"Wir lassen's noch mal richtig krachen!"
Am 28. Juni zum vorerst letzten Mal zu erleben: Die Hochspannungsanlage des Deutschen Museums
Zum vorerst letzten Mal zucken am Dienstag, 28. Juni, die Blitze durch die berühmte Hochspannungsanlage des Deutschen Museums. Die Show wird seit 1953 im Deutschen Museum vorgeführt – bei rund 200 Besuchern pro Vorführung und drei Vorführungen täglich dürften rund 15 Millionen Menschen die Vorführung in ihrer fast 70-jährigen Geschichte schon einmal gesehen haben. Generaldirektor Wolfgang M. Heckl: „Wenn wir unsere Besucherinnen und Besucher fragen, woran sie sich auch Jahrzehnte nach ihrem Besuch bei uns noch erinnern können, fällt meist das Stichwort Hochspannungsanlage. Und das ist auch kein Wunder. Die Show ist ungeheuer beeindruckend und bei weitem unsere beliebteste Vorführung.“
Am 28. Juni ist der alte Gebäudeteil des Deutschen Museums mitsamt der Hochspannungsanlage zum vorerst letzten Mal zugänglich – nach der Eröffnung des neuen Deutschen Museums mit seinen 19 neuen Dauerausstellungen am 8. Juli beginnt die Sanierung auch im zweiten Teil des Gebäudes. Am letzten Tag wird die Hochspannungsanlage fast durchgängig bespielt – von 10 bis 16.30 Uhr. Für Besucherinnen und Besucher, die an dem Tag im Faraday’schen Käfig sitzen wollen, sind bereits Plätze verlost worden. Starkstrom-Kurator Frank Dittmann: „Wir lassen’s noch mal richtig krachen, denn wir wollen den Menschen die Gelegenheit geben, sich die Show jetzt anzuschauen, bevor sie nach der Modernisierung im Jahr 2028 wieder geöffnet wird.“ Die Pläne für die neue Ausstellung und die neue Hochspannungsanlage stehen bereits. „Und die wird mindestens so spektakulär wie die alte“, verspricht Dittmann.
Bei der vorerst letzten Vorführung soll der Generaldirektor selbst in den berühmten Faraday‘schen Käfig klettern. Eine Drahtgitterkugel, in der immer ein Mitarbeiter des Deutschen Museums sitzt, wird auf drei Meter angehoben. Nun wird eine Spannung von etwa 220.000 Volt angelegt. Dennoch verlässt der Kollege den Faraday'schen Käfig unbeschadet: Der Innenraum der Kugel ist vor äußeren elektrischen Feldern und elektromagnetischen Wellen abgeschirmt. 1836 hatte der Physiker Michael Faraday zum ersten Mal eine entsprechende Versuchsanordnung ausprobiert.
Aber auch die anderen Vorführungen sind spannend: Die Blitzentladung auf einer Glasplatte ist optisch sehr spektakulär und sehr laut – ebenso wie die Blitzeinschläge in ein Modellhaus und in eine kleine Kirche. Bei den Blitzversuchen kommen Spannungen von einer Million Volt und Stromstärken bis zu 3000 Ampere ins Spiel. Übrigens: Die Anlage wurde unter Federführung von Hans Prinz (1907 - 1978) konzipiert – einem Professor für Hochspannungs- und Anlagentechnik an der Technischen Hochschule München.
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Der Faraday'sche Käfig: In der Drahtgitterkugel sitzt bei den Vorführungen normalerweise immer ein Mitarbeiter des Deutschen Museums. Sie wird auf drei Meter angehoben und dann eine Spannung von etwa 220.000 Volt angelegt, die außen durch den Blitzüberschlag sichtbar ist.
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Foto: Deutsches Museum/S. Wameser
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Spektakulär und laut: elektrische Entladung an einer Glasplatte.
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Foto: Deutsches Museum
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Zuschauer bei der Blitze-Show in der Abteilung Starkstrom: Die Vorführung ist unter den Besucherinnen und Besuchern des Deutschen Museums bei weitem die beliebteste.
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Foto: Deutsches Museum
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Der Blitz schlägt bei der Vorführung auch in eine kleine Kirche ein.
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Foto: Deutsches Museum