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Deutschland und die Energiewende

Begriffe wie Klimawandel und Energiewende sind derzeit in aller Munde. Weltweit fordert die „Fridays for Future“ - Bewegung die Umsetzung nachhaltiger Energie - und Umweltpolitik. Die Diskussion ist im vollen Gange, ob das Überleben der Menschheit mit den bisher eingeleiteten Maßnahmen und Entwicklungen zu sichern ist. Blicken wir auf die Situation in Deutschland, es ist der politische Wille erkennbar, den CO2-Austoss zu reduzieren, auf nachhaltige Energienutzung umzusteigen und Energie effizienter zu nutzen. Auf konventionelle Energieträger wie Kernbrennstoffe und fossile Brennstoffe soll langfristig völlig verzichtet werden, denn beide werden aus unterschiedlichen Gründen als problematisch eingeschätzt.

Denn auch wenn Kernkraftwerke kein CO2 ausstoßen, so bleibt zu bedenken, dass es noch immer keine Lösung für die Endlagerung des radioaktiven Abfalls und keine allumfassende Sicherheit gegen Störfälle gibt. Somit plant Deutschland, die letzten Atomkraftwerke bis Ende 2022 vom Netz zu nehmen. Doch wenn es um die Reduzierung der CO2 Emissionen geht, rücken die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerke ins Zentrum der Betrachtung. Denn sie weisen einen hohen CO2-Ausstoss auf. Folgerichtig sollen die letzten deutschen Kohlekraftwerke 2038 ihren Betrieb einstellen. Denn das erklärte Ziel ist es, bis 2045 in Deutschland Strom CO2-neutral zu erzeugen.

Bereits heute wird bei uns mehr als ein Drittel des Stroms mit Hilfe der von Sonnen- und Windenergie, Biomasse und Wasserkraft erzeugt. Die deutsche Regierung strebt an, die Energieversorgung vollständig auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien umzustellen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Begriff erneuerbare Energien nicht ganz den Sachverhalt trifft, denn nach physikalischem Energieerhaltungssatz wird Energie weder vernichtet noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen überführt. Nichtsdestotrotz hat er sich dieser Begriff im Kontext als allgemein verständlich bewährt. Abschließend ist festzustellen, dass die komplette Umstellung auf erneuerbaren Energien für ein Industrieland wie Deutschland sowohl eine große technische als auch gesellschaftliche Herausforderung darstellt.

„Ferien for the Future“: Entwickle nachhaltige Zukunftskonzepte gegen Energieverbrauch und Klimawandel

Vor dem Hintergrund der oben genannten Fakten und Strategien finden in diesem Jahr interaktive und partizipative Ferienprogramme rund um das Thema Energie und Klimawandel im Deutschen Museum in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München und dem Exzellenzcluster e-conversion der TU München statt. Wir beschäftigen uns in Workshops sowohl mit der naturwissenschaftlichen Seite als auch mit den gesellschaftspolitischen Implikationen, die der Klimawandel und die Energiewende mit sich bringen. Eine Woche lang setzten sich Jugendliche in diversen Workshops und bei Museums- und Kraftwerksbesichtigungen intensiv mit den aktuellen Themen auseinander.

Hierbei werden ganz nebenbei die physikalischen sowie chemischen Grundlagen wiederholt oder vermittelt. Durch eigenes Experimentieren und Gespräche mit WissenschaftlerInnen vertiefen die Schülerinnen und Schüler die Thematik. Sie lernen das wissenschaftliche Arbeiten kennen und erlernen die Erhebung sowie die Auswertung von Daten. Ein zentrales Ziel dieses Angebots ist es, die Jugendlichen aufzufordern und zu unterstützen, eigene schlüssige Zukunftsszenarien zu entwickeln und diese einem Publikum vorzustellen.

Vermittlung von Kompetenzen

Fachkompetenz

  • Vertiefen chemischer und physikalischer Grundlagen
  • Durchführung von Experimenten
  • Erhebung und Auswertung von Daten
  • Kennen lernen wichtiger erneuerbarer Energieträger
  • Auseinandersetzung mit Energieversorgung und Ausbau erneuerbarer Energien
  • Entwerfen von plausiblen Zukunftsprognosen

Medienkompetenz

  • Vertiefen der Kenntnisse der Internetrecherche
  • Erlernen oder vertiefen des Analysierens und Interpretierens des Recherchematerials
  • Technische Entwicklung einer Präsentation

Sozialkompetenz

  • Erlernen oder vertiefen der Fähigkeit zur Teamarbeit
  • Kommunikationsfähigkeiten
  • Entwickeln eines geeigneten Vermittlungsformats für die entsprechende Zielgruppe

Das Programmangebot “Ferien for the Future”

Jeweils eine Woche in den Oster-, Pfingst- und Sommerferien befassen sich SchülerInnen der 8. bis 10. Jahrgangsstufe gemeinsam mit den WorkshopleiterInnen mit Themen zu Energiewende und Klimawandel. Neben vielen Hands-on-Aktivitäten geht es in der Gruppenarbeit um die Entwicklung von schlüssigen Zukunftsszenarien und passenden Vermittlungsformaten wie z.B.  Experimentier- oder Bildvorträge. Auf einer separaten Abschlussveranstaltung werden die Jugendlichen Gelegenheit bekommen, ihre Ergebnisse vor Publikum zu präsentieren und zu erläutern.

Diese Ferienprogramme für SchülerInnen werden im Rahmen des Programms „Aufholen nach Corona“ vom BMBF gefördert; mit Schwerpunkt Energieumwandlung, Physik und Chemie. Es ist ein Kooperationsprojekt der Muc Labs e.V., des Deutschen Museums, der Stadtwerke München und des Exzellenzclusters e-conversion