
Bild: Deutsches Museum | Merlin Stadler
Digitale Projekte
Digitale Räume schaffen neue Zugänge zum Museum – der Forschungscluster "Digitale Projekte" erforscht, kuratiert und gestaltet diese Erfahrungen.

Screenshot VR-Modell Orgelfunktionsmodell in der Deutsches Museum App. Bild: Deutsches Museum
Forschung und Kuratieren im digitalen Raum
Der Forschungscluster Digitale Projekte ist einer von mehreren Forschungsclustern, die im Jahr 2023 ins Leben gerufen wurden. In diesen Forschungsclustern arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen eng zusammen: Die Kuratorinnen und Kuratoren der Abteilung Ausstellungen/Sammlungen, das Forschungsinstitut des Deutschen Museums und natürlich auch die Abteilung Deutsches Museum Digital. Ein besonderes Anliegen ist dabei, den klassischen Arbeitsablauf im Museum – also das Planen und Gestalten von Ausstellungen im Ausstellungsgebäude – um eine zeitgemäße Möglichkeit zu erweitern: Digitale Ausstellungen. Dieses Format eröffnet uns die Möglichkeit, einzelne besondere Objekte, aber auch Themen- oder Fachbereiche zu präsentieren, für die es aktuell keine Möglichkeit zur Präsentation in einer Ausstellung gibt. Auf diese Weise schaffen wir zusätzliche Räume der Vermittlung, die das Museum über seine physischen Grenzen hinaus erweitern und den Zugang zu unseren Sammlungen nachhaltig bereichern.
Aktuelle Projekte

Mikrofone, Klaviere oder Automobil. Was heute als selbstverständlich gilt, war vor 100 Jahren oft revolutionär und kann morgen bereits wieder überholt sein. Bild: Deutsches Museum Digital
Objekte im Dialog – 100 Jahre Technikgeschichte
Ein Jahrhundert Technik im direkten Vergleich: In spannenden Objektpaaren treten historische Exponate mit aktuellen Entwicklungen in Dialog. Die Gegenüberstellung veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, wie technische Innovation unsere Welt seit 1925 verändert hat.
Das Digitale Cluster des Deutschen Museums hat jene Objekte ausgewählt, die sich besonders für diesen Dialog eignen. Die Umsetzung als Scrollytelling-Seite wurde museumsintern, vom Team Deutsches Museum Digital, entwickelt. Kurze, prägnante Texte begleiten die Gegenüberstellungen und eröffnen neue Perspektiven auf ein Jahrhundert Technikgeschichte.
Das Projekt macht die Vielfalt der Sammlungen des Deutschen Museums sichtbar und betont die Bedeutung des technischen Kulturerbes, das das Museum seit über hundert Jahren bewahrt.
„The challenge is clear: how can museums deliver the excitement of physical interaction with the convenience and responsiveness of digital?“

Reinigung der Fransen des Glasfaserkleids durch die Restauratorin. Bild: Deutsches Museum
Ein digitales Ausstellungsprojekt: Das Glasfaserkleid – Ein Stoff mit besonderem Glanz
Mit digitalen Ausstellungen erweitern wir unseren Ausstellungsraum. Wir können Exponate für die Öffentlichkeit zugänglich machen, die wir oftmals aus Platzmangel in unseren Ausstellungsräumen nicht zeigen können. Das sogenannte “Glasfaserkleid” ist eines dieser Exponate in unserer Sammlung, dessen interessante Geschichte, gesellschaftlichen Implikationen und technischen Kontext wir vermitteln wollen, während wir es nicht in einer realen Ausstellung zeigen können.
Für die Schaffung des digitalen Ausstellungsraums stellen wir die Inhalte von der Geschichte des Exponats, den gesellschaftlichen Verknüpfungen über den technischen Kontext in Form von Bildern, Filmen, Ton und Texten bereit. Zusammen mit einem künstlerischen Gestalter schaffen wir den Ausstellungsraum.
Wir wollen damit auch ein digital-affines Publikum erreichen. Gleichzeitig nutzen wir das Internet, um global Verbindungen zu anderen Exponaten zu schaffen, die in anderen Museen stehen.
Wer wir sind und was wir planen
Treffen des Clusters "Digitale Projekte" Bild: Deutsches Museum | Jana Friedel
Wir haben schon einige spannende Projekte im Blick, die sich digital verwirklichen lassen sollten: Etwa das einzigartige Kleid aus gesponnenen Glasfäden einer spanischen Prinzessin, das sonst unbemerkt im Depot schlummern und auf seine nächste Ausstellung warten würde. Wir werden auch die Möglichkeit prüfen, kleinere Ausstellungen, die derzeit geschlossen sind, von unseren Museumsgästen aber schmerzlich vermisst werden für einen digitalen Besuch aufzubereiten – wie etwa die ehemals begehbare Nachbildung der steinzeitlichen Altamirahöhle. Manche Projekte werden dabei vom Cluster gemeinsam umgesetzt, andere wiederum von kleinen Teams oder einzelnen Mitgliedern des Clusters.
Nach und nach wird der Cluster sein Wissen um die digitale Umsetzung von kleineren und größeren Ausstellungsprojekten aufbauen: Welche Werkzeuge haben wir im Museum an der Hand um unser Wissen online zu bringen? Wie aufwändig ist es eine webbasierte Ausstellung zu erstellen? Diesen und weiteren Fragen werden wir in den nächsten Monaten und Jahren nachgehen.
Ansprechpartnerinnen
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Dr. Margherita Kemper
Kuratorin
Abteilung Life SciencesTelefon +49 89 2179 551
Fax +49 89 2179 99350
E-Mail m.kemper@deutsches-museum.de



