Die Veranstaltung findet in Präsenz im Bibliotheksbau, Alter Seminarraum 1402 statt
oder über Zoom Link: https://zoom.us/j/98827038788?pwd=Vm03RW05Q0dZNmtUQ2FjVnZtNVlydz09
Planetarien: Wunder der Technik - Techniken des Wunderns.
Die Eröffnung der ersten Planetarien in den 1920er Jahren löste eine zwar nur kurz andauernde, aber intensive Welle der Begeisterung aus. Das Planetarium und seine Maschinerie galt dem Publikum als innovativ und fortschrittlich, die Presse überschlug sich mit Lob und die Planetarien wurden zu Orten des Wunderns erklärt. Im Mittelpunkt des Vortrags steht jene erste Phase der Planetariumsbegeisterung. Basierend auf über 900 Quellen über die Planetarien in München, Jena, Hamburg und Wien erkundet er aus kulturwissenschaftlicher Perspektive die Technik-, Natur-, Körper- und Transzendenzerfahrungen, die das das Planetarium bereithielt. Den Topos vom „Wunder der Technik“, als das die Planetarien galten, und die (Körper-)Techniken des Wunderns, die dort erlernt wurden, im Blick, spürt der Beitrag Gefühlen, Wahrnehmungen und Erzählungen nach, die sich im Planetarium entwickelten und weit über seine Grenzen hinaus wirksam wurden.
Helen Ahner, geboren 1990, ist Kulturwissenschaftlerin und derzeit am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung im Forschungsbereich Geschichte der Gefühle tätig. Sie studierte Empirische Kulturwissenschaft und Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen und promovierte dort 2021 mit einer Arbeit zur Kulturgeschichte des Planetariums. In ihrem aktuellen Projekt erforscht sie Sportgefühle - insbesondere weiblichen* Ehrgeiz.