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Sammlungsprofil im Wandel der Zeit

Schon bei der Gründungssitzung des Deutschen Museums 1903 wurde eine „technisch-wissenschaftliche Bibliothek“ als eine der drei tragenden Säulen des Museums aufgeführt. Für den Bestandsaufbau bedeutete dies die thematische Ausrichtung auf die Gebiete von Naturwissenschaft und Technik sowie deren Geschichte. Stand am Anfang die auch damals reichlich kühne Idee einer Bibliothek, die „die moderne technische und wissenschaftliche Literatur vollständig enthält“, so ist dergleichen heute in utopische Ferne gerückt. Gleichwohl wird auch heute angestrebt, die Bandbreite von Naturwissenschaft und Technik mit grundlegender Literatur im Bestandsaufbau abzudecken. Da Stiftungen immer eine große Bedeutung für die Bestandsentwicklung hatten und weiter haben, hängt der Umfang einzelner Bereiche auch ein Stück weit von der Spendenwilligkeit der Stifterverlage ab.

Über den langen Zeitraum seit der Gründung wuchs der Bestand beständig an, und hier kommt ins Spiel, dass die Bibliothek als sogenannte Archivbibliothek eine besondere Aufgabe hat. Im Unterschied zu anderen Bibliotheken sondert sie den nicht mehr aktuellen Bestand in der Regel nicht aus, sondern bewahrt ihn als Quelle für künftig daran Interessierte.

Daneben wird die aktuell erscheinende Literatur zur Geschichte von Naturwissenschaften und Technik traditionell intensiv gesammelt. Im Lauf der Zeit hat sich ein Schwerpunkt der Neuerwerbungen zunehmend auf dieses Gebiet konzentriert. Die deutsche Literatur wird nahezu vollständig, die internationale Literatur möglichst umfassend erworben. Zusammen mit dem Quellenbestand gründet sich darauf das Profil als Forschungsbibliothek für Naturwissenschafts- und Technikgeschichte.

Historischer Bestand

In ihrer weit über hundertjährigen Geschichte konnte die Bibliothek einen außerordentlich reichhaltigen historischen Bestand aufbauen. Schon von Anfang an wurde die vor 1903 erschienene naturwissenschaftlich-technische Literatur auch in großer Breite erworben, bedeutend waren aber auch großzügige Stiftungen und sogar die Übernahme anderer Bibliotheken.

Literatur des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Vor allem dieser Bereich ist in einer hochkarätigen Sammlung mit über 300 000 Bänden vertreten.

Darin enthalten sind rund 16 000 Titel an älteren Periodika, wobei die Bibliothek des Deutschen Museums überdurchschnittlich oft gerade hier im Alleinbesitz ist.

Abgerundet wird der Bestand an Quellen durch eine umfangreiche Patentschriftensammlung, die neben den deutschen Patenten von 1877 bis 1970 auch die britischen Patente der Jahre 1617 bis 1905 sowie Patentschriften Frankreichs, Österreichs, der Schweiz und der USA umfasst.

Libri rari - Die Werke der frühen Neuzeit

Sozusagen die Schatzkammer der Bibliothek sind die über 15 000 Bände der Libri rari. Übersetzt heißt das „seltene Bücher“ und meint einfach die alten, vorrangig bis 1800 erschienenen Werke. Seit den fünfziger Jahren werden sie in einer eigenen Sammlung geführt.

Diese umfasst Literatur aus allen Gebieten der Naturwissenschaften und Technik und ist in ihrer Vielfalt und gleichzeitigen Dichte sowie Geschlossenheit beeindruckend. Klassiker wie Georg Agricola, Isaac Newton oder Leonhard Euler sind hier ebenso im Original zu finden wie die sehr seltenen populärwissenschaftlichen Werke der Frühneuzeit. Ihre Bedeutung zeigt sich darin, dass Antiquariatskataloge manchmal anmerken, ob die Bibliothek des Deutschen Museums das betreffende Werk besitzt.

Zugang zu alten Büchern

Für die Benützung der Libri rari wie auch anderer wertvoller Literatur gibt es einen eigenen Leseraum; dort steht den Besucherinnen und Besuchern auch ein umfangreicher Freihandbestand allgemeiner wie naturwissenschaftlich-technischer Nachschlagewerke des 18. und 19. Jahrhunderts zur Verfügung.

Grundsätzlich können alle, die ein begründetes Interesse vorweisen können, Libri rari einsehen.

Die Benutzungsordnung für die Libri rari finden Sie hier.

Die Bibliothek bemüht sich auch, ihre Rara in vielfältiger Form der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies geschieht u. a. durch: