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Illustration: kleiner rosa Fötus, im Hintergrund GensequenzenBild: Helmholtz Zentrum München
  • Diskussion

Künstliche Intelligenz in der Medizin

Die rasante KI-Entwicklung eröffnet neue Perspektiven in der Medizin. Fachleute verschiedener Disziplinen diskutieren öffentlich Konsequenzen zur Stammllzelltherapie und ethische Aspekte.

  • Erwachsene
  • , bis

Experten unterschiedlicher Disziplinen diskutieren über neue Perspektiven in der Medizin. 

Thematische Schwerpunkte:
Was ist Künstliche Intelligenz und welche Chancen und Grenzen bietet sie in der Biomedizin?
Welche Rolle gewinnt KI in der biomedizinischen Forschung, insbesondere bei der Gewinnung von pluripotenten Stammzellen?
Welche ethischen Gesichtspunkte sind mit den neuen Möglichkeiten verbunden? Welche ethischen Diskussion finden in der Wissenschaft und Öffentlichkeit statt?

Die Veranstaltung findet im Forum der Zukunft auf der Museumsinsel statt - Zugang direkt an der Ludwigsbrücke. Im Teilnahmeticket ist ein Freigetränk enthalten.

Auf dem Podium

  • Prof. Dr. Jan Korbel
    Prof. Dr. Jan Korbel ist kommissarischer Leiter des EMBL Heidelberg. Bevor er am EMBL eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe leitete, war er Postdoc an der Yale University. Sein wissenschaftliches Interesse gilt den Mechanismen beschleunigter Genomevolution, wie sie bei Krebserkrankungen auftreten. Er spielte eine führende Rolle im 1000 Genome Project und war Mitglied des Lenkungsausschusses führender internationaler Krebsforschungsinitiativen. Neben seinen Wissenschaft engagiert sich Jan Korbel in Diskussionen und der Entwicklung bioethischer Rahmenwerke für die Genommedizin, mit dem Ziel, eine verantwortungsvolle Genomsequenzierung von Patientinnen und Patienten sowie einen ethisch fundierten Datenaustausch zu fördern. Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter den europäischen Pezcoller Foundation Preis in der Krebsforschung, die Wahl in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie die Aufnahme in die European Molecular Biology Organization (EMBO).
  • Theresa Willem (TU München, Institute for History and Ethics in Medicine)
    Theresa Willem hat Medienwissenschaft (M.A.) mit den Schwerpunkten Kybernetik und theoretische Grundlagen der künstlichen Intelligenz und anderer Neuer Technologien studiert. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie als Produktmanagerin bei einem Inkubator für digitale Gesundheit in Berlin und hat praktische Erfahrungen im Bereich digitale Gesundheit und Innovation gesammelt. Frau Willem kehrte 2021 in die Wissenschaft zurück und arbeitete seitdem an mehreren Forschungsprojekten am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München. Schwerpunktmäßig befasst sie sich mit den ethischen Implikationen von KI im Gesundheitswesen, beispielsweise bei der Patientenrekrutierung über KI-basierte Social-Media-Plattformen, der KI-gestützten medizinischen Diagnostik oder Swarm Learning Architekturen. Seit Anfang 2023 arbeitet sie zudem als AI ethics consultant bei Helmholtz München. Ihre Doktorarbeit befasste sich mit embedded ethics in KI-gestützter diagnostischer Bildgebung und integrierte Perspektiven aus der biomedizinischen Ethik, der KI-Ethik, den kritischen Datenwissenschaften sowie den Wissenschafts- und Technologiestudien. Frau Theresa Willem ist Mitglied der Bayerischen Elite-Akademie sowie der Studienstiftung sowie der Deutschen Volkes.
  • Carsten Marr (Helmholtz Munich, Institute AI for Health)
    Carsten Marr ist Gründungsdirektor des Instituts AI for Health am Helmholtz München, einem europäischen Zentrum für angewandte künstliche Intelligenz. Sein Ziel ist es, KI-basierte Methoden zu entwickeln, um die Diagnose, Behandlung und das Verständnis von Krankheiten zu verbessern. Nach seinem Studium der theoretischen Physik an der TU München und am Max-Planck-Institut für Quantenoptik wechselte er von der Physik zur theoretischen Biologie. Seine Promotion an der TU Darmstadt befasste sich mit der Architektur biologischer Netzwerke und wurde als beste Promotion des Jahres im Fachbereich Biologie ausgezeichnet. Nach Postdoc-Aufenthalten in München, Bremen und Edinburgh gründete er 2013 seine Forschungsgruppe am Helmholtz Zentrum München und wurde stellvertretender Leiter des Institute of Computational Biology. In interdisziplinären Projekten mit Biowissenschaftlern und klinisch tätigen Ärzten war er einer der ersten, der Deep Learning auf biomedizinische Daten anwendete. Durch das Training tiefer neuronaler Netzwerke gelang es ihm anhand von Mikroskopiebildern, die Entwicklung von Stammzellen vorherzusagen und Leukämien in Blut- und Knochenmarkproben zu erkennen. Für seine Arbeiten zur Erforschung und Analyse von Einzelzelldaten erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter einen renommierten ERC Consolidator Grant. Seit Juli 2025 ist er Professor für KI in der Hämatologie und Zelltherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
  • Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung)
    Christina Berndt ist Leitende Redakteurin im Ressort Wissen der Süddeutschen Zeitung. Sie arbeitet als Autorin, Journalistin und Rednerin zu Themen aus Psychologie, Medizin und Lebenswissenschaften. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie durch ihre Auftritte in Fernsehtalkshows vor allem während der Corona-Pandemie bekannt. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem bekam sie den Wächterpreis der Tagespresse für die Enthüllungen der Transplantationsskandale, den Ehrenpreis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie für nachhaltig gute Berichterstattung zur psychischen Gesundheit und wurde mehrmals unter die „Wissenschaftsjournalisten des Jahres“ gewählt, 2021 auf Platz 1.
  • Julia Serong (Munich Science Communication Lab und LMU), Moderatorin
    Julia Serong ist Forschungsdirektorin des Munich Science Communication Lab (MSCL) und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien und Kommunikation der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bis 2021 koordinierte sie die Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Faktizität der Welt“ an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist Expertin für Wissenschaftskommunikation mit einem besonderem Schwerpunkt auf Planetary Health. Die interdisziplinären und vielfältigen Ansätze am MSCL bieten viele Möglichkeiten, das Wissen über Wissenschaftskommunikation zu erweitern und gemeinsam mit Praktikern neue Kommunikationsformate und -strategien zu entwickeln.
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