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Inhalt

Technik und Luxus: Konsum und „populärer Luxus“ im frühneuzeitlichen Südosteuropa

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Projektbeschreibung

Das Projekt nutzt Artefakte aus öffentlichen und privaten Museen und Sammlungen, um die Art und Weise zu erforschen, in der Luxus mit Technologie verbunden ist: Neue Materialien und Herstellungsverfahren, technische Spezialkenntnisse, neuartige Produkttypologien und andere technologiebezogene Faktoren haben den Luxus in seinen verschiedenen Formen geprägt. Technologie ist von grundlegender Bedeutung für die Schaffung luxuriöser Artefakte wie auch für die Ermöglichung sich verändernder Bedeutungen von Luxus. Das Projekt liegt an der Schnittstelle von Technikgeschichte und Kultur- und Designgeschichte.

Arten von Luxus

Im Laufe der Geschichte manifestiert sich Luxus in einer Vielzahl von Gegenständen jenseits der Grenzen des Notwendigen: edle Weine und Lebensmittel, prächtige Residenzen, prunkvolle Möbel, üppige Stoffe, kostbarer Schmuck, teure Uhren, Gadgets oder Instrumente, extravagante Autos und Yachten, wertvolle Kunstwerke. Typischerweise ist Luxus mit Monarchen und Führern, dominanten Gesellschaftsschichten und verschiedenen Eliten verbunden. Dennoch hat das Studium des Wirtschaftswachstums im 17. und 18. Jahrhundert zur Einführung des Konzepts des populären Luxus geführt. Populärer Luxus bezieht sich auf die Entwicklung und weitere Verbreitung begehrenswerter Produkte, die nicht unbedingt absolut wertvoll waren, die aber sehr begehrt waren, um Abwechslung, persönliche Auswahl und angenehmen Gebrauch zu ermöglichen.

Technologie und Luxus im frühneuzeitlichen Südosteuropa

Während des langen 18. Jahrhunderts veranschaulichten neuartige, insbesondere importierte Artefakte, die wachsende Bedeutung des genussvollen Konsums in Südosteuropa. In einer Zeit zunehmender Mobilität waren vor allem tragbare Gegenstände (wie Uhren) ein Zeichen von Innovation und Distinktion. Für die Benutzerinnen und Benutzer ging es vor allem darum, Veränderungen anzunehmen, nach Neuem zu streben, aktiv nach Vielfalt und Spaß zu suchen und sinnliche Befriedigung zu erfahren. Das Projekt analysiert dieses aufkommende Phänomen der Selbstermächtigung durch Konsum.

Vorträge

  • Wolverhampton, Uni, »CHORD online seminars«, 26.01.2021: From England to Crete and back: Exploring the Commercial Route of an 1814 Pocket Watch.
  • Zagreb, Online Konferenz, »12th International Conference on Design History and Design Studies«, 16.-18.10.2020: Objects of Desire: Consumption and Popular Luxury in Early Modern Southeastern Europe.
  • Cambridge, Whipple Museum, »Making it Real. Historical Authenticity in Museums and Collections in the UK, Germany, and Europe«, 3.-5.12.2019: Making it Real for Whom? Issues of Authenticity in Pocket Watches for the Ottoman Market (18th-19th c.).
  • Milan, Jahrestagung SHOT, 24.-27.10.2019: Novel and Desirable Technology: Pocket Watches for the Ottoman Market (late 18th – mid 19th c.).
  • Edinburgh, National Museums Scotland, »Artefacts XXIV«, 20.-22.10.2019: Hidden Diversity: A Pocket Watch with Ottoman Numerals from the Deutsches Museum Collection.
  • Patras, Uni, »7th International Conference for Typography and Visual Communication: Challenging Design Paths«, 19.-21.6.2019: Reading Erotokritos: The Printed Book as Novelty, Luxury, and Inspiration.

Veröffentlichungen

  • Issues of Authenticity in Pocket Watches for the Ottoman Market. In: Kimmel, D.; Brüggerhoff, S. (Hg.): Museums - Places of Authenticity? Mainz 2020, S. 385-392.
  • Objects of Desire: Consumption and Popular Luxury in Early Modern Southeastern Europe. In: 12th International Conference on Design History and Design Studies (Conference Proceedings), Zagreb, S. 531-539.
  • Das besondere Museumsobjekt. In: Kultur &Technik 44 (2020), H. 4, S. 34-37.
  • Popular Luxury in Southeastern Europe in the Long Eighteenth Century: A Case-study of Italian Ceramics and Ottoman Greek Clients. In: Journal of Early Modern History, Vol. 24 (2020), H. 4-5 (September 2020), S. 407-429.
  • Novel and desirable technology: Pocket Watches for the Ottoman Market (late 18th – mid 19th c.). In: ICON (2018/2019), H. 24, S. 78-107.

Weitere Forschungsprojekte