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Inhalt

Verdächtige Provenienzen – Recherche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut im Bestand des Deutschen Museums

Gefördert von

Finanziert aus Eigenmitteln des Deutschen Museums

Bearbeitet von

Projektbeschreibung

Mit dem Projekt kommt das Deutsche Museum seiner sich aus der Washingtoner Erklärung von 1998 ergebenden politischen und moralischen Verpflichtung nach, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter im Sammlungsbestand zu identifizieren und ggf. an ihre rechtmäßigen Eigentümerinnen und Eigentümer zurückzuführen.

Im Vordergrund stehen dabei die Erwerbungen zwischen 1933 und 1945. Unter diesen wurden bereits bei einer 2021 durchgeführten Vorsondierung rund 300 Fälle identifiziert, bei denen eine genauere Prüfung auf eine Herkunft aus einem NS-Unrechtskontext angebracht erscheint. Primäre Aufgabe des Projekts ist es, diese Verdachtsfälle durch vertiefte Provenienzrecherchen so weit wie möglich abzuklären und ggf. die Grundlagen zur Findung einer fairen und gerechten Lösung im Sinne der Washingtoner Erklärung bereit zu stellen.

Zum Zweiten erweitert das Projekt den Fokus des 2021 durchgeführten Grob-Surveys: Nach einschlägigen Namen und Begriffen, Provenienzen aus dem Kunst- und Antiquitätenhandel und Erwerbungen von Privatpersonen werden nun auch Zugänge von Firmen systematisch in den Blick genommen. Insbesondere Erwerbungen von jüdischen Firmen, die im Nationalsozialismus zwangsliquidiert oder "arisiert" worden sind, sind als potentiell belastete Verdachtsfälle zu identifizieren und für eine Bewertung im Detail zu recherchieren.

Ein weiterer Gegenstand der Recherche sind Zugänge nach 1945, bei denen, wie bei der 1995 übernommenen Kunst-, Antiken-, Mineralien- und Musikaliensammlung des Pforzheimer Metall- und Maschinenfabrikanten Max Bühler, eine frühere NS-Provenienz nicht auszuschließen ist.

Publikationen

Vorträge und Veranstaltungen

  • Wörrle, Bernhard 23.9.2021: Jena, Deutsches Optisches Museum, Workshop: Historische technische Instrumente. Zirkulation, Ansammlungen und Dokumente des Entzugs zwischen 1933 und 1945. Vortrag: Wo anfangen? Ein erster Grob-Survey zu möglichen NS-Provenienzen am Deutschen Museum.
  • Wörrle, Bernhard 7.12.2021: München, Deutsches Museum, AK Forschung. Vortrag: NS-Raubgut – am Deutschen Museum (k)ein Thema?
  • Wörrle, Bernhard 7.2.2023: München, Deutsches Museum, AK Forschung. Vortrag: Verdächtige Provenienzen. Recherche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut im Bestand des Deutschen Museums.
  • Bach, Christine 30.3.2023: Jena, Deutsches Optisches Museum, Fachtagung: Provenienzforschung Technisches Kulturgut. Händler, Museen und Sammlungen. Moderation: Panel "NS-Unrechtskontexte".
  • Bach, Christine 12.4.2023: München, Programm des Forschungsverbunds Provenienzforschung Bayern zum 5. Internationalen Tag der Provenienzforschung. Kurzvortrag: Provenienzforschung im Deutschen Museum. Zur Biographie technischer Kulturgüter.
  • Bach, Christine / Wörrle, Bernhard 19./20.10.2023: München, Deutsches Museum. Veranstaltung: 2. Vernetzungstreffen der AG Technisches Kulturgut im Arbeitskreis Provenienzforschung e. V.
  • Bach, Christine / Wörrle, Bernhard 5.12.2023: München, Deutsches Museum, AK Forschung. Vortrag: Neues aus der Provenienzforschung.

Weitere Forschungsprojekte