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Das war Maßarbeit! Vier Großobjekte wurden heute in die Nürnberger Zweigstelle des Deutschen Museums gebracht: ein Climeworks-CO2-Filter, das blue.cruiser-Solarauto, der Hyperloop Pod I und ein Modell von einem unterirdischen Liefersystem namens CargoCap. Weil die neuen Exponate zum Teil nicht in den Lastenaufzug passten, mussten Solarauto & Co. mit einem Kran durch ein Fenster ins Zukunftsmuseum gehievt werden. Die zukunftsträchtigen Technik-Teile werden in den künftigen Ausstellungsbereichen „System Stadt“ und „System Erde“ im zweiten Obergeschoss zu sehen sein.

Als das Solarauto im zweiten Stock zum Stehen kommt, hört man erleichtertes Aufatmen: „Ich bin wirklich froh, dass alles geklappt hat“, sagt Marion Grether, die Leiterin des Zukunftsmuseums. „Und ich möchte mich bei allen Beteiligten auch für die super Vorbereitung und die gute Zusammenarbeit bedanken!“ Denn das Einbringen von extrem großen Exponaten ins Museum ist eine mindestens genauso große Herausforderung. Wenn so ein fünf Meter langes Auto meterhoch über dem Boden schwebt, ist das „schon ein spektakulärer Anblick“. Und es ist viel Fingerspitzengefühl und Präzision gefragt, um es zielgenau durch die Öffnung ins Gebäude zu bekommen.

Mit dem teils tonnenschweren Gewicht der vier Objekte wäre der Lastenaufzug im Zukunftsmuseum an der Karlstraße noch gut zurechtgekommen. „Allerdings waren das Auto und der Hyperloop einfach zu lang für den Lift“, sagt Museumsmitarbeiter Danny Könnicke, der die Transporte für das Team Nürnberg koordiniert. Darum musste eigens frühmorgens ein Kran vor der Fassade des neuen Hauses aufgebaut und anschließend das große Fenster ausgebaut werden, um die Exponate direkt zu ihrem angedachten Platz in den Ausstellungen im zweiten Obergeschoss zu hieven. Das klappte alles wie am Schnürchen – lediglich das letzte Objekt, der CO2-Filter, machte wegen des hohen Gewichts und des Schwerpunkts Schwierigkeiten. Aber um 14.25 Uhr standen alle vier Exponate im zweiten Obergeschoss.

Einen letzten, kurzen Weg haben die Vier aber noch vor sich, bevor sie die Ausstellungen „System Stadt“ und „System Erde“ bereichern: „Die Objekte kommen noch auf maßgefertigte Podeste“, sagt Danny Könnicke, „aber für den Transport im Haus reicht dann auch ein Podestkran!

Das sind die vier Großobjekte:

blue.cruiser
Länge: 4,96 Meter
Höhe: 1,17 Meter
Breite: 1,76 Meter
Gewicht: 250 Kilogramm
Leihgeber: Hochschule Bochum
Studierende der Hochschule Bochum bauen alle zwei Jahre ein Elektroauto für den Alltag, dessen Batterien auch über Solarzellen laden. Sie zielen nicht auf ein energieautonomes Fahrzeug, sondern auf Verbesserungen: bei der Effizienz von Solarzellen, Antriebsstrang, Leichtbaumaterialien, Design und Nachhaltigkeit des Fahrzeugs. Dieser Wagen war schon bei einem Solarautorennen in Australien am Start und hat dort in seiner Klasse den zweiten Platz erreicht.

Hyperloop Pod I
Länge: 4,20 Meter
Höhe: 1,10 Meter
Breite: 1,00 Meter
Gewicht: 560 Kilogramm
Leihgeber: TUM Hyperloop, NEXT Prototypes e. V. München
Magnetisch angetriebene Züge transportieren Personen mit bis zu 1000 km/h in einer Vakuum-Röhre – so die neueste Vorstellung von einer alten Idee. Wie viel Energie und Ressourcen verbraucht das System? Wie sicher ist es? Dazu fehlen bislang belastbare Aussagen. Mit einer Geschwindigkeit von rund 94 km/h gewinnt dieser Prototyp der TU München 2016 den ersten Wettbewerb, den Elon Musk für Entwickler ausgelobt hat. Mit dem Pod IV erreichen die Münchner Tüftler im vergangenen Jahr sogar 482 km/h und gewinnen auch den vorerst letzten Wettbewerb.

CargoCap
Länge: 2,70 Meter
Höhe: 1,25 Meter
Breite: 0,95 Meter
Gewicht: 600 Kilogramm
Leihgeber: CargoCap GmbH, Bochum
Mit CargoCap gelangen Waren und Pakete durch unterirdische Röhren von einem Verteilzentrum am Stadtrand an ihre Ziele in der Stadt. Die Entwickler versprechen ein automatisiertes, effizientes System, das oberirdische Lieferwagen in den Städten ersetzen kann. Es soll auch vorhandene unterirdische Infrastruktur nutzen.

Climeworks
Länge: 2,00 Meter
Höhe: 2,00 Meter
Breite: 1,75 Meter
Gewicht: 1300 Kilogramm
Leihgeber: Climeworks AG, Zürich, Schweiz
Treibhausgase verringern, die bereits in der Atmosphäre sind: Der Kollektor filtert CO2 aus der Luft. Es kann anschließend als Rohstoff dienen, z. B. als Dünger für Gewächshausbetreiber, oder muss gespeichert werden. Noch braucht das Verfahren selbst viel Energie. Irgendwann könnten solche Anlagen mehr CO2 sammeln, als wir freisetzen.

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Per Kran ins Museum: Das Solarauto blue.cruiser wird vor strahlend blauem Himmel zum Fenster im zweiten Obergeschoss des Zukunftsmuseums gehoben. Es ist eines von vier Großobjekten, die am 29. September 2020 ihre neue Heimat in der Nürnberger Zweigstelle des Deutschen Museums bezogen haben.

Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk

Foto: Deutsches Museum

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Die vier neuen Exponate im Zukunftsmuseum (v. li.): Das Solarauto blue.cruiser, Hyperloop Pod 1, CargoCap und Climeworks CO2-Filter.

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Foto: Deutsches Museum

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Ein Elektroauto für den Alltag, dessen Batterien auch über Solarzellen laden: der blue.cruiser.

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Foto: Hochschule Bochum

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Magnetisch angetriebene Züge, die durch eine Vakuum-Röhre fahren: Mit dem  Hyperloop Pod I gewann die Projektgruppe der TU München den ersten Space-X-Wettbewerb 2016. Und mit den nachfolgenden Weiterentwicklungen auch alle weiteren Wettbewerbe bisher.

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Foto: TUM Hyperloop NEXT Prototype e. V.

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Mit CargoCap gelangen Waren und Pakete durch unterirdische Röhren von einem Verteilzentrum am Stadtrand an ihre Ziele in der Stadt.

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Foto: CargoCap GmbH

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Climeworks: Dieser Kollektor filtert CO2 aus der Luft, das anschließend als Rohstoff verwendet werden kann.

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Foto: Climeworks AG

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