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Jedes Watt zählt – für das Klima und für die Umwelt! Das Deutsche Museum hat jetzt auf dem Dach des Forums der Zukunft 122 Photovoltaik-Module installieren lassen. Damit kann künftig die Energie für den Bau an der Ludwigsbrücke umweltfreundlich und nachhaltig erzeugt werden. Möglich wurde das Projekt auch durch eine Änderung im Bayerischen Denkmalschutzgesetz im vergangenen Juni, die jetzt das Anbringen von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden erlaubt.  

Das denkmalgeschützte Gebäude stammt zwar aus dem Jahr 1935, doch der heutige Name ist Programm: Das „Forum der Zukunft“ an der Ludwigsbrücke dient seit bald zwei Jahren als Ort, an dem technische Innovationen nicht nur präsentiert, sondern auch mit der Gesellschaft diskutiert werden. „Da passt es nicht wirklich, wenn die Energie für so einen Ort aus fossilen Quellen stammt“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. Und auch vor dem Hintergrund der Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine lag die Idee von Beginn an nahe, den Strom für die Zukunft möglichst umweltfreundlich, nachhaltig und autark zu gewinnen.

Als im vergangenen Sommer dann das Bayerische Denkmalschutzgesetz geändert wurde, kam das Projekt in Fahrt. „Und mit der großzügigen Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die jeweils etwa die Hälfte der Kosten für die Anlage übernommen haben, konnte aus der Idee doch recht schnell Wirklichkeit werden“, sagt Wolfgang Heckl. Der Generaldirektor ist dankbar und hocherfreut, „dass Bund und Land gemeinsam eine gute Sache fördern“.

Wissenschaftsminister Markus Blume sagt: „Ökologischer geht’s nicht: Mit der optisch an das grüne Kupferdach des Deutschen Museums angepassten Photovoltaik-Anlage bewahren wir die Schönheit des historischen Bauensembles auf der Museumsinsel UND schützen das Klima – denn jedes Prozent, das wir an Energie sparen können, ist wertvoll. So entsteht eine perfekte Symbiose aus Denkmalschutz und Zukunftstechnologie – und das am Sehnsuchtsort für alle Technikbegeisterten! Die Installation ist ein Paradebeispiel, wie unser neues Denkmalschutzgesetz den Klimaschutz voranbringen kann!“

Seit Juni 2023 ist es also grundsätzlich möglich, auch auf denkmalgeschützten Gebäuden Solaranlagen anzubringen. „Natürlich gibt es da noch strenge Vorgaben“, sagt Dieter Zimmermann, der das Projekt für das Deutsche Museum mit betreut. „Die Farbe der Module ist zum Beispiel an das Kupferdach angeglichen. Außerdem sind die Platten rahmenlos und haben die gleichen Maße, wie die vorhandenen Rauch-Wärme-Abzugsklappen auf dem Dach.“ So entsteht ein „gleichmäßig rhythmisiertes Gesamtbild“, wie es im Fachjargon heißt.

Die Anlage aus insgesamt 122 Photovoltaik-Modulen ist so dimensioniert, dass damit der Grundverbrauch des Gebäudes gedeckt werden kann. „Es fließt also in keinem Fall Energie ins öffentliche Stromnetz, sondern unser Zähler dreht sich langsamer – im Idealfall gar nicht mehr“, sagt Zimmermann. Er rechnet mit 500 Kilowattstunden an eigener Stromproduktion an sonnigen Tagen. Und für den Fall, dass die Anlage auf dem Forum der Zukunft mehr erzeugen sollte, als zugleich im Haus selbst verbraucht wird, gibt es einen Speicher mit einer Kapazität von 50 Kilowattstunden. „Das erhöht die Effizienz, da wir die gesamte Stromproduktion nutzen können und nicht von der Bedarfsregulierung im öffentlichen Netz abhängig sind“, sagt Dieter Zimmermann. Wird es Abend, wird der gespeicherte Strom genutzt und damit die Zeit für die Eigenproduktion verlängert.

Zusätzlich wurde noch ein modernes Managementsystem eingerichtet, um die Energie optimal zu verteilen: „Daten der Lastkurven des Gebäudes werden mit der aktuellen und für den Tag erwarteten Produktion abgeglichen und über selbstlernende Algorithmen entschieden, wie die zur Verfügung stehende Energie am effizientesten eingesetzt werden kann“, erklärt Zimmermann.

Dass das Museum mit der Solaranlage seine Stromkosten senken kann, ist aber nur ein gutes Argument. Noch gewichtiger sind der Umwelt- und der Klimaschutzaspekt: „Die Anlage spart immerhin pro Jahr 35 Tonnen CO2 ein“, sagt Generaldirektor Heckl. Denn: „Man kann in vielen Dingen einen Neustart oder einen Reload machen, „aber eine Erde 2.0 ist derzeit nicht bekannt!“

Daten und Fakten zur Solaranlage auf dem Dach des Forums der Zukunft

  • 122 rahmenlose Module mit den Abmessungen 120 cm x 220 cm
  • Spitzenleistung 500 Wp („Wattpeak“ bei idealen Bedingungen) pro Modul
  • Dezentrale Wechselrichter in jedem Modul (wenn ein Modul verschattet oder defekt ist, erzeugen die anderen weiter Strom)
  • Stromproduktion: ca. 500 Kilowattstunden pro Tag (wetterabhängig)
  • CO2-Einsparung: ca. 35 Tonnen pro Jahr
  • Kosten: 400.000 Euro, jeweils zur Hälfte vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien getragen

Bild 1/1

Generaldirektor Wolfgang M. Heckl steht auf dem Dach des Forums der Zukunft zwischen den neuen Photovoltaik-Modulen.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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