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Erstmals seit der „World Columbian Fair“ 1893 ist das Glasfaserkleid der Infantin Eulalia von Spanien wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das fragile und seltene Kleidungsstück kam 1924 über die Schwester der spanischen Prinzessin in die Sammlung des Deutschen Museums. Über die letzten Jahre wurde es aufwändig restauriert und erfoscht. Die Ergebnisse werden in der kleinen Sonderausstellung präsentiert.

Zerbrechliche Schönheit

Das Glasfaserkleid befindet sich seit 1924 im Besitz des Deutschen Museums und ist eine Stiftung von Maria de la Paz, Schwester der ursprünglichen Besitzerin und Ehefrau Prinz Ludwig Ferdinands von Bayern.

Die kostbare Abendrobe wurde von der Libbey Glass Company aus Toledo, Ohio hergestellt für die Weltausstellung in Chicago 1893. Die Firma schenkte das Kleid damals der spanischen Infantin Eulalia, der Schwester von Maria de la Paz.

Das Glasfaserkleid war vermutlich nie im Museum ausgestellt und wurde 1990 zur besseren Lagerung ins Bayerische Nationalmuseum gebracht wurde. Dort stieß die Forscherin Charlotte Holzer auf das seltene Stück. „Das Kleid war stark verschmutzt, das Seidenfutter teils zersetzt und im Glasfasergewebe gab es zahlreiche Risse und Löcher“, sagt Charlotte Holzer. Sie vermutet, dass der schlechte Zustand auf Bombenschäden aus dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist, als die Lagerstätte des Kleides auch als Luftschutzkeller diente.

Charlotte Holzer holte das Exponat zurück ins Deutsche Museum und hat es im über ca. fünf Jahre erforscht und restauriert.

Wie wurde das Glasfaserkleid hergestellt?

Ein Bündel Fransen besteht aus 100 bis 200 Filamenten, einzelnen Glassträngen. „Für die Herstellung wurde Glas über einer Flamme erhitzt und mit einem Rad zu einem feinen Faden gezogen.“ Diese Glasfäden wurden dann auf mechanischen Webstühlen häufig in Verbindung mit Seidenfäden weiterverarbeitet.

Wir danken dem Freundes- und Förderkreis des Deutschen Museums und dem Aktionsplan „Eine Welt in Bewegung“ der Leibniz Gemeinschaft für die Unterstützung.

Rock on Rolls: Der lange Weg des Glasfaserkleids

Das Glasfaserkleid der spanischen Infantin Eulalia bekommt eine eigene kleine Sonderausstellung im Deutschen Museum. Bei "Dresscode Glasfaser" wird die ganze bewegte Geschichte der zerbrechlichen Robe erzählt - von der Herstellung bei der US-amerikanischen Libbey Glass Company für eine spanische Prinzessin über Kriegsschäden bis hin zur Restaurierung und Ausstellung. Im Video ist der Weg vom Restaurierungslabor bis zum Platz in der Museumsgeschichte zu sehen.

Dresscode Glasfaser

Das Glasfaserkleid

Hightech aus dem 19. Jahrhundert - Ein Kleid aus Glasfaser: BR Podcast

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