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Ein einfacher Werkzeugmacher aus dem Erzgebirge wird zur zentralen Figur in der Chiffrierabteilung der Wehrmacht – aber was geschah nach dem Krieg mit Fritz Menzer? Gemeinsam mit dem Filmemacher Robert Jahn haben Forscher aus dem Deutschen Museum aufwendig recherchiert, wer der Mann war, der das legendäre Schlüsselgerät 41 erfunden hat – und können sogar erstmals Fotos von Fritz Menzer präsentieren. Die Ergebnisse der spannenden Spurensuche gibt es ab jetzt als Kurzfilm-Dokumentationen in der App des Deutschen Museums.

„Seine Familie wusste nichts von der Rolle, die Fritz Menzer in der Wehrmacht spielte. Und die Öffentlichkeit wusste so gut wie nichts über sein Leben nach dem Krieg“, sagt Carola Dahlke. Die Kuratorin für Kryptographie am Deutschen Museum hat zusammen mit dem Filmemacher Robert Jahn eine aufwendige Spurensuche zum Erfinder des Schlüsselgeräts 41 gestartet, die unter anderem nach Italien, Österreich, England, Schweden, Russland, in die Schweiz und in die USA führte. Dabei ergaben sich so viele spannende, neue Erkenntnisse, dass Dahlke den Besucherinnen und Besuchern des Deutschen Museums mehr bieten wollte, als nur die Maschine in der Vitrine zu zeigen. Die aufsehenerregenden Ergebnisse ihrer Recherche werden jetzt als Kurzfilme in der App des Deutschen Museums präsentiert.

Seit 2016 hat Carola Dahlke mit Robert Jahn an den Nachforschungen über das Schlüsselgerät und seinen Erfinder gearbeitet. Das Deutsche Museum hat zwei Modelle des Geräts in seiner Sammlung: eines mit Tastatur für die Verschlüsselung von Nachrichten und eines mit zehn Ziffern zur Verschlüsselung von Wetterdaten. Letzteres war 2006 in einem See in Ostdeutschland zusammen mit einer Gruppe baugleicher Geräte entdeckt worden. Eines davon hatte das Deutsche Museum 2013 bei einer Auktion in London in stark restauriertem Zustand ersteigert.

Das Tastaturmodell lag fast 70 Jahre im Waldboden vergraben. 2017 wurde es von Hobby-Schatzsuchern südlich von München entdeckt. Im Deutschen Museum wurde die Maschine von Spezialisten zunächst untersucht und dann konserviert – genauso korrodiert, wie sie gefunden worden war: „Wir wollten bewusst die Spuren zeigen, die die Jahrzehnte im Boden hinterlassen haben“, sagt Carola Dahlke. Entsprechend ist das Gerät auch jetzt in der Vitrine in der Ausstellung Bild Schrift Codes in Szene gesetzt.

Um aber auch zu sehen, wie eine für damalige Zeiten enorm hohe kryptologische Sicherheit rein mechanisch erreicht werden konnte, hatte das Forschungsprojekt 3D-Cipher des Deutschen Museums unter der Leitung von Matthias Göggerle Anfang dieses Jahres das Gerät beim Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik in einer Hochenergie-CT-Anlage scannen lassen. „Wir waren wirklich überrascht – die Mechanik im Inneren sieht auf den ersten Blick aus wie neu“, freuen sich Kuratorin Dahlke und Forscher Göggerle.  

Was aber auch die Röntgenstrahlen nicht zeigen konnten war, wer hinter dieser ausgeklügelten Mechanik steckt. Das Schlüsselgerät 41 wurde in den Wanderer Werken Sigmar-Schönau Chemnitz hergestellt. In Dokumenten aus dem Jahr 1943 ist zu lesen: „Jetzt muss die Enigma sterben!“ „Das Schlüsselgerät 41 sollte die berühmte Chiffriermaschine ersetzen, wurde aber nur in geringer Stückzahl produziert – weil gegen Ende des Krieges sowohl die Arbeitskräfte als auch Material fehlten“, sagt Dahlke. „Von seinem Erfinder hatten wir anfangs nicht viel mehr als seinen Namen und einige wenige Hinweise in deklassifizierten Dokumenten der amerikanischen und britischen Besatzer.“

Fritz Menzer hatte es vom jungen Mechaniker in der Reichswehr bis zum Referatsleiter in der Chiffrierabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht gebracht. Hier war er für die Entwicklung und Herstellung von verschiedenen Verschlüsselungen für staatliche Stellen und für die Industrie zuständig. Vor allem für die Reichswehr entwickelte er neue Verfahren und Maschinen, er prüfte die bisherigen Methoden und konstruierte Apparate zur Kryptoanalyse alliierter Verschlüsselungen. Für Abwehr-Chef Admiral Wilhelm Canaris überarbeitete Menzer sämtliche manuelle Verschlüsselungsverfahren. Als beratender Kryptologe blieb er bis zum Ende des Krieges bei der Abteilung.

Nach der Kapitulation geriet Fritz Menzer in US-amerikanische Gefangenschaft und ging nach seiner Freilassung zunächst in die sowjetische Besatzungszone, wo er ab Anfang 1946 in Zschopau als Lehrer arbeitete. Wegen seiner Vergangenheit in der Wehrmacht wurde er kurze Zeit später allerdings wieder auf Drängen der SED entlassen. Um seine Familie zu ernähren, gründete er eine Kunstschmiede und produzierte mit Kriegsinvaliden Schmuckbroschen aus Duraluminium. Diese Broschen haben bis heute eine große Bedeutung innerhalb der Familie. Unter fragwürdigen Umständen geriet Fritz Menzer schließlich in sowjetische Gefangenschaft und wurde monatelang in einem Geheimgefängnis in Dresden eingesperrt.

Nur nachdem er eingewilligt hatte, für die Sowjets zu spionieren, wurde er im März 1948 freigelassen. Daraufhin plante er heimlich die Flucht mit seiner Familie in die westliche Besatzungszone, die ein Jahr später glückte. Sein Name tauchte zuletzt im Jahr 1951 in öffentlichen Dokumenten auf. „Das ist auch weiter nicht verwunderlich, denn wir haben herausgefunden, dass Menzer und seine Familie zum Schutz zeitweise unter einem Decknamen lebte“, sagt Carola Dahlke.

Diese neuen Erkenntnisse stammen unter anderem von Fritz Menzers Tochter, Gudrun Jackson. „Damals war ich ja noch im Grundschulalter. Da dachte ich, dass das ganz normal ist, dass man einen anderen Namen bekommt, wenn man umzieht“, erzählt Jackson, die heute mit ihrem Mann im Süden von London lebt. Sowohl die Familie Jackson als auch Menzers hessische Verwandtschaft, vor allem Enkelsohn Andreas Langer, konnten Dahlkes Rechercheteam noch viele weitere Details aus dem Nachkriegsleben ihres Vaters und Großvaters berichten. So arbeitete Menzer viele Jahre als Lochkartenexperte bei der Bundesschuldenverwaltung. Für diese Tätigkeit erhielt er 1973 sogar das Bundesverdienstkreuz.

Menzers Familie hatte dazu zahlreiche Dokumente aus dem Nachlass ihres Vaters und Großvaters aufbewahrt, die sie jetzt dem Deutschen Museum überlässt – darunter auch Fotos von Fritz Menzer, von dem bisher noch nie ein Bild zu sehen war, seine Patenturkunde aus dem Jahr 1932 und zwei der Schmuckbroschen aus der Nachkriegszeit in Zschopau. „Wir hatten ja keine Ahnung, was Papa während des Krieges gemacht hat. Darüber wurde zuhause nicht gesprochen“, sagt Gudrun Jackson.

Für die Kurzfilme, die das Deutsche Museum jetzt präsentiert, hatte Filmemacher Robert Jahn die zentralen Stellen aus Menzers Leben besucht, im Erzgebirge, in Chemnitz, Berlin, Dresden und Oberursel gedreht, ebenso in Werfen bei Salzburg und in Bad Aibling. Freunde und Verwandte kommen zu Wort, und Jahn brachte die Familie Jackson in England mit Sir Dermot Turing zusammen, dem Neffen von Alan Turing, der einst die Engima dechiffriert hatte.

In Gesprächen und Interviews, unterlegt mit Animationsbildern des italienischen Künstlers Cosimo Miorelli und bis dato ungezeigten und Dokumenten wird Clip für Clip das geheime Leben des Fritz Menzer offenbart. „Dazu haben wir die Dokumentationen noch mit den Ergebnissen der Röntgenuntersuchungen der Maschine ergänzt“, sagt Carola Dahlke. So ist ein ganzes Filmpaket zum Schlüsselgerät 41 und seinem Erfinder entstanden, das man sich jederzeit in der App des Deutschen Museums anschauen kann. „Jetzt haben wir wirklich viel mehr zu bieten als nur die Maschinen in den Vitrinen“, freut sich die Kuratorin.

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Vor der Vitrine, in der das Schlüsselgerät 41 präsentiert wird (v. li.): Andreas Langer, Enkel von Fritz Menzer, Kryptologie-Kuratorin Carola Dahlke, Menzers Tochter Gudrun Jackson und Filmemacher Robert Jahn.

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Foto: Deutsches Museum, Reinhard Krause

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Haben gemeinsam über Fritz Menzer recherchiert: Filmemacher Robert Jahn und Kuratorin Carola Dahlke während der Pressekonferenz.

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Foto: Deutsches Museum, Reinhard Krause

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Bild 3/5

Das Schlüselgerät 41 aus der Sammlung des Deutschen Museums zeigt noch deutliche Spuren vom Auffindeort im Waldboden.

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Foto: Deutsches Museum

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Fritz Menzer in Uniform am Schreibtisch.

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Foto: privat

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Aus dem privaten Familienalbum: Fritz Menzer mit seiner Frau und den beiden Töchtern, die jüngere Gudrun sitzend.

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Foto: privat

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Fakten aus dem Film

Fritz Menzer

Fritz Menzer (geboren am 6. April 1908 in Herrndorf in Sachsen als jüngstes von vier Kindern, gestorben am 25. Oktober 2005 in Bad Homburg) war ein deutscher Kryptologe. Er hat zunächst eine Ausbildung als Werkzeugmacher begonnen, ging später zur Reichswehr. 1932 meldete er sein erstes Patent an, ab Mai 1935 arbeitete er in der Chiffrierabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht. Er entwickelte auf der Basis einer Chiffriermaschine von Boris Hagelin das Schlüsselgerät 41 (auch Hitlermühle genannt), den Nachfolger der legendären „Enigma“. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Lehrer in Zschopau und wurde dann von den Russen inhaftiert. 1949 flüchtete er in den Westen. Zum letzten Mal tauchte sein Name in den Akten bisher 1951 auf – über sein Leben danach wusste man bis dato nichts. Jetzt kann zum ersten Mal auf der Basis von inzwischen freigegebenen Geheimdienstakten und durch viele Berichte und Fotos aus Menzers Umfeld sein Leben nachgezeichnet werden.

Schlüsselgerät 41

Das Gerät wurde entwickelt, weil sich die Wehrmacht darüber bewusst war, dass die Enigma geknackt worden sein könnte. Ursprünglich sollten von dem Gerät 11.000 Stück in den Wanderer-Werken bei Chemnitz gebaut werden – tatsächlich wurden es nur 1000 bis 1500, auch wegen des kriegsbedingten Personal- und Materialmangels in der Fabrik. Die Produktion erfolgte unter extremen Sicherheitsauflagen: Menzer selbst gab die Anweisung, dass die Maschine keinem Besucher gezeigt werden durfte – selbst hochrangigen Militärs nicht. Menzer verlangte mehrmals Änderungen an dem Gerät – auch, als es schon in Produktion war. Am 11. September 1944 wurde die Fabrik bombardiert, was zu weiteren Problemen bei der Produktion führte. Dennoch registrierten die britischen „Codebrecher“ in Bletchley Park 1944 den Einsatz eines neuen Chiffriergeräts, dessen Code sie nicht entschlüsseln konnten. Sir Dermot Turing, der Neffe von Alan Turing, erklärt: „Das war kein Krieg von Experten mehr, sondern ein Krieg zwischen Chiffriermaschinen und Codebrecher-Maschinen.“ Während Alan Turings Arbeit in Bletchley Park weltbekannt ist und sogar den Spielfilm „The Imitation Game“ hervorgebracht hat, wusste man über die Arbeit von Menzer und seinen Kollegen bis vor kurzem so gut wie nichts. Die Codebrecher in Bletchley verfolgten Menzers Arbeit aber sehr genau – bis hin zu seinen Reisen nach Paris, bei denen er sich über französische Chiffriergeräte informierte. Menzer, der Verantwortliche für die deutsche Chiffrier-Sicherheit, reiste in den Kriegsjahren durch halb Europa – beauftragt vom Chef der Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris. 

Der Verschlüsselungsmechanismus

Der Mechanismus der „Hitlermühle“ wurde erst 2021 entschlüsselt. Sie war deutlich sicherer als die „Enigma“, aber wohl für einen Einsatz im Feld zu schwer (13,5 Kilogramm). Menzer selbst schreibt in einem Dokument für den US-Geheimdienst, die Armee hätte aus diesem Grund ihre Bestellungen des Geräts zurückgerufen. 2017 fanden zwei Hobby-Schatzsucher ein Schlüsselgerät 41 bei Aying, das seit 1945 im Boden gelegen hatte, und übergaben es dem Deutschen Museum. Die Kuratorin des Deutschen Museums, Carola Dahlke, die das Schlüsselgerät sehr intensiv untersucht hat, sagt: „Das Gerät war für die damalige Zeit ungewöhnlich sicher.“ Dahlke hat eine Untersuchung des Geräts in einem Computertomographen veranlasst. Dabei wurde das Innenleben der Maschine enthüllt, ohne sie zerstören oder demontieren zu müssen. „Mit Hilfe der 3D-Daten können auch Simulationen oder Nachbauten des Geräts angefertigt werden“, sagt Dahlke. Klaus Kopacz, Experte für Chiffriermaschinen, der auch in dem Film zu Wort kommt, erklärt: „Die Maschine war ihrer Zeit weit voraus.“ Kopacz hatte 2021 den Mechanismus der Maschine entschlüsselt.

Nach Kriegsende gerät Menzer zwischen die Fronten

Beim Vormarsch der Alliierten im Frühjahr 1945 wurde die Chiffrierabteilung der Wehrmacht aufgeteilt - und zum Teil verlegt. Dafür wurde ein Zug mit 40 Waggons in Bewegung gesetzt, in dem sich auch Chiffriergeräte und Dokumente befanden. Auch Fritz Menzer war in diesem Zug, der auf seinem Weg immer wieder angegriffen wurde. Nach einer Irrfahrt durch Böhmen gelangte der Zug im Frühjahr 1945 nach Werfen an der Salzach in Österreich. Dort wurden von den Deutschen die geheimen Akten verbrannt und Chiffriergeräte im Fluss versenkt – sie sollten den Alliierten nicht in die Hände fallen. Fritz Menzer behielt aber ein Exemplar seiner neuesten Erfindung, des Schlüsselkastens – und versteckte ihn. Nach Kriegsende kam Menzer zunächst in ein US-Kriegsgefangenlager. Die Alliierten bemühten sich, möglichst vieler Kryptologie-Experten der Wehrmacht habhaft zu werden, suchten mit Tauchern im Schliersee nach dort versenkten Geheimdokumenten und bargen 35 Kisten Material. Menzer hatte sich zwischenzeitlich aus dem Kriegsgefangenenlager in Bad Aibling zu seiner Familie nach Sachsen abgesetzt. In Zschopau wurde Menzer Berufsschullehrer, aber auf Betreiben der SED bald aus dem Schuldienst entlassen. Im Januar 1947 eröffnete er eine Kunstschmiedewerkstatt.

In der Nachkriegszeit geriet Menzer zwischen die Fronten. Die US-Amerikaner bemühten sich um ihn und schlugen ihm vor, in den Westen zu kommen. Vom sowjetischen Militär wurde ihm nahegelegt, für die Sowjetunion zu arbeiten – als er sich weigerte, kam er in Haft. 1948 ließ sich Menzer doch auf einen Deal mit den Russen ein und wurde als Spion angeworben. Gleichzeitig bereitete er aber seine Flucht in den Westen vor. Menzer und seine Familie schafften es nach West-Berlin und wurden vom US-Geheimdienst mit einer Militärmaschine nach Frankfurt ausgeflogen.

Menzer wurde ins Camp King bei Oberursel gebracht – einer der wichtigsten Geheimdienst-Außenposten der USA – und dort sehr intensiv befragt. Er war eine wichtige Quelle und bekam einen Decknamen – auch, um einen Zugriff der Sowjetunion auf ihn zu verhindern. Die USA wollten Menzer davon überzeugen, in die USA zu kommen. Die USA versuchten sehr intensiv, deutsche Kryptologen anzuwerben – was im Falle Menzers misslang – er hatte wohl übertriebene Forderungen gestellt. Die USA besorgten Menzer einen zivilen Job in Deutschland. Später wurde er Leiter der Lochkartenstelle der „Bundesschuldenverwaltung“ in Bad Homburg. Er wurde zu einem angesehenen Beamten und bekam 1973 von Bundespräsident Gustav Heinemann das Bundesverdienstkreuz verliehen. Neben seiner Tätigkeit in Bad Homburg hat er aber zum Teil auch in Berlin-Tempelhof gearbeitet – ob er dort mit Geheimdiensten zusammengearbeitet hat, ist bis heute unklar, weil die betreffenden Dokumente immer noch als geheim eingestuft sind.

Fritz Menzer starb 2005 in Bad Homburg und ist dort auch beerdigt. Einige seiner Geheimnisse hat er mit ins Grab genommen.  

Was Menzers Angehörige sagen

Gudrun Jackson ist die Tochter von Fritz Menzer. Sie lebt heute in einem kleinen Ort südöstlich von London, und hat erst 2017 durch die Berichterstattung zum Fund der Maschine, die dann ins Deutsche Museum kam, von der Arbeit ihres Vaters in der Kryptologie erfahren: „Ich wusste davon absolut nichts – das hat er alles geheim gehalten. Ich wünschte, ich hätte ihn mehr gefragt.“ Menzers Tochter war bis vor kurzem davon überzeugt, einer der wichtigsten deutschen Krypto-Spezialisten sei nur ein einfacher Funker gewesen. Andreas Langer, ein Enkel Menzers, vermutet, sein Großvater habe wohlweislich Stillschweigen bewahrt, weil er von vielen Seiten unter Beobachtung stand.

Carola Dahlkes Resümee

„Je näher ich mir die Unterlagen anschaute, umso häufiger stieß ich auf den Namen Menzers. Heute ist klar, dass auch die Deutschen daran gearbeitet haben, die ,feindlichen‘ Codes zu brechen – und es ist offenkundig, das Fritz Menzer dabei eine große Rolle spielte.“