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„Auch bei komplexen Zusammenhängen genau zu sein und nur so weit zu vereinfachen, wie es richtig bleibt. Und dann knobeln, bis die Dinge auf den Punkt gebracht sind.“ So beschreibt Ingolf Baur seine Arbeitsweise. Dafür wurde der Fernsehmoderator und Filmautor jetzt mit dem Helmut Fischer Preis für Wissenschaftskommunikation des Deutschen Museums ausgezeichnet.

Ingolf Baurs Motto ist „Ökologie first!“ So überrascht es nicht, dass sich viele seiner Filme um das Artensterben, die Klimakrise oder Geoengineering drehen. Die Bandbreite der Themen, die er seinem Publikum „einfach und richtig“ nahebringt, ist aber noch viel größer: von der Suche nach dem Jungbrunnen über die Erziehungskrise bis zu Künstlicher Intelligenz. Dabei zeigt Baur immer vollen Einsatz, schlüpft für die Genderdebatte schon mal einen Tag in Frauenkleider oder lässt sein Gehirn unter Strom setzen, um herauszufinden, ob sich dadurch die Intelligenz steigern lässt.

„Experimentierfreude und der Ansatz von größtmöglicher Vereinfachung und gleichzeitiger Korrektheit bei der Vermittlung von Wissen sind ja auch Grundpfeiler unserer Arbeit hier“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums und ergänzt: „Das ist das Wesen von Wissenschaftskommunikation. Ingolf Baur macht es seinen Zuschauerinnen und Zuschauern wirklich leicht, die aktuelle Forschung zu verstehen und auch die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Arbeit für unsere Zukunft zu begreifen.“ Eine Gabe, die jetzt mit dem Helmut Fischer Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet wurde.

„Die Auszeichnung freut mich besonders, steht der Stifter doch mit seinem Unternehmen für Messgeräte höchster Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Das sind Maßstäbe, an denen ich mich in meiner journalistischen Arbeit ebenfalls tagtäglich versuche. Mit dem Deutschen Museum fühle ich mich schon lange verbunden. Die Blitze am Faraday’schen Käfig gehören zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen. Spätestens da sprang bei mir der Funke für die Wissenschaft über“, sagt Ingolf Baur.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird seit 2016 gemeinsam vom Deutschen Museum und der Helmut Fischer Stiftung an Menschen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Wissenschaftskommunikation verdient gemacht haben. Der Stifter des Preises, Helmut Fischer, hatte 2003 die Helmut Fischer Stiftung ins Leben gerufen, um Wissenschaft, Forschung, Bildung und Kunst zu fördern, und ihr dafür das gesamte Unternehmensvermögen seiner Messtechnik-Firma übertragen. Über den Preisträger Ingolf Baur sagt Fischer: „Die submikroskopische Welt ist mit unserem Alltag verwoben. Mit wissenschaftlichem Bewusstsein und geschickter Technik kann sie verständlich vermittelt werden. Ingolf Baur hat diese Gedanken gestalterisch verarbeitet und verdient deshalb unsere Anerkennung.“ Und Florian Reinhart, der Stiftungsratsvorsitzende der Helmut Fischer Stiftung, fügt hinzu: „Ein Eckpfeiler des Lebenswerks von Helmut Fischer ist es, wissenschaftlich komplexe Zusammenhänge exakt zu messen und auf den Punkt gebracht darzustellen. Im Zentrum steht, dass die praktischen Anwender von der Produktion bis hin zur Forschung und Entwicklung auf Basis exaktester Messungen die jeweils nötigen Erkenntnisse in verwertbarer Form erhalten. Wissenschaftskommunikation ist daher Stiftungszweck und erklärtes Anliegen der Helmut Fischer Stiftung. Mit dem Erkenntnisgewinn, den Ingolf Baur seinem breiten Zuschauerpublikum beständig mit seinem Werk vermittelt, trifft er genau und auf beste Weise diesen Anspruch des Stifters.“

Über den Preisträger 2022:
Ingolf Baur ist Wissenschaftsmoderator und Filmautor einer Vielzahl von Fernsehdokumentationen zu Forschungsthemen. Der 58-Jährige moderiert das werktägliche Zukunftsmagazin „nano“ in 3sat, sowie wissenschaftliche Tagungen und Veranstaltungen für Ministerien und Unternehmen.
Ingolf Baur hat Physik, Astronomie, Biophysik und klassischen Gesang studiert. Er tritt nach wie vor als Sänger auf und gibt Seminare als Medientrainer am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation.

Die bisherigen Helmut Fischer Preisträger:

  • 2016: Giulia Enders, Medizinerin und Autorin ("Darm mit Charme“)
  • 2017: Philipp Häusser, Physiker und YouTuber („Phil’s Physics“)
  • 2018: Johann Beurich, Mathematiker und YouTuber („DorFuchs“)
  • 2019: Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch

(2020 und 2021 pandemiebedingt keine Preisvergabe)

Bild 1/1

Bei der Preisverleihung am 17. Januar 2023: (v. li.) Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, TV-Moderator und Filmemacher Ingolf Baur, der frisch gekürte Helmut-Fischer-Preisträger, und Florian Reichart, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Helmut Fischer Stiftung.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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