Direkt zum Seiteninhalt springen

„Schiff ahoi!“ – neben der Isar: Das Seenotrettungsboot „Asmus Bremer“, das in den vergangenen knapp zehn Jahren im Museumshof stand, wurde jetzt per Lkw zu seinem neuen Liegeplatz gebracht – direkt neben den großen Seenotrettungskreuzer „Theodor Heuss“. Der Umzug war schon lange angedacht, wurde jetzt aber unvermeidlich, weil der Platz im Hof für die Arbeiten im zweiten Abschnitt der großen Generalsanierung des Deutschen Museums gebraucht wird. Etwa 800 Meter ging es über die Zenneckbrücke, entlang der Zeppelinstraße, auf die Corneliusbrücke und in den Museumsgarten.

„Ein Schiff!“ – der Ausruf aus hunderten Kindermündern ist nun endgültig verklungen. Der Anblick der „Asmus Bremer“ neben dem Museumseingang sorgte in den vergangenen zehn Jahren nicht nur bei den jüngsten Besucherinnen und Besuchern für Begeisterung. „Aber eigentlich gab es schon, als das Rettungsboot dem Museum übergeben wurde, die Idee, dass es im Freigelände vor der Luft- und Raumfahrthalle aufgestellt wird“, sagt Daniela Menge, Kuratorin für Schifffahrt im Deutschen Museum. Dort liegt bereits seit 1988 der große Seenotrettungskreuzer „Theodor Heuss“ vor Anker.

Die „Asmus Bremer“ kam Ende 2012 nach 25 Einsatzjahren von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) an das Deutsche Museum. Neben der „Theodor Heuss“, einem Seenotkreuzer aus der ersten Serie neuzeitlicher Rettungseinheiten der DGzRS, konnte das Deutsche Museum damit nun auch den Prototyp eines modernen, allwettertauglichen Seenotrettungsbootes zeigen.

Die „Asmus Bremer“, benannt nach dem von 1702 bis 1720 amtierenden Kieler Bürgermeister, steht zugleich für den selbstlosen Einsatz ihrer ausschließlich freiwilligen Seenotretter. Zwischen Ende 1987 und 2012 haben ihre Besatzungen 644 Menschen aus Seenot gerettet oder aus Gefahren auf See befreit. Das Seenotrettungsboot hat bei über 3900 Einsatz-, Kontroll- und Sicherungsfahrten rund 88 000 Seemeilen (etwa 163 000 Kilometer) zurückgelegt. Das entspricht mehr als vier Erdumrundungen.

„Die letzte Fahrt über Land zum neuen Liegeplatz ist so eine Art Rettungseinsatz für das Rettungsboot“, sagt Daniela Menge. Wenn in den nächsten Jahren wegen der Renovierung im zweiten Gebäudeteil immer mehr Baustellenfahrzeuge über den Museumshof rollen, wäre die Asmus Bremer dort nicht mehr sicher. „Und sicher ist der neue Standort neben der großen Schiffsschwester auch inhaltlich passender“, sagt die Kuratorin.

Eckdaten zur Asmus Bremer:

  • als Selbstaufrichter im Falle des Durchkenterns konstruiert.
  • Länge ü. a. („über alles“, vom hintersten bis zum vordersten Punkt des Schiffes): 8,28 Meter
  • Breite ü. a.: 3,10 Meter
  • Tiefgang: 0,85 Meter
  • Motorleistung: 220 PS
  • Geschwindigkeit: 18 Knoten (ca. 33 km/h)
  • Besatzung: Freiwillige
  • Während seiner gesamten Dienstzeit im Olympiahafen Schilksee stationiert

Bild 1/3

Ein Schiff auf Reisen: Die Asmus Bremer wird im Rückwärtsgang über die Zenneckbrücke gefahren.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum/Hubert Czech

Download

Bild 2/3

Auf dem Weg in den Museumsgarten ging es für das Seenotrettungsboot am neuen Eingangsgebäude vorbei.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum/Hubert Czech

Download

Bild 3/3

Die "Asmus Bremer" ist an ihrem neuen Liegeplatz im Museumsgarten direkt neben der "Theodor Heuss" angekommen.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum/Hubert Czech

Download