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Am 26. Februar 1948 wurde die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in Göttingen gegründet. Zur Feier des 75-jährigen Bestehens zeigt die Forschungsorganisation jetzt eine Sonderausstellung über „ihre“ Nobelpreisträger. „Pioniere des Wissens“ ist vom 27. Februar bis 10. April 2023 im Vorraum der Bibliothek des Deutschen Museums zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Er gilt als „Oscar“ der Wissenschaft, als wichtigster internationaler Forschungspreis: der Nobelpreis, der seit 1901 alljährlich in fünf Disziplinen (Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedensbemühungen) verliehen wird. Viele der ausgezeichneten Projekte bilden die Grundlage für umwälzende technische Entwicklungen in unserer modernen Welt, von der Entdeckung der Röntgenstrahlung bis zur Begründung der Quantenmechanik – was gerade auch im Deutschen Museum an vielen Stellen immer wieder deutlich wird.

So ist in der Ausstellung Gesundheit der originale Brutschrank von Robert Koch zu sehen, der 1905 für seine Untersuchungen auf dem Gebiet der Tuberkulose mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet wurde. Oder in der Chemie der berühmte Hahn-Meitner-Straßmann-Tisch, auf dem der Versuchsaufbau nachgebildet ist, mit dem die drei Forschenden erstmals die Kernspaltung nachweisen konnten – wofür allerdings nur Otto Hahn einen Chemienobelpreis erhielt.

Nobelpreiswürdige Forschung findet seit nunmehr 75 Jahren auch in den Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft statt. Die Organisation wurde am 26. Februar 1948 als Nachfolgerin der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gegründet. An 85 Instituten wird hier aktuell Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften betrieben. Und das äußerst erfolgreich: 30 Forscherinnen und Forscher der Max-Planck-Gesellschaft und ihrer Vorläuferin wurden schon mit Nobelpreisen ausgezeichnet.

Unter dem Titel „Pioniere des Wissens“ präsentiert die Max-Planck-Gesellschaft anlässlich ihres Jubiläums jetzt die Forschungsarbeiten dieser Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger in einer umfassenden Digital Story im Internet und in einer Wanderausstellung in mehreren deutschen Städten. Auftakt ist in München – vom 27. Februar bis 10. April 2023 im Vorraum der Bibliothek des Deutschen Museums.

Der Ort passt perfekt, denn neben den einzigartigen Stücken in den Museumsausstellungen gibt es zahlreiche weitere Anknüpfungspunkte zwischen dem Deutschen Museum und der MPG. „Unser Haus ist ja schon seit Anbeginn eng mit dem Namensgeber der Gesellschaft verbunden“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. Der Physiker Max Planck gehörte in den Gründungsjahren des Museums zu den profilierten Beratern, die beim Aufbau und der Gestaltung der Abteilungen halfen.

Eine Zusammenarbeit, die sich ganz im Geist von Max Planck und von Museumsgründer Oskar von Miller regelmäßig bis in die Gegenwart fortsetzt, und aus der immer wieder gemeinsame Vermittlungs-Projekte, unter anderem zum Thema Anthropozän oder zur Quantentechnologie entstanden sind. „Im Deutschen Museum zeigen und erklären wir ja gerade auch die Grundlagen der Wissenschaften und zusätzlich betreiben wir eigene Forschung an einem eigenen großen Institut direkt hier im Haus“, sagt Generaldirektor Heckl. „Darum möchte ich der Max-Planck-Gesellschaft an dieser Stelle gerne –sozusagen von Kollege zu Kollege – zum 75-jährigen Bestehen gratulieren. Ich freue mich wirklich sehr, dass wir als Gastgeber für die Sonderausstellung mitfeiern dürfen.“

„Pioniere des Wissens“ erschließt in acht Bereichen Themen der Wissenschaft, die die Welt von 1915 bis heute veränderten und mit denen Zukunft gestaltet werden kann. Highlights aus der Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sind zum Beispiel die Klimaforschung von Paul Crutzen, Einsteins Relativitätstheorie und ihre Relevanz für die moderne Astrophysik. Sowie der Beginn des Plastik-Zeitalters durch Karl Zieglers Patent für Niederdruck-Polyethylen von 1953 und die Genschere CRISPR-Cas9. Die Ausstellung im „Max-Planck-Science-Pavillon“ umfasst zudem ausgewählte Exponate, darunter Reproduktionen von mehr als 20 Nobelpreis-Urkunden oder das Labortagebuch Klaus von Klitzings, das seine Entdeckung einer neuen Naturkonstante dokumentiert. Die Ausstellung lädt Besucherinnen und Besucher ein zur Diskussion über den Wert von Wissenschaft für Industrie, Medizin, Ökologie und den Alltag und zeigt, wie sich die Bewertung von Entdeckungen im Laufe der Zeit verändert hat.

Die Sonderausstellung ist Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Zum Rahmenprogramm gehören Führungen (12 Uhr Deutsch, 14 Uhr Englisch) und das große Nobelquiz am 6. März mit den Kneipenquizern Tom und Darren ab 18.30 Uhr im Dachterrassenrestaurant „Frau im Mond“.

Die 30 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger der Max-Planck-Gesellschaft/Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
2022 Svante Pääbo (Medizin) – 2021 Benjamin List (Chemie) – 2021 Klaus Hasselmann (Physik) – 2020 Emmanuelle Charpentier (Chemie) – 2020 Reinhard Genzel (Physik) – 2014 Stefan W. Hell (Chemie) – 2007 Gerhard Ertl (Chemie) – 2005 Theodor Hänsch (Physik) – 1995 Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin) – 1995 Paul Crutzen (Chemie) – 1991 Erwin Neher (Medizin) – 1991 Bert Sakmann (Medizin) – 1988 Hartmut Michel (Chemie) – 1988 Johann Deisenhofer* (Chemie) – 1988 Robert Huber (Chemie) – 1986 Ernst Ruska (Physik) – 1985 Klaus von Klitzing (Physik) – 1973 Konrad Lorenz (Medizin) – 1967 Manfred Eigen (Chemie) – 1964 Feodor Lynen (Medizin) – 1963 Karl Ziegler (Chemie) – 1954 Walter Bothe (Physik) – 1944 Otto Hahn (Chemie) – 1939 Adolf Butenandt (Chemie) – 1938 Richard Kuhn (Medizin) – 1936 Peter Debye (Chemie) – 1931 Otto Warburg (Medizin) – 1921 Albert Einstein (Physik) – 1918 Fritz Haber (Chemie) – 1915 Richard Willstätter (Chemie)

*Deisenhofer folgte 1988, im Jahr der Preisverleihung, dem Ruf an die University of Texas, USA. Die mit dem Nobelpreis prämierte Forschung leistete er wenige Jahre zuvor gemeinsam mit Hartmut Michel und Robert Huber am Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried.

Bild 1/2

Gäste im „Science Pavillon“ der Max-Planck-Gesellschaft.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Archimedes-Exhibitions GmbH

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Bild 2/2

Die Büste von Max Planck im Ehrensaal des Deutschen Museums (derzeit geschlossen).

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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