Direkt zum Seiteninhalt springen

3D-Digitalisierung, Augmented Reality und das VRlab: Auf der museum4punkt0-Werkschau in Berlin stellte das Deutsche Museum zusammen mit 26 weiteren Museen am 24. Juni 2022 Kulturstaatsministerin Claudia Roth Projekte zur digitalen Kulturvermittlung vor.

museum4punkt0 ist ein deutschlandweites Verbundprojekt für die digitale Kulturvermittlung. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vernetzt in dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Projekt seit 2017 unterschiedlich ausgerichtete Museen, die im Verbund eine große Bandbreite digitaler Anwendungen für die interaktive und partizipative Vermittlung des Kulturerbes entwickeln. Die einzelnen Projekte sind auf Nachnutzbarkeit angelegt: Sämtliche Ergebnisse werden bereitgestellt, der Wissenstransfer erfolgt projektbegleitend in die deutsche Museums- und Kulturerbelandschaft. Der intensive, kollegiale Austausch und die im Verbund gebündelte interdisziplinäre Expertise machen museum4punkt0 mit seinen 27 Teilprojekten zu einem effektiven und nachhaltigen Digitalprojekt, von dem gerade auch kleinere Häuser profitieren.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert das Verbundprojekt aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages seit 2017 und ermöglichte im Rahmen von NEUSTART KULTUR 2022 die Fortsetzung und Erweiterung auf 27 Teilprojekte in einer dritten Förderphase. Neun neue Institutionen aus weiteren Bundesländern wurden im März 2022 in die Förderung aufgenommen. Vier der neuen Partner arbeiten in Tandem-Projekten mit bisherigen Partnern gezielt an der Weiterentwicklung und Nachnutzbarkeit der Projektergebnisse für andere Institutionen. Verbundpartner, die ihre Projekte abgeschlossen haben, beteiligen sich künftig als assoziierte Partner. Insgesamt beläuft sich damit die Bundesförderung seit 2017 auf 30 Millionen Euro.

Die Bandbreite der in museum4punkt0 entwickelten Anwendungen reicht von Tools zur individuellen Erschließung des Außenraums mit Augmented Reality-Elementen, Virtual Reality-Angeboten, partizipativen Plattformen, bis zu Citizen Science-Apps oder spielerischen Zugängen zu Inhalten und Objekten. Einige Beispiele testete Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Rahmen eines Rundgangs.

Darunter auch das Deutsche Museum, welches bereits seit 2017 Teil von museum4punkt0 ist und sich zentral der Fragestellung von 3D Visualisierungen und deren musealer Vermittlung widmet. In Berlin wurden einige Projektergebnisse ausführlich vorgestellt:

Im VRlab des Deutschen Museums sind seit der Eröffnung 2018 über 22.000 Besuchende im VRlab in virtuelle Welten eingetaucht. Das VRlab diente dabei nicht nur als Fläche für die in Kooperation mit VR-Dynamix entstandenen VR-Szenarien zur Apollo-Mission, dem Lilienthal-Gleiter, dem Benz Patent-Motorwagen und der Sulzer Dampfmaschine, sondern auch als Experimentierfläche für zahlreiche digitale Angebote wie Kunstprojektionen oder Forschungs- und Lehr-Projekte. Im Juli 2022 zieht das VRlab ins „Forum der Zukunft“ auf der Museumsinsel, um dort mit neuem Konzept digitale und virtuelle Angebote für Besuchende bereitzustellen.

Die App GREIFbAR erklärt Kulturschaffenden anschaulich und voraussetzungsfrei, wie Augmented Reality (AR) im Museum umgesetzt werden kann. Nutzende können mit Hilfe der Android-App in verschiedenen Modulen mehr über AR lernen, AR-Beispielprojekte ansehen und AR-Szenarien mit eigenen Inhalten entwerfen. Besuchende profitieren dann von nachhaltig entwickelten Applikationen und bereits geschultem Museumspersonal.

Für die 3D-Digitalisierung im Museumskontext wurden verschiedene 3D-Scan-Methoden ausprobiert und evaluiert. Aufbauend auf diesen Erfahrungen hat das 3D-Scanlabor des Deutschen Museums bereits über 200 Objekte aufwendig 3D-gescannt und stellt diese nach und nach online zur Verfügung. Auch hier bieten sich zahlreiche Anknüpfungspunkte in die digitale Vermittlung an.

Außerdem wurde das Online-Seminarprogramm Meaning Making entwickelt, das sich zentral dem Thema des Digital Storytellings widmet und vor allem Kulturschaffende anspricht. Zuletzt ging es in Staffel 3 um neue Formen der digitalen Co-Produktion von Online-Ausstellungen. Aus dieser Zusammenarbeit sind die Online-Ausstellungen „Gods of Indigo“ und „Ocean Belly“ entstanden, die über Instagram oder im, in Kooperation mit dem XR HUB BAVARIA eingerichteten Mozilla Hub, besichtigt werden können. Andere Museen sollen von den Erfahrungen profitieren, um z.B. mit Besuchenden gemeinsam digitale Angebote zu erstellen.

Für die Projektkoordinatorin Dr. Andrea Geipel ist das Besondere von museum4punkt0 der Austausch zwischen den verschiedenen Museen: „Wenn wir auch in Zukunft ansprechende, interaktive digitale Formate für unsere Besuchenden anbieten wollen, ist es wichtig, dass wir uns mit anderen Museen vernetzen und voneinander lernen. Als Deutsches Museum freuen wir uns, wenn wir Expertise weitergeben können und profitieren von den gemachten Erfahrungen der Verbundpartner. Wir sind froh, bereits seit Beginn Teil eines so einzigartigen Projekts zu sein.“

Das Deutsche Museum ist auch einer der Tandem-Partner in der dritten Förderphase. Gemeinsam mit dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg wird an der Weiterentwicklung von Virtual Reality Angeboten in Museen gearbeitet und zeitgleich das Thema Telepräsenz und die digitale Verbindung zweier Museen in den Fokus gerückt.

Dabei sind die verschiedenen Anwendungen und Ergebnisse aus dem Verbundprojekt auch tief im Modernisierungsprogramm „Zukunftsinitiative“ des Deutschen Museums verankert. Neben der Ertüchtigung des Ausstellungsgebäudes auf der Museumsinsel spielt selbstverständlich auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle.

Die museum4punkt0 / werkschau im Netz

Entwicklungen des Deutschen Museums im Rahmen des Verbunds museum4punkt0 im Video (Link zum Youtubekanal des Deutschen Museums)

museum4punkt0: Video zum Deutschen Museum im Tandem mit dem Germanischen Nationalmuseum Link zum Youtubekanal des Deutschen Museums)

Bild 1/4

Im VRlab des Deutschen Museums sind seit der Eröffnung 2018 über 22.000 Besuchende in virtuelle Welten eingetaucht.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum/ XR HUB BAVARIA

Download

Bild 2/4

Die App GREIFbAR erklärt Kulturschaffenden anschaulich und voraussetzungsfrei, wie Augmented Reality (AR) im Museum umgesetzt werden kann.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

Download

Bild 3/4

Für die 3D-Digitalisierung im Museumskontext wurden verschiedene 3D-Scan-Methoden ausprobiert und evaluiert.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

Download

Bild 4/4

Mit dem Online-Seminarprogramm Meaning Making zum Thema des Digital Storytelling wurde zuletzt in auch die Online-Ausstellungen „Ocean Belly“ entwickelt, die über Instagram oder im, in Kooperation mit dem XR HUB BAVARIA eingerichteten Mozilla Hub, besichtigt werden kann.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum/ XR HUB BAVARIA

Download