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Inhalt

Gespaltene Gesellschaft – Die lokale Geschichte der Kernenergie in Deutschland und Großbritannien

Gefördert von

Das Projekt (Förderkennzeichen 01UL1706X) wird im Rahmen der Förderrichtlinie „Kleine Fächer – Große Potenziale“ gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Bearbeitet von

Projektbeschreibung

Die Kernenergie stand im Zentrum eines der prägendsten Konflikte, den viele Zivilgesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausfochten. In ihnen ging es jedoch nie allein um eine Energietechnologie. Das ist das zentrale Argument dieser umwelthistorisch ausgerichteten Kulturgeschichte der Technik, die öffentliche Debatten über ‚Unseren Freund, das Atom‘ im Umfeld von sechs Kernkraftwerken in Deutschland und Großbritannien zwischen den 1950er und 1980er Jahren untersucht.

Mit der Kernenergie verbundene Konfliktfelder

Die Studie fokussiert sich auf mit den Atomdebatten verwobene Bereiche: die Unterschiede zwischen britischen und deutschen Debattenkulturen; die nach Zeit und Ort variierende Bedeutung des Vertrauens in lokale Experten; den unterschiedlichen Wert, der emotionalen Äußerungen im politischen Diskurs zugeschrieben wurde; den Konflikt zwischen verschiedenen Konzepten von Rationalität und deren teilweiser Abwertung; die sich wandelnde Bedeutung repräsentativer Demokratie und partizipatorischer Elemente für die öffentliche Akzeptanz der Technologie; und die entscheidende Rolle, die utopische wie dystopische Visionen für Zusammensetzung und Motivation der Gruppen der Kernkraftgegner und -befürworter spielten.

Ein internationaler Vergleich von Lokalgeschichten

Die Analyse der öffentlichen Debatten in und um Stade, Biblis, Lingen, Hinkley Point, Oldbury und Torness verbindet als international vergleichende Lokalgeschichte die Vorteile lokalhistorischer Ansätze mit denen vergleichender Methoden. Sie ermöglicht übergreifende Erkenntnisse, ohne die Details der dynamisch verlaufenden Auseinandersetzungen um die Kernenergie aus den Augen zu verlieren.

Veranstaltungen

  • Berlin, MPI für Bildungsforschung, Workshop The Multifaceted Relationship between Fear and Technology, 11. Oktober 2018: Fears and Fission. An Analysis of Variations of Fear Around Nuclear Power.
  • Pittsburgh, PA, 42. Annual Conference of the German Studies Association, 28. September 2018: Moments of Fission—Breaking-Points of a Local Debate.
  • Hamburg, Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte, 4. Mai 2018: Ein Herz fürs Atom. Emotionalisierte Debatten über das Kernkraftwerk Stade.
  • Braunschweig, ENTRIA-Werkstattgespräch Emotionen bei der Realisierung eines Endlagers für Atommüll, 21. Juni 2016: Furchtsam oder mutig – Vertrauen als Grundlage emotionaler Zugänge zur Kernenergie.
  • Freiburg i. Br., FRIAS, 20. November 2015: Von der Risikoberechnung zur Vertrauensfrage – Die deutsche Kernenergiedebatte am Beispiel des Kernkraftwerks Stade.
  • Interview zum Thema Risikowahrnehmung und Kernenergie bei Radio Dreyeckland, 20. November 2015: „Zwo - Eins - Risiko! Historische Debatten um die Risiken von AKWs in Deutschland“. online unter rdl.de/beitrag/zwo-eins-risiko-historische-debatten-um-die-risiken-von-akws-deutschland (Stand 29.11.2015).
  • Universität Stuttgart, „Technik, Techniker, Verantwortung“, 12. November 2015: Kritische Verantwortung – Der Verantwortungsbegriff in den Stader Debatten über Atomenergie.

Veröffentlichungen

Weitere Forschungsprojekte