„Lass Dein Gesicht scannen und der Computer sagt Dir, welche Partei Du wählst“: So funktioniert kurz gefasst die KI-Wahlkabine, die jetzt im Science Communication Lab aufgebaut wurde. Das wissenschaftlich-künstlerische Forschungsprojekt „Smile to vote“ soll zum Nachdenken über den Weltverbesserungsanspruch global agierender IT-Konzerne und über die angebliche Objektivität von Algorithmen anregen.
Das kleine Experiment wirkt verstörend – und das soll es auch. Die Installation „Smile to vote“soll zum Nachdenken über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz anregen – und darüber, wie viel die KI schon jetzt über uns weiß. Oder zu wissen scheint. Alexander Peterhänsel, Professor für „Visual Computing“ an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, hat diese Installation entwickelt. Er und sein Team haben die KI trainiert mit Bildern von Politikerinnen und Politikern, die in deutschen Parlamenten sitzen. Mit der Installation verknüpft ist die Internetseite eines fiktiven Start-Ups, die dafür wirbt, Wahlvorgänge in Zukunft zu automatisieren – sozusagen eine Fake-Firma, deren Aussagen dazu geeignet sind, Menschen Angst zu machen. Die Wahlkabine selbst ist eher verstörend als bedrohlich – und man geht das Risiko ein, mit dem Gefühl nach Hause zu gehen, Politikern einer Partei offenbar ähnlich zu sehen, die einem alles andere als sympathisch sind.
Die Installation ist im Rahmen von „AHA –The Science Communication Hub“ bis Freitag, 7. März 2025, im Science Communication Lab in der Eingangshalle des Deutschen Museums (Ebene -1) zu erleben – gleich hinter der aktuellen Sonderausstellung "Licht und Materie".