„Landwirtschaft und Ernährung“ macht Appetit
Modernes Konzept, zeitgemäße Gestaltung: Das Deutsche Museum präsentiert eine Vorschau auf das, was Besucherinnen und Besucher demnächst erwartet
„Sneak Preview“: Mit der „Landwirtschaft und Ernährung“ präsentiert das Deutsche Museum eine Vorschau auf das, was die Besucherinnen und Besucher in den insgesamt 19 neuen Dauerausstellungen erwartet, wenn im Juli der erste Teil des großen Modernisierungsprojekts abgeschlossen ist. Mit einem komplett erneuerten Konzept und der modernen Gestaltung ist die Landwirtschaft und Ernährung eine zeitgemäße Weiterentwicklung, wie sie künftig überall im Deutschen Museum zu sehen und zu erleben ist. Die Präsentation bietet zudem einen angemessenen Rahmen, um sich bei der BayWa Stiftung zu bedanken, die die Verwirklichung dieser beispielhaften Ausstellung großzügig finanziell unterstützt hat.
Traktor neben Mähdrescher neben Pflug, unter hölzernen Deckenbalken: Die ehemalige „Agrartechnik“ war im Prinzip eine Aneinanderreihung von großen Landmaschinen in einer gigantischen stilisierten Scheune. In der neuen Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ gibt es immer noch Traktoren, Mähdrescher & Co. – allerdings ist der große Raum im dritten Obergeschoß jetzt in fünf abgegrenzte Themenbereiche unterteilt: von „Idyll und Wirklichkeit“ über Nutztiere, Landmaschinen und Pflanzenbau bis zu „Überfluss und Mangel“. „Wir haben die technikgeprägte, historische Sammlung des Deutschen Museums mit sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten verknüpft“, sagt Sabine Gerber, die Kuratorin der Ausstellung. „Damit wollen wir zum Nachdenken über landwirtschaftliche Produktionsmethoden anregen, genauso wie über die eigenen Essgewohnheiten – vor allem in Bezug auf Gesundheit, Umweltschutz und die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.“
Zum zeitgemäßen Konzept gehört, dass hier nicht einfach nur Objekte zur Schau gestellt, sondern der technische Fortschritt und seine Auswirkungen – positive wie negative – erläutert und erfahrbar werden. Mit zahlreichen Medienstationen und interaktiven Elementen, vom Lebensmittelregal über das Pflanzenkino und die Kuhbürste bis zum taktilen Traktormodell, werden die komplexen Zusammenhänge leichter begreifbar. Dabei war natürlich auch die Barrierefreiheit immer mit im Blick, denn „das neue Deutsche Museum soll auch für Besucherinnen und Besucher mit Handicap noch besser erlebbar werden“, sagt Sabine Gerber.
Und weil in der Landwirtschaft und Ernährung der ganze Weg „vom Acker auf den Tisch“ betrachtet werden soll, wurden auch kontroverse Aspekte der Lebensmittelproduktion nicht ausgespart: „So muss jedem klar sein, dass für das Steak auf seinem Teller ein Tier gestorben ist. Deswegen zeigen wir auch einen Film, wo eine Kuh geschlachtet wird“, sagt Kuratorin Gerber. Allerdings läuft der nur auf Anforderung per Knopfdruck auf einem abgeschirmten Monitor. „Wir wollen die Leute ja nicht erschrecken und auch nicht missionieren“, so Gerber.
Aber zu den Kernaufgaben des Deutschen Museums zählt, den Menschen Wissen zu vermitteln, das dann als Grundlage für die Meinungsbildung zu den verschiedensten gesellschaftlichen Schlüsselthemen dienen kann. „Mit unseren neuen Ausstellungen kommen wir wieder auf die Höhe der Zeit“, freut sich Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums. Und das betrifft nicht nur die konzeptionelle Überarbeitung der Ausstellungen. Im Rahmen der großen Zukunftsinitiative wird auch das gesamte Gebäude saniert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. „So ein Jahrhundertprojekt lässt sich nur mit Hilfe von zahlreichen Unterstützern verwirklichen“, so der Generaldirektor. Neben den Geldern, die Bund und Freistaat Bayern dafür bereitstellen, sind es auch großzügige Spenden aus der Privatwirtschaft und anderen Institutionen, die damit die Zukunftsfähigkeit des Deutschen Museums sichern. So hat die BayWa Stiftung eine Million Euro für die „Landwirtschaft und Ernährung“ zur Verfügung gestellt.
Bei der Präsentation der neuen Ausstellung wurde diese Spende noch einmal mit der symbolischen Übergabe eines Spielzeugtraktors gewürdigt. „So beispielhaft wie diese neue Ausstellung für das neue Deutsche Museum und sein zeitgemäßes Konzept zur Wissensvermittlung steht, so vorbildlich ist das Engagement der BayWa Stiftung in Deutschland und in aller Welt. Uns eint das Ziel, Bildung zu fördern. Und wir danken noch einmal sehr herzlich für Ihre Unterstützung auf unserem Weg“, sagte Wolfgang M. Heckl an den Vorstandsvorsitzenden der BayWa AG und der BayWa Stiftung Klaus Josef Lutz und Maria Thon, Geschäftsführerin der BayWa Stiftung gerichtet.
„Wir beglückwünschen das Deutsche Museum zu diesem gelungenen Auftakt in neuem Gewand. Die Ausstellung Landwirtschaft und Ernährung ist aktueller denn je. Die wachsende Weltbevölkerung stellt uns gesellschaftlich vor große Herausforderungen. In der Ausstellung werden die Zusammenhänge für alle Menschen gleichermaßen nachvollziehbar. Nur durch Bildung können wir Bewusstsein schärfen, sie ist das Fundament, auf das wir bauen“, erklärt Klaus Josef Lutz. „Mit Blick auf die Gesundheit der Menschen und den Schutz der Umwelt sind wir als Gemeinschaft gefordert“, fügt Maria Thon hinzu. „Mit unserem Engagement als Förderpartner wollen wir dazu beitragen, das Wissen der Menschen rund um die Landwirtschaft und die Ernährung zu vertiefen und zugleich an diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe erinnern.“
Die „Landwirtschaft und Ernährung“ wird zusammen mit den weiteren 18 neuen Dauerausstellungen im Juli 2022 für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Zahlen und Fakten
- Lage: Ebene 3
- Ausstellungsfläche: 982 qm
- Exponate und Modelle: ca. 200
- Medienstationen und Demonstrationen: 25
- Interaktive Dioramen: 3
Hier gibt es Informationen zum Modernisierungsprojekt des Deutschen Museums.
Bild 1/9
Das Lebensmittelregal kann über den Multimedia-Tisch im Vordergrund angesteuert werden. Dort gibt es auf Fingertipp Infos zu den Objekten im Regal.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
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Generaldirektor Wolfgang M. Heckl (li.) bekommt bei der Vorabpräsentation vor dem Lebensmittelregal von Maria Thon (Mi.), Geschäftsführerin der BayWa Stiftung, und dem BayWa-Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz (re.) einen Spielzeugtraktor als Symbol für die Unterstützung bei der Verwirklichung der Ausstellung überreicht.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 3/9
Generaldirektor Wolfgang M. Heckl auf dem Spielzeugtraktor, den er von Maria Thon (Geschäftsführerin BayWa Stiftung) und Klaus Josef Lutz (Vorstandsvorsitzender BayWa AG und BayWa Stiftung) für das Museum geschenkt bekommen hat.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 4/9
So sah die alte Agrartechnik-Ausstellung im Deutschen Museum aus.
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Foto: Deutsches Museum
Bild 5/9
Von der idyllischen Original-Almhütte aus den bayerischen Alpen bis zum bedrohlichen „Maisgebiss“ (im Vordergrund): Hier werden alle Aspekte der Landwirtschaft gezeigt.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 6/9
Ein moderner Fendt-Traktor und sein taktiles Modell (li.) in der neuen Ausstellung "Landwirtschaft und Ernährung".
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 7/9
Lebende Tiere gibt es in der Ausstellung zwar nicht – dafür aber sehr lebensechte.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 8/9
Das bewegliche, interaktive Diorama wurde in den Werkstätten des Deutschen Museums gebaut.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
Bild 9/9
Im großen Kino im Bereich Pflanzenbau wird ein Weizenfeld im Jahreslauf gezeigt.
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Foto: Deutsches Museum
Prototyp "Landwirtschaft und Ernährung"
Eine von 19 neuen Dauerausstellungen im Deutschen Museum
Ein Rundgang mit Kuratorin Sabine Gerber durch die neue Ausstellung "Landwirtschaft und Ernährung".