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Gemeinsam mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken und dem Staatlichen Schulamt in der Stadt Nürnberg startete das Deutsche Museum Nürnberg diesen März eine Pilotveranstaltung -- den sogenannten Laborführerschein. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Nürnberger Mittelschulen sowie die Veranstalter sind sich nach dem Abschluss einig: Das Projekt ist ein voller Erfolg und hat Zukunft.

Die Szenerie erinnert ein wenig an das Zaubertrankbrauen bei Asterix und Obelix: Dem Druiden Miraculix gleich kippt DMN-Laborleiter Dr. Ronald Göbel behutsam flüssigen Stickstoff in eine gewölbte Schüssel und beginnt emsig zu rühren. Binnen kurzer Zeit hat sich darin eine zähflüssige, hellbeige Masse gebildet, die von Göbel und seinen Mitarbeitern an die Schülerinnen und Schüler und deren Angehörige verteilt wird: Feinstes Zukunftseis aus den Laboren des Deutschen Museums Nürnberg.

Diese Besucherlabore hatten die Schülerinnen und Schüler aus fünf Nürnberger Mittelschulen in den vorangegangenen Wochen bereits gut kennengelernt, wenn es an den zehn Nachmittagen zum Laborführerschein ins Museum ging. „Gelangweilt haben wir uns nie, es war ein sehr abwechslungsreiches Programm“, sagt eine junge Teilnehmerin. „Ich habe mir vorher eine ganz andere Vorstellung davon gemacht, worum es in Chemie eigentlich geht.“ Auch zwei Exkursionen - zur N-Ergie und in die Faber-Castell-Akademie - standen mit auf dem Programm.

„Es war von Anfang an unser gestecktes Ziel, die jungen Menschen zu begeistern und ihnen einige neue Perspektiven zu zeigen“, sagt Laborleiter Ronald Göbel. Dass die 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Urkunde nun möglicherweise auch bessere Chancen haben, einen spannenden Job oder eine passende Ausbildung zu ergattern, freut ihn zusätzlich.

Die Finanzierung des Laborführerscheins wurde vollständig von der IHK Nürnberg für Mittelfranken übernommen „Hier wird Physik und Chemie richtig erlebbar“, sagt Stefan Kastner, der den Geschäftsbereich Berufsbildung bei der IHK Nürnberg leitet. „Wir wollen auf diese Weise die Schülerinnen und Schüler an naturwissenschaftlich-technische Ausbildungsberufe heranführen, die sie bisher in ihrer Berufsorientierungsphase nicht auf dem Schirm hatten. So begeistert, wie sie bei der Abschlussveranstaltung bei der Sache waren, ist das gelungen!“

Auch das Staatliche Schulamt ist vom Laborführerschein voll überzeugt: „Der Laborführerschein ist äußerst effektives Projekt, um Schülerinnen und Schülern die wunderbare Welt der Naturwissenschaften nahe zu bringen“, sagt Thomas Reichert, der leitende Schulamtsdirektor vom Staatlichen Schulamt in der Stadt Nürnberg. „Die beteiligten Jugendlichen konnten in ihrer schwierigen Berufsfindungsphase sehr wertvolle Eindrücke sammeln und diese sicher in den kommenden Jahren in Betriebspraktika ausprobieren. Danke an alle Akteure und größtes Kompliment für die gelungene Umsetzung.“

Der Laborführerschein fand in seiner Pilotphase 2023 vom 07.03. bis 16.05. an zehn Nachmittagsterminen statt, die aus jeweils zwei Mal 90 Minuten bestanden. Die feierliche Übergabe der Urkunden erfolgte gemeinsam mit den Familien der TeilnehmerInnen am 27. Juni. Aufgrund des überragenden Erfolgs ist eine Wiederholung des Programms bereits im kommenden Winterhalbjahr 2023 geplant. Die Termine werden im Herbst kommuniziert.