimulator, der dem Besucherinnen und Besucher ein authentisches Sitz- und Fahrgefühl wie zu Mozarts Zeiten vermittelt.

Halle III

Mobilität und Technik

Das Thema dieser Halle sind der Bewegungsdrang des Menschen und die technischen Werkzeuge, die ihm helfen, sich schnell, weit, sicher und effektiv fortzubewegen. Die Ausstellung spannt den Bogen von der Beschleunigung auf eigenen Füßen – vom Knochenschlittschuh bis zum High-Tech-Inlineskate ¬ über die Entwicklung des Motorsports am Beispiel prominenter Rennwagen wie dem Audi-Alpensieger bis zu den Grundlagen der Fahrzeugphysik. Mit einmaligen Exponaten wie dem Benz-Patentmotorwagen oder der Dampflok „Puffing Billy“ wird die Geschichte der Mobilität lebendig.