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Feministische Revision einer Ethik der autonomen Fahrzeuge

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Projektbeschreibung

Das autonome Fahrzeug (AF) als Anwendungsbereich für Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI) stellt ein vertrautes, greifbares und für jede/n potenziell relevantes Beispiel dar. Doch selbst fünf Jahre nach dem ersten Unfalls mit einem AF, bei dem ein Fußgänger tödlich verunglückte, steht eine umfassende Aufarbeitung der ethischen Implikationen von AF noch aus. Bis zu ihrem konkreten Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr können ethischen Fragen zu AF lediglich auf abstrakter Ebene verhandelt werden, dies vorrangig im Rahmen von akademischen Studien, Vorregulierungen und öffentlichen Debatten. Was aber kann als verlässliche Quelle für die Auseinandersetzung mit AF in diesen Bereichen betrachtet werden? Welches sind die politischen Konzepte und praktischen Überlegungen, die diese Diskussionen informieren? Welche Art von Fachwissen ist tatsächlich erforderlich, um theoretische Konzepte in die Praxis zu überführen?

Das vorgeschlagene Projekt stützt sich auf verschiedene Ansätze aus der feministischen Erkenntnistheorie, um ein differenzierteres Verständnis dafür zu entwickeln, wie ethische Fragen angemessen in die soziotechnische Entwicklung von AF integriert werden können. Das Projekt umfasst drei Blöcke aus Hypothesen und Zielen:

Die erste Hypothese nimmt das Fehlen einer transparenten Grundlage sowohl für die Regulierung als auch für die öffentliche Diskussion von AF an. Aus der Vorarbeit zu diesem Projekt geht hervor, dass Grundbegriffe und Definitionen durch zentrale Akteure geprägt werden, die die aktuelle Debatte um die Ethik von KI und AF jedoch nicht berücksichtigen. Gestärkt durch feministische Kritik besteht das erste Ziel darin, die Hintergründe der Wissensproduktion zur AF-Ethik epistemologisch zu analysieren.

Die zweite Hypothese ist, dass eine unreflektierte und unkritische Übernahme von Konzepten der KI-Ethik unweigerlich zu Widersprüchen führen wird, da sie im Fall von AF nicht zu den lokalen soziotechnischen und kulturellen Kontexten passen. Die zentrale Ontologie der KI-Ethik ist normativ und behandelt ethische Fragen durch die Linse der in bestehenden Gesetzen und Vorschriften verankerten Regulierungspolitik. Daher besteht das zweite Ziel des Projekts darin, die wichtigsten Richtlinien mit Hilfe feministischer ontologischer Konzepte zu überarbeiten.

Die dritte Hypothese besagt, dass in der Ingenieurspraxis bei der Entwicklung von AF bereits ethische Entscheidungen getroffen werden, unabhängig davon, ob diese richtlinienkonform oder weiterführend reflektiert worden sind. Diese Entscheidungen hängen maßgeblich von vorhandenen Verkehrsregeln, der Gesetzgebung und alltäglichen Moralvorstellungen ab. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei AF um eine aufstrebende Technologie handelt, die dringend einen ethischen Rahmen benötigt, der nicht-technische Expertise berücksichtigen muss. Das dritte Ziel ist es, aufzuzeigen, wie Ingenieure nicht-technische Praktiken einbeziehen, während sie sich mit ethischen Fragen beschäftigen.

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