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Kunstwerke mit Liebe zum Detail und nah an der Wissenschaft: Die Dioramen werden in unseren Werkstätten hergestellt und sind eine Besonderheit des Deutschen Museums – faszinierend und lehrreich.

Dioramen sind Schaukästen, in denen Szenen mit wissenschaftlichem und technischem Inhalt dargestellt werden. Mithilfe von detailgetreuen Figuren, Modellen und Landschaften visualisieren sie Inhalte der Ausstellung. Diese Dioramen zeigen beispielsweise Entwicklungen in der Kommunikation oder Geschichte der Luftfahrt.

ÜbersichtDioramen können Sie in unseren Ausstellungen auf der Museumsinsel entdecken.

Ausstellung Bild Schrift Codes

Schlüsseltrupp an der Ostfront 1941

Zwei Mann vom Schlüsseltrupp verschlüsseln eine Nachricht mit der Enigma: Einer tippt den Klartext, Buchstabe für Buchstabe. Der andere notiert die verschlüsselten Buchstaben, die auf dem Glühlämpchenfeld der Enigma aufleuchten.
Im Funkwagen wartet der Funker bereits, um die Nachricht gleich per Morse-Code weiterzugeben. Sein Kamerad erzeugt auf dem Tretgenerator Strom für den Betrieb des Funkgeräts und der Enigma.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Bild Schrift Codes auf Ebene 2.

Ausstellung Brücken und Wasserbau

Müngstener Brücke

Die Hauptarbeit der im Diorama gezeigten Bogenmontage fiel in die stürmischen Wintermonate von 1896 und 1897.

Die Müngstener Brücke ist die größte Fachwerkbogenbrücke in Europa. Sie zählte zu den Prestige-Projekten Kaiser Wilhelm II., der stets versuchte, Frankreich zu übertrumpfen: Darum ist sie auch zehn Meter weiter gespannt als das Garabit-Viadukt von Gustave Eiffel (1884), welches als Vorbild diente. 2023 sind sie jedoch beide auf dem Weg zu einem gemeinsamen Weltkulturerbe-Status, zusammen mit vier ähnlichen Bauwerken in Portugal und Italien.

Diorama, Maßstab 1:100
Baujahr: 1996
Hersteller: Birmann Modellbau, Nürnberg und Werkstätten des Deutschen Museums
Schenkung: MAN AG, München
Inv.-Nr. 1996-0463

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Brücken und Wasserbau auf Ebene 0.

Wehrbaustelle Oberried

Spundwände ermöglichen das Betonieren mitten im Fluss.

Im schwäbischen Oberried an der Günz wurde 1994 und 1995
ein altes Wehr von 1899 durch eine neue Anlage ersetzt.
Dargestellt ist der Bauzustand im Sommer 1995 bei Hochwasser:
Das erste Wehrfeld sowie die Ausleitung sind bereits fertiggestellt.
Spundwände sichern die Baustelle und ermöglichen das
Betonieren der weiteren Wehrfelder im Trockenen.
Derweil befinden sich noch Teile der alten Anlage in Betrieb.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Brücken und Wasserbau auf Ebene 0.

Oberstufe Glockner-Kaprun im Bau

Blick auf die Moosersperre im Bauzustand von 1953

Die Moosersperre (vorne) und die Drossensperre (hinten)
bilden den Stausee Mooserboden im Kapruner Tal in Österreich.
Die Kraftwerksgruppe Glockner-Kaprun umfasst mehrere solcher Staustufen. Pläne dafür gab es schon in den 1920er-Jahren,
sie wurden aber aufgrund der Wirtschaftskrise nicht realisiert.
Nach dem Anschluss Österreichs an NS-Deutschland 1938 begann die Arbeit unter nationalsozialistischer Führung.
Hintergrund war der hohe Energiebedarf der Rüstungsindustrie. Tausende Zwangsarbeiter wurden eingesetzt, von denen viele zu Tode kamen. Aus Mangel an Baumaterial wurde die Arbeit 1944 eingestellt.
Mit finanzieller Unterstützung der USA aus dem Marshall-Plan
wurden die Bauarbeiten 1948 wieder aufgenommen.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen im Hochgebirge waren hart.
Die gewaltigen Dimensionen des Projekts speisten einen Mythos,
der in Presse, Literatur und Film verherrlicht wurde. Kaprun wurde für die junge Republik Österreich zu einem
identitätsstiftenden Projekt und Symbol des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Brücken und Wasserbau auf Ebene 0.

Ausstellung Foto und Film

Die Atelierfotografie um 1860

Schon bald nach der Einführung der Fotografie wurden in den Städten Ateliers eröffnet, die Porträtaufnahmen anboten. Da noch keine künstliche Beleuchtung zur Verfügung stand, waren die Fotografen bei ihren Aufnahmen auf natürliches Licht angewiesen. Ideal waren nach Norden ausgerichtete, verglaste Wand- und Dachabschnitte.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Foto und Film auf Ebene 2.

Ausstellung Landwirtschaft und Ernährung

Immer gleich oder immer anders? Monokultur oder Fruchtwechsel?

Die drei Dioramen zeigen verschiedene Formen des Anbaus von Kulturpflanzen und erläutern deren Vor- und Nachteile.


Dreifelderwirtschaft
Seit dem frühen Mittelalter prägte die Dreifelderwirtschaft den europäischen Ackerbau. Auf drei Feldern wechselten sich Wintergetreide, Sommergetreide und Brachland ab. Das erhielt die Fruchtbarkeit der Böden, schützte die Pflanzen vor Krank-heiten und Schädlingen und erhöhte die Ernteerträge. Das Brachland wurde als Viehweide genutzt. Erst im 18. Jh. ersetzten Kartoffeln, Zuckerrüben und Futterpflanzen die Brache – damit begann die moderne Fruchtwechsel-Wirtschaft.


Monokultur
Seien es Maisfelder in den USA, Reisterrassen in Vietnam oder Spargelfelder in Deutschland: In Monokulturen wächst Jahr für Jahr nur eine einzige Nutzpflanzenart. Das erleichtert Pflege und Ernte, doch der Daueranbau kann das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören. Die Nährstoffe im Boden nehmen ab, die immer gleiche Bepflanzung bietet Krankheitserregern, Unkräutern und Schädlingen beste Bedingungen, und die Artenvielfalt leidet. Um dennoch die Erträge zu sichern, setzt man Pflanzenschutzmittel und Dünger ein.
 

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Landwirtschaft und Ernährung auf Ebene 3.

Fruchtbare Gemeinschaft: Agroforstkultur

Agroforst
Die Wälder Mitteleuropas dienten früher auch als Weide oder zur Schweinemast. Andersherum waren Bäume auf den Feldern ein gewohnter Anblick. Sie markierten Grenzen, schützten vor Erosion oder lieferten Obst. Diese traditionellen Agroforstsysteme verloren ab dem 19. Jh. an Bedeutung. Heute holt man weltweit den Wald zurück auf den Acker. In den modernen Systemen teilen sich Ackerpflanzen den Platz mit wertvollen Hölzern wie Wildkirsche oder schnell wachsenden Bäumen zur Energieerzeugung. Zwischen den Baumreihen bleibt dabei genug Platz für landwirtschaftliche Maschinen.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Landwirtschaft und Ernährung auf Ebene 3.

Ausstellung Gesundheit

Erste Operation unter Narkose

Am 16. Oktober 1846 wurde im Massachusetts Hospital in Boston die erste Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Der Zahnarzt William Thomas Green Morton betäubte den Patienten mit einer von ihm entwickelten Apparatur mit Ether. Dieser Tag ging als „Ether Day“ in die Geschichte der Medizin ein.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Gesundheit auf Ebene 3.

Ausstellung Mathematik

Geometrie im Reich der Pharaonen

Ägyptische Landvermesser spannen ein Seil mit zwölf Knoten und stecken so einen rechten Winkel ab – nach Pythagoras. Jedes Jahr überschwemmte der Nil die Felder. Damit die Abgaben für den Pharao stimmten, mussten Ägyptens Landvermesser die Felder immer wieder neu vermessen. So wurden die Ägypter frühe Meister der Geometrie.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Mathematik auf Ebene 2.

Ausstellung Historische Luftfahrt

Nordpolexpedition durch Amundsen mit Flugboot Dornier "WAL" (1925)

Angeführt von dem Polarforscher Roald Amundsen brachen sechs Männer am 21. Mai 1925 mit zwei Dornier WAL Flugbooten Richtung Nordpol auf. 250 km vor dem Ziel mussten sie im Eis notlanden. Vier Wochen lang machten die Männer einen der WALe wieder flugfähig und trieben eine Startbahn ins Packeis. Der Start – und damit die Rettung – gelangen! Am 18. Juni 1925 erreichten sie ihren Ausgangsort Spitzbergen.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Historische Luftfahrt auf Ebene 1.

Segelflugschule Unterwössen (um 1960)

Das Diorama zeigt die Segelflugschule Unterwössen in den Chiemgauer Alpen. Seit 1954 können Segelflieger dort ihre Ausbildung absolvieren. Da Segelflugzeuge keinen eigenen Antrieb besitzen, benötigen Sie Hilfe, um in die Luft zu gelangen. Der Windenstart und der Flugzeugschlepp gehören zu den am häufigsten genutzten Startarten in Deutschland. Das Diorama stellt beide Methoden dar.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Historische Luftfahrt auf Ebene 1.

Prüfstand VII in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde

Peenemünde auf der Ostsee-Insel Usedom: Zwischen Kiefern verborgen, lag der Prüfstand VII. Hier führten von 1938 bis 1945 Wissenschaftler um Wernher von Braun Raketenversuche mit der Terrorwaffe A4, später „V2“ durch. Die Raketeningenieure glorifizierten die Terrorwaffen-Schmiede nach dem Krieg als „Wiege der Raumfahrt“. Die historischen Tarnmuster fehlen deshalb im Diorama auf Gebäuden und Fahrzeugen.

Dieses Diorama finden Sie in der Ausstellung Historische Luftfahrt auf Ebene 1.