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Aus der Perspektive der digitalen Philologie und der Digital Humanities stellte Torsten Roeder am Beispiel der „Diskmags“ (Diskettenmagazine) die Frage nach der Erhaltung und insbesondere der Vermittlung von frühem digitalen Kulturerbe mit seinem Zusammenspiel von Hardware, Software und dem Nutzer*innenerlebnis der 1980er und 1990er Jahre.

Aufnahme und Schnitt: Ayla Yildiz

Torsten Roeder schlug als für die Forschung interessant eine Art wissenschaftliche Edition der Diskmags vor: annotierte, durchsuchbare und mit Indexen versehene Versionen. Er diskutierte an einem Beispiel, wie eine solche Edition aussehen könnte, wobei er darauf hinwies, dass Teilaspekte der Diskmags verloren gehen: Intermedialität, Farbschemata, Schrift- und Sonderzeichen und Strukturen ließen sich nur teils rekreieren. Eine zweite Erhaltungs- und Vermittlungsform für diese interaktiven, multimedialen Objekte sei die Emulation. Auch hier müssten jedoch Abstriche gemacht werden, denn eine solche Konzentration auf Software-Aspekte der Diskmags bedeute auch, Idiosynkrasien der Hardware weniger bis gar keine Beachtung schenken zu können. Eine Möglichkeit für Museen, vorgeschlagen während der Diskussion, bestünde darin, Emulatoren in zeitgenössische Hardware einzubauen, allerdings müsse dies für Besucher*innen transparent sein.
 

Interview mit Torsten Roeder

Interviewführung: Nadine Keuthen

Weiterführende Informationen

Diskmag-Sammlung im Internet Archive

Wikipedia-Liste von Diskettenmagazinen

Paper von 2020 zum Thema Diskmags: "Game On! Digitale Archäologie und Edition zu(m) Spielen", Beitrag zur Jahrestagung "DHd 2020" von Klaus Rettinghaus und Torsten Roeder