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Farbenprächtiges Album, das sowohl Mexikos Aufbruch in die (Eisenbahn-)Moderne als auch seine Landschaften in Szene setzt.

Das „Album del Ferrocarril Mexicano“ ist ein 1877/78 erschienenes, überaus seltenes Buch über die seit 1842 im Bau befindliche und schließlich 1873 eröffnete Eisenbahnlinie zwischen Veracruz am Golf von Mexiko und der Hauptstadt des Landes Mexiko-Stadt. Mehr als drei Jahrzehnte hatte sich die Verwirklichung dieses Projekt hingezogen, das die Ingenieure vor höchste technische Herausforderungen stellte. Die insgesamt 424 km lange Strecke steigt bis auf fast 2500 m Höhe an; 39 Brücken und 16 Tunnel mussten dafür errichtet werden.

Der 1877 erschienene Prachtband stellt diese für die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos wichtige Eisenbahnstrecke vor, die gemeinsam von belgischen, französischen und US-amerikanischen Ingenieuren errichtet wurde. Der von dem Ingenieur Antonio García Cubas (1832–1912) verfasste, spanisch-englische Paralleltext beschreibt die von der Eisenbahnlinie berührten Landschaften und Orte sowie die Eisenbahnlinie selbst. Die 35 farbigen Lithographien, sogenannte Chromolithographien, wurden überwiegend von dem in Mexiko bekannten Maler und Lithographen Casimiro Castro (1826–1889) gefertigt. Daneben war noch der ansonsten weitgehend unbekannte, wohl aus Frankreich stammende A. Sigogne beteiligt. Die farbenprächtigen Illustrationen sollten offensichtlich zugleich die Schönheit Mexikos wie seinen Aufbruch in die Moderne ins Bild setzen.

Dieses Werk kam im Jahr 2007 als Stiftung ins Deutsche Museum und war die Anregung für die Erforschung der Baugeschichte dieser Eisenbahnlinie. Ein wichtiges Ergebnis dieser Forschungen war eine Ausstellung im Jahr 2011, die auf schöne Weise den Museumszusammenhang von Sammeln, Forschen und Ausstellen wiederspiegelt.

Literatur:

Bühler, Dirk: Ferrocarril Mexicano. München 2011. Zum Katalogeintrag