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Das Deutsche Museum Nürnberg - das Zukunftsmuseum - ist gerade mal etwas über eineinhalb Jahre geöffnet – und überarbeitet dennoch bereits einen Teil der Dauerausstellung umfassend: In „System Stadt“ gibt es ab sofort die komplett neue Mobilitätsschau zu besichtigen, die unter anderem mit einer Station zum autonomen Fahren, dem Stadtfahrzeug „CityQ“ und einer Mitmachstation zur Wasserstoff-Energiekette aufwartet.

„Die große Frage, die wir zentral diskutieren möchten, lautet ja, wie wir in Zukunft mobil sein wollen“, sagt Jana Grasser, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Neuausrichtung konzipiert hat. „Wir haben dabei versucht, hier leichtere Einstiege in unsere Technik-Ethik-Diskussion zu finden, als bisher.“ Deswegen prangt im Eingangsbereich zur Mobilität ein „Parkplatz“ als große Freifläche auf dem Boden. Man wolle dafür sensibilisieren, wie viel Platz in den Innenstädten für Autos reserviert sei, die im Schnitt 23 Stunden am Tag stehen – und die Frage aufwerfen, ob diese Entwicklung noch zu rechtfertigen ist, so Grasser.

Deswegen präsentiert das Zukunftsmuseum mit dem „CityQ“ und dem „mocci“ zwei Alternativen zum Autoverkehr, die beide auch in Sharing-Konzepten gut funktionieren könnten: „Nutzen statt Besitzen lautet ein weiteres Schlagwort, mit dem wir uns in diesem Kontext beschäftigen“, sagt Grasser. Auch auf die Digitalisierung der Mobilität wirft das DMN einen intensiven Blick: Neben einer Infostation zu Vorteilen und Risiken des autonomen Fahrens können künftig zwei Personen gleichzeitig einen Fahrsimulator nutzen: Zunächst wird man selbst mit überraschenden Ereignissen im Straßenverkehr konfrontiert, um im Anschluss die Unterschiede zwischen einer schlecht und einer gut trainierten KI im autonomen Betrieb zu beobachten. Wer möchte, kann sich an einer weiteren Station mit verschiedenen Parametern als Automobilkonstrukteur versuchen und hier auch eine Entscheidung zum Treibstoff fällen.

Hier kommt die neue Wasserstoff-Energiekette ins Spiel, die in einer Mitmachstation die Möglichkeiten des Wasserstoffs als Energieträger in all seinen Facetten darstellt und die eine großzügige Spende der Schaeffler AG mit Sitz in Herzogenaurach ist. Prof. Dr.-Ing. Tim Hosenfeldt, Leiter Zentrale Technologien bei Schaeffler: „Es freut mich sehr, dass wir dem Zukunftsmuseum Nürnberg heute ein Exponat übergeben konnten, das die zentrale Rolle der Wasserstofftechnologie erlebbar macht. Denn die Wasserstofftechnologie von der Elektrolyse bis zur Brennstoffzelle besitzt enorme Potentiale für eine nachhaltige Zukunft der Energieversorgung und Mobilität. Aus diesem Grund investiert Schaeffler konsequent in die Forschung und Entwicklung im Bereich Wasserstofftechnologie, unter anderem in ein Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Herzogenaurach.“

Die vollständige Überarbeitung der Mobilitätsausstellung ist die erste von drei Teilüberarbeitungen, die das Deutsche Museum Nürnberg noch in diesem Jahr umsetzen wird. „Die Zukunft steht nicht still, deswegen werden auch wir immer wieder neue Impulse in der Dauerausstellung setzen“, sagt Marion Grether, Leiterin des DMN. „Als Zug- und Fahrradbegeisterte freue ich mich besonders über die neuen Exponate und auf die spannenden Diskussionen, die wir im und um das Museum führen werden.“ Weitere Überarbeitungen werden im Oktober in „Körper und Geist“ sowie im November in „Raum und Zeit“ zu sehen sein.

Das Deutsche Museum Nürnberg im Augustinerhof-Areal verzeichnete seit seiner Eröffnung im September 2021 bisher knapp 200.000 Besucherinnen und Besucher.