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Eine Bleikugel pendelt an einem langen Seil hin und her und stupst einen Kegel nach dem anderen auf dem Boden darunter um: Am Fuße des Museumsturm können Sie die Drehung der Erde sehen und hören.

Stillstand mit 1117 km/h

Wetterstation, Sendemast, Aussichtspunkt und Pendelheimat: Der Turm des Deutschen Museums ist viel mehr als das bauliche Wahrzeichen des Hauses. Der Eingang im Erdgeschoss befindet sich im Übergang zwischen den Ausstellungen Modellbahn und Brücken und Wasserbau. Bevor man die Stufen zu den Ausstellungen auf den oberen Ebenen erklimmt oder für eine Führung auf die Aussichtsplattform in den Lift steigt, lohnt sich das Stehenbleiben. Gleich neben dem Aufzug kann man hier nämlich ein Foucault’sches Pendel in Aktion erleben.

Zu sehen ist eine 30 kg schwere Bleikugel, die an einem 60 m langen Drahtseil langsam hin- und herschwingt. Unter der Kugel befindet sich eine kreisrunde Scheibe von 3 m Durchmesser, die die Himmelsrichtungen anzeigt und auf der im Halbrund mehr als 60 bewegliche Kegel platziert sind. Die Kugel pendelt immer in der gleichen Ebene. Trotzdem stupst sie nach jeweils einigen Minuten einen Kegel nach dem anderen um und beweist dadurch, dass sich die Erde – unter dem Pendel hinweg – dreht. Und das tut sie gar nicht so langsam: In unseren Breitengraden hat die Erdrotation eine Geschwindigkeit von rund 1117 km/h.

Links neben dem Pendel ist eine weitere, viel größere Kugel zu sehen: Mit diesem knapp 5800 kg schweren Bleiball bestimmte der Physiker Philipp von Jolly (1809–1884) die Dichte der Erde

Highlight der neuen Ausstellung

Die Drehung der Erde

… mit allen Sinnen erleben! Beim „neuen“ Foucault’schen Pendel wird die Drehung der Erde nicht nur sichtbar – wie früher durch das Umstoßen einzelner Kegel –, sondern nun auch hörbar und ertastbar. Dafür wurden von dem Musikmechaniker Gerhard Kern ein neuer Mechanismus zum Anschlagen einer Klangplatte und in den Werkstätten des Deutschen Museums eine Tast-Demonstration entwickelt.

Hier wird die Drehung der Erde sichtbar und sogar hörbar gemacht: Physik-Kuratorin Daniela Schneevoigt präsentiert das Foucault'sche Pendel im Turm des Deutschen Museums.

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