Ein Glückstag für das Deutsche Museum
Fünf-Millionen-Spende für die neue Dauerausstellung Physik: ZEISS ist jetzt Mitglied im Gründerkreis des Deutschen Museums
Die Physikabteilung gehört zu den beliebtesten Dauerausstellungen des Deutschen Museums. Jetzt kann sie auch in Zukunft Millionen von Menschen diese faszinierende Wissenschaft nahebringen. Denn die ZEISS Gruppe hat sich entschlossen, dem Gründerkreis des Deutschen Museums beizutreten. Verbunden mit diesem Engagement ist eine Spende über fünf Millionen Euro, die das Museum für die Neukonzeption der Physikausstellung einsetzen wird.
Generaldirektor Wolfgang M. Heckl: „Ich bin sehr glücklich und ZEISS äußerst dankbar. Ohne eine Physik-Ausstellung hätte ich mir das Deutsche Museum einfach nicht vorstellen können. Unsere Besucherinnen und Besucher werden begeistert sein. Heute ist ein Glückstag für das Deutsche Museum.“
Die Ausstellung ist eine der größten und wichtigsten Dauerausstellungen des Museums. Auf rund 1200 Quadratmetern wird mit anschaulichen Demonstrationen physikalisches Verständnis geschaffen. 200 Mitmachstationen faszinieren seit Jahrzehnten Kinder und Erwachsene, und eine die Demonstration zur Drehimpulserhaltung, bei der man den Pirouetteneffekt am eigenen Leib erleben kann, ist sogar seit 1909 in Betrieb – bis auf den heutigen Tag. Die Dauerausstellung Physik liegt im zweiten Bauabschnitt des Museums, mit dem im Jahr 2022 begonnen und der im Jahr 2028 vollendet wird. Nur: Im Rahmen der verfügbaren Mittel konnten in der Planung noch nicht alle Ausstellungen des zweiten Bauabschnittes verwirklicht werden. Mit der Realisierung weiterer moderner und zeitgemäßer Ausstellungen wird erst begonnen, wenn deren Finanzierung gesichert ist. Die Schifffahrt, der Starkstrom mit der legendären Hochspannungsanlage, die Historische Luftfahrt, die Dampfmaschinen: ja. Aber die Physik bisher: nein. „Das wäre für uns eine enorme Lücke gewesen“, sagt Generaldirektor Heckl, selbst Physiker und größter Fan der Physikausstellung. Gerade die Entwicklung und der Bau der für die Physik unverzichtbaren Demonstrationen – samt und sonders Einzelanfertigungen – sind äußerst aufwendig. „Deshalb bin ich ZEISS so ungeheuer dankbar für die Spende. Denn dieses Engagement ist auch ein Zeichen, dass die umfassende Modernisierung unseres Hauses immer weitergeht.“
Karl Lamprecht, Vorstandsvorsitzender der ZEISS Gruppe, sagte: „Einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, das war immer wichtig in der 175-jährigen Geschichte unseres Unternehmens.“ Mit dem Deutschen Museum habe man einen herausragenden Partner bei der MINT-Förderung, also bei der Nachwuchs-Förderung im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Und diese Förderung liegt ZEISS sehr am Herzen. Lamprecht: „Das Deutsche Museum ist ein Ort des Lernens und der Inspiration. Hier wurde schon bei vielen jungen Menschen die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik geweckt. Diese Begeisterung brauchen wir, um unsere Zukunft lebenswert zu gestalten. Dafür wollen wir in unserem Jubiläumsjahr ein Zeichen setzen.“
Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, begrüßte die Unterstützung als notwendige Ergänzung der öffentlichen Förderung des Großprojekts: „Der Freistaat und der Bund haben sich bereits mit ihrer gemeinsamen Zusage, zusätzlich zu den schon zuvor bereitgestellten 445 Millionen Euro weitere 300 Millionen Euro für den zweiten Abschnitt der Generalsanierung des besucherstärksten deutschen Forschungsmuseums zu bewilligen, klar zu ihrer Verantwortung für diesen Publikumsmagneten bekannt. Große Projekte wie die Generalsanierung des Deutschen Museums sind aber immer auch auf zusätzliche Unterstützung von Förderern angewiesen. Deshalb freue ich mich sehr, dass nun die ZEISS Gruppe in den Gründerkreis des Deutschen Museums eintritt. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich bei ZEISS und dem Vorstandsvorsitzenden Karl Lamprecht sowie bei Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere so gewichtige und bedeutsame Gründerkreismitglieder wie die ZEISS Gruppe gewinnen können.“
Heute wurde die Millionen-Förderung mit der Unterschrift auf einer Urkunde von Karl Lamprecht und Generaldirektor Wolfgang M. Heckl im Beisein von Minister Sibler im Ehrensaal des Deutschen Museums besiegelt. Anschließend stellte Physik-Kuratorin Daniela Schneevoigt eine erste Konzept-Skizze für die neue Physikausstellung vor.
Neben der Förderung bekommt das Museum von ZEISS auch noch eine Leihgabe von großem Wert: ein historisches Mikroskop aus den Händen von Carl Zeiss von 1879 für die „Schatzkammer“ der neuen Optik-Dauerausstellung, die gerade im ersten Bauabschnitt fertiggestellt wird. Heckl: „Das ist ein großartiges Symbol dieser Partnerschaft.“
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Die ZEISS Gruppe tritt dem Gründerkreis der Zukunftsinitiative bei: Karl Lamprecht, Vorstandsvositzender von ZEISS, Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Generaldirektor Wolfgang M. Heckl (v. li.) mit der unterzeichneten Urkunde im Ehrensaal des Deutschen Museums.
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Foto: Deutsches Museum, Reinhard Krause
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Generaldirektor Wolfgang M. Heckl und Timo Mappes, Gründungsdirektor des Deutschen Optischen Museums, mit dem ZEISS-Mikroskop "Stativ VIIb", das als neues Exponat in die Schatzkammer in die Ausstellung Klassische Optik kommt.
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Neues Schmuckstück für die Schatzkammer
Vom ersten Projektionsplanetarium bis zum Rasterelektronenmikroskop: ZEISS und das Deutsche Museum verbindet eine mehr als 100 Jahre lange Partnerschaft. Heute kommt noch ein wichtiger Baustein hinzu
Das Deutsche Museum und das Unternehmen ZEISS verbindet eine mehr als 100-jährige Partnerschaft. „Immer wieder hat ZEISS das Deutsche Museum in entscheidenden Momenten unterstützt“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Das Planetarium des Deutschen Museums hätte es ohne die Anregung des Museumsgründers Oskar von Miller und die genialen Arbeiten der Mitarbeiter von ZEISS um Walther Bauersfeld nicht gegeben. Es ging 1923 in Betrieb – als erstes Projektionsplanetarium der Erde.
Auch der Refraktor von ZEISS in der Weststernwarte befindet sich bereits seit 1925 im Deutschen Museum. Und am Tag, an dem die Spende des Unternehmens aus Oberkochen offiziell bekanntgegeben wird, kommt noch ein weiteres bedeutendes Exponat von ZEISS dazu: eines der ersten Mikroskope, dessen Optiken vollständig auf Grundlage der Theorie der Bildentstehung im Mikroskop von Ernst Abbe berechnet wurden. Das Mikroskop „Stativ VIIb“ von 1879 wurde dem Deutschen Museum heute vom Deutschen Optischen Museum in Jena als Leihgabe überreicht. Es wird seinen Platz in der neuen Optik-Schatzkammer des Deutschen Museums finden, die gerade im Rahmen der Modernisierung des Hauses fertiggestellt wird. Es waren Mikroskope wie dieses, die den Weltruf des Unternehmens ZEISS begründeten. Carl Zeiss (1816 – 1888) hatte sein Unternehmen 1846 gegründet und begann schon im Jahr darauf mit der Produktion einfacher Mikroskope.
Mikroskop-Optiken wurden bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts auf Erfahrungsbasis gefertigt. Das damit verbundene Probieren schlug sich in einem eigenen Fachbegriff nieder: dem „Pröbeln“. Gute Hersteller gaben in ihren Firmenschriften bis in die 1870er an: „Besonders gut gelungene Objektive werden, soweit vorhanden, für entsprechend höhere Preise abgegeben.“
Carl Zeiss störte sich jedoch an dieser Ungewissheit und beschritt neue Wege - im Jahr 1866 nahm er die Zusammenarbeit mit dem etwa halb so alten Physiker Ernst Abbe (1840 - 1905) auf. „Ziel und Anspruch von Carl Zeiss war, seinen Kunden das zuverlässige Mikroskopieren mit den besten Optiken zu ermöglichen – und durch das theoretische Verständnis die Grenzen der Auflösung weiter voranzutreiben“, sagt Timo Mappes, Gründungsdirektor des Deutschen Optischen Museums.
Nach intensiven Arbeiten konnte Zeiss im Vorwort zu seinem Produktkatalog 1872 stolz vermerken: „Die hier aufgeführten Mikroskop-Systeme sind sämmtlich neuerdings auf Grund theoretischer Berechnung des Herrn Professor A b b e in Jena konstruiert.“
„Den Hang zum Perfektionismus erkennt man noch an anderer Stelle: Seitdem die Objektive nach Abbes Berechnungen gefertigt wurden, versah Zeiss sie mit einer eigenen Seriennummer, die für den Benutzer unauffällig an der Fassung der Frontlinse angebracht wurde – so waren die Objektive stets vollständig rückverfolgbar“, sagt Mappes. Das Mikroskop „Stativ VIIb“, das das Deutsche Museum heute überreicht bekam, war besonders „für den Gebrauch in Laboratorien und für Lehranstalten geeignet“, jedoch mit einer derart präzisen Feineinstellung ausgestattet, dass noch die stärksten Objektive damit verwendbar waren.
Und auch das neueste Mikroskop in der Sammlung des Deutschen Museums stammt von ZEISS – nämlich ein Rasterelektronenmikroskop, das für die Vorführungen im „Mikroskopischen Theater“ benutzt wird und das Besucherinnen und Besucher der neuen Optik-Ausstellung mit Einblicken in die Welt des Mikrokosmos faszinieren wird.
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Ein neues Schmuckstück für die Schatzkammer des Deutschen Museums: das Mikroskop "Stativ VIIb".
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Foto: Deutsches Optisches Museum
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Eine wichtige Spielwiese
Die Physik-Ausstellung des Deutschen Museums
Seit der Museumsgründung ist die Abteilung „Physik“ ein wichtiger Bestandteil des Hauses. Schon 1906 in den provisorischen Ausstellungen des Deutschen Museums gab es einen Physik-Saal, und bei der Eröffnung des Ausstellungsgebäudes im Jahr 1925 gab es selbstverständlich auch eine Physikausstellung. In der aktuellen Form besteht die Ausstellung seit den 1960er-Jahren. „Die Umsetzung wirkt heute zwar aus der Zeit gefallen - trotzdem ist die Physik-Ausstellung immer noch ein absolutes Highlight gerade für unsere jungen Besucherinnen und Besucher“, sagt Physik-Kuratorin Daniela Schneevoigt. Und Generaldirektor Wolfgang M. Heckl ergänzt: „Dass wir heute, rund 60 Jahre nach der Eröffnung der jetzigen Physik-Ausstellung, endlich mit der Neukonzeption beginnen können, ist eine fantastische Nachricht.“
Die Ausstellung bietet etwa 200 interaktive Experimente – Schneevoigt spricht von der „wissenschaftlichen Spielwiese“ des Museums, in der sich die Besucherinnen und Besucher mit physikalischen Phänomenen auseinandersetzen und nach dem Prinzip „learning by doing“ Zusammenhänge erkennen. Basis der Ausstellung ist natürlich auch die einmalige Sammlung von rund 6000 Exponaten. Die Physik zählt zu den größten und wertvollsten Sammlungsbereichen des Deutschen Museums – sie umfasst herausragende Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte, darunter Original-Instrumente von Physikern wie Heinrich Hertz, Otto von Guericke und Georg Simon Ohm und Nobelpreis-Exponate wie die Versuchsanordnung von Wilhelm Conrad Röntgen zur Entdeckung der Röntgenstrahlung. Rund 200 Exponate werden in der neuen Ausstellung Platz finden.
Das Museum hat immer schon das Ziel gehabt, junge Menschen für die Naturwissenschaften zu begeistern. Mit Erfolg. Der Physiker und spätere Nobelpreisträger Rudolf Mößbauer hat immer gern erzählt, dass sein Interesse an der Physik erst durch das Deutsche Museum geweckt wurde.
„Aber wir dürfen natürlich nicht stehenbleiben“, sagt Daniela Schneevoigt. „Die klassischen Themengebiete der physikalischen Forschung haben sich enorm erweitert – und diese neuen, wichtigen Themen fehlen in der derzeitigen Ausstellung völlig. Es wird Zeit, endlich auch Themen wie die spezielle Relativitätstheorie oder die Quantenmechanik aufzunehmen.“
Schneevoigt will das Experimentieren in der Ausstellung erhalten – aber auch Exponate zum Sprechen bringen, also mit ihrer Hilfe Geschichten erzählen. Digitale Medien sollen nur vorsichtig eingesetzt werden. „Es gilt natürlich auch, die Seele, den analogen Charme der Ausstellung zu bewahren – schließlich hat diese Ausstellung gerade deshalb so ungeheuer viele Fans“, sagt Schneevoigt.
Neu entstehen soll ein Vorführbereich, in dem spannende physikalische Experimente in täglichen Science Shows präsentiert werden können - wie zum Beispiel die spektakuläre Stickstoff-Vorführung, neben der Hochspannungsanlage die beliebteste Vorführung im Deutschen Museum.
Die Bereiche der klassischen Physik werden um die Quantenoptik und die Wissenschaft des Messens (Metrologie) erweitert – und gleich nebenan geht es mit der Experimentierwerkstatt des Museums weiter. Hier wird Physik ganz praktisch in kreativen Workshops erfahrbar. Wichtigste Zielgruppen bleiben Familien mit Kindern, Schulklassen mit Lehrern – aber natürlich auch alle, die sich für Naturwissenschaften interessieren. „Die Ausstellung bleibt auch in Zukunft ein Highlight und ein Besuchermagnet des Deutschen Museums“, sagt Generaldirektor Heckl. „Auch deswegen bin ich ZEISS sehr dankbar.“
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Die Vorführung mit flüssigem Stickstoff zählt zu den beliebtesten Science-Shows im Deutschen Museum.
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Foto: Deutsches Museum
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Pirouetteneffekt: Die Mitmachstation zum Drehimpuls gibt es bereits seit 1909 im Deutschen Museum. Dieses Bild zeigt einen Museumsmitarbeiter bei einer Demonstration im Jahr 1925.
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Foto: Deutsches Museum
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Beeindruckende Optik
Die neue Dauerausstellung des Deutschen Museums
Das Mikroskop von ZEISS, das heute dem Deutschen Museum übergeben wurde, ist für die Schatzkammer in der neuen Dauerausstellung „Klassische Optik“ bestimmt, die bald zusammen mit dem ersten Bauabschnitt eröffnet werden kann. Auf 300 Quadratmetern können Besucherinnen und Besucher sich von optischen Phänomenen überraschen lassen.
In der neuen Optik-Ausstellung ist Mitmachen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht. Rund zwanzig Tische zum Mitmachen und zehn Knopfdruckexperimente laden dazu ein, sich mit optischen Phänomenen zu beschäftigen. Selbst auf Fragen wie „Warum ist der Himmel blau?“ gibt es hier eine Antwort. Im Eingangsbereich sehen sich die Besucherinnen und Besucher als erstes in einem riesigen, gewölbten Spiegel, der überraschende Perspektiven eröffnet.
Die „Schatzkammer optischer Instrumente“ ist ebenso ein Highlight der Ausstellung wie drei Dioramen aus den Werkstätten des Deutschen Museums, die die Schauplätze wichtiger Entdeckungen der Optikgeschichte, die Camera obscura und die physikalischen Phänomene dahinter erfahrbar machen. Die Schatzkammer wiederum ist eine Art Schaudepot mit rund 220 Exponaten aus der Optik-Sammlung: Mikroskope in unterschiedlichsten Formen und Größen, Fernrohre, Linsen und andere optische Instrumente. Auch das Mikroskop von ZEISS von 1879 findet hier seinen Platz. Informationen zu jedem einzelnen Exponat können auf den drei Bildschirmen an der Vitrine abgerufen werden.
Gleich gegenüber befindet sich das Mikroskopische Theater, das das Museum bereits mit großem Erfolg getestet hat: Ein modernes Rasterelektronenmikroskop von ZEISS zeigt Details winziger Objekte – wie die legendären Bärtierchen -, und die Zuschauer können live dabei sein und Fragen stellen. Rund um das Theater erleben die Besucherinnen und Besucher den Experimentierbereich der Ausstellung. Der Fokus liegt auf dem Selbermachen und Ausprobieren. Und auch die beliebten Knopfdruckexperimente wird es in der neuen Optik-Ausstellung geben.
Fakten zur Ausstellung
Vier Ausstellungsbereiche
- Schauplätze der Optikgeschichte
- Schatzkammer optischer Instrumente
- Mikroskopisches Theater
- Experimentierbereich
Lage: Ebene 1, Südtrakt
Fläche: rund 300 Quadratmeter
Demos und interaktive Experimente: 30
Dioramen: 3
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Das Mikroskopische Theater wird eines der Highlights der neuen Ausstellung "Klassische Optik".
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Visualisierung: Deutsches Museum, Thöner von Wolffersdorff
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Endspurt, Teil 1
Die Modernisierung des Deutschen Museums
Der erste Teil der Modernisierung des Deutschen Museums ist fast vollendet: Gegen Ende des Jahres sollen die 19 neuen Ausstellungen des ersten Bauabschnitts fertiggestellt sein. „Einige Ausstellungen werden bereits im September komplett fertig sein“, sagte Generaldirektor Wolfgang M. Heckl bei der Bekanntgabe der Zeiss-Großspende für das Museum. „Wir sind jetzt im Endspurt, was den ersten Bauabschnitt betrifft.“ Gerade kehren die großen Flugzeuge zurück auf die Museumsinsel, Ende August „fliegt“ auch die berühmte „Tante Ju“ (das Flugzeug Ju 52), wieder ein. Die Hälfte des Ausstellungsgebäudes ist von Grund auf erneuert worden, 19 Dauerausstellungen wurden neu konzipiert und gestaltet.
Die dringend nötige Modernisierung des Hauses konnte erst beginnen, nachdem das Museum zunächst 40 Millionen Euro selbst eingeworben hatte. Später kam noch eine weitere Fünf-Millionen-Spende hinzu. Mit der neuen Großspende von Zeiss beläuft sich der durch das Museum selbst eingeworbene Anteil an den Finanzmitteln auf rund 50 Millionen Euro. Weitere 40 Millionen Euro steuert das Museum aus seinem Haushalt bei. Mit den jeweils weiteren 330 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und vom Bund beläuft sich der Finanzrahmen für die Modernisierung jetzt auf 750 Millionen Euro.
Bei der Eröffnung des ersten Bauabschnitts werden die Besucherinnen und Besucher alte Bekannte wie die „Tante Ju“ und das Foucault‘sche Pendel wiedersehen, aber auch viele völlig neue Ausstellungen, Exponate, Dioramen und Demonstration entdecken und erleben können. Insgesamt sollen 19 neue Dauerausstellungen auf rund 20 000 Quadratmetern öffnen – „so etwas hat es hier seit 1925 nicht mehr gegeben“, sagt Generaldirektor Heckl. Eine der Hauptattraktionen ist die Luft- und Raumfahrthalle, aber auch die neue Dauerausstellung Gesundheit mit ihrer wegweisenden Gestaltung, die „Landwirtschaft und Ernährung“, die Musik oder die Chemie werden die Besucherinnen und Besucher in ihren Bann ziehen.
Die Gäste werden das Ausstellungsgebäude zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht mehr über den Haupteingang im Museumshof betreten, sondern über ein neues Eingangsgebäude an der Corneliusbrücke, das gerade gebaut wird. Außerdem können sich die Besucherinnen und Besucher auf eine komplett neue Museumsgastronomie freuen – an einem einmaligen Ort. Auf der Dachterrasse der Raumfahrtausstellung wird das Restaurant „Frau im Mond“ eröffnen. Über den neugestalteten Museumsgarten ist das Restaurant dann auch abends zugänglich.
Wenn die Ausstellungen im ersten Bauabschnitt geöffnet sind, geht der Modernisierungsprozess in seine zweite Runde. Die restlichen alten Ausstellungen werden geräumt, die Räume des zweiten Bauabschnitts saniert, die neuen Ausstellungen entstehen – von der Schifffahrt bis zur Historischen Luftfahrt, von den Dampfmaschinen bis hin zur Hochspannungsanlage. „Bis 2028 wollen wir damit fertig sein. Pünktlich zum 125. Jubiläum der Gründung des Deutschen Museums“, sagt Heckl.
Aber ganz fertig ist man nie. Nach der Physik, die jetzt ebenfalls finanziert ist, stehen noch weitere Ausstellungen wie das weltberühmte Bergwerk, die Informatik und die Astronomie an. „Allein schon die Modernisierung des Bergwerks wird eine Mammutaufgabe“, sagt Heckl. „Wir würden uns freuen, wenn wir auch für diese Ausstellungen noch weitere Förderer finden. ZEISS, das erste neue Gründerkreismitglied seit 2010, geht hier mit großartigem Beispiel voran – wie alle Mitglieder des Gründerkreises.“
Zum Gründerkreis des Deutschen Museums gehören jetzt:
- Bayerischer Bauindustrieverband
- BMW Group
- Freundes- und Förderkreis Deutsches Museum e.V.
- Knorr-Bremse AG
- Linde AG
- MAN SE
- Robert Bosch GmbH
- Siemens AG
- ThyssenKrupp AG
- ZEISS Gruppe
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So wird das neue Eingangsgebäude an der Corneliusbrücke aussehen.
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Visualisierung: Deutsches Museum
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Die Flugzeuge, wie hier die Dornier Libelle, kehren gerade wieder zurück auf dei Museumsinsel.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
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Einzelne Ausstellungen - hier die Gesundheit - sind schon fast fertig.
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Foto: Deutsches Museum/Christian Illing
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