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Der Einfluss des Menschen erstreckt sich nicht nur über die geographische Oberfläche der Erde, sondern tief in die genetischen Landschaften hinein. Bis vor wenigen Jahrzehnten hatte sich die Zucht von Kulturpflanzen und Nutztieren darauf beschränkt, Bestehendes neu zu kombinieren. Heute entstehen in den Laboren von Biotechnikern immer neue Pflanzensorten und Tierrassen, von genveränderten Nutzpflanzen bis hin zu Bakterien mit einem synthetisch erzeugten Erbgut. Während aber die “traditionelle” Biotechnologie mit dem bestehenden Genom eines existierenden Organismus startet und dieses verändert, möchte die Synthetische Biologie die Evolution komplett hinter sich lassen und mit Hilfe von “Bio Bricks” Leben neu schaffen. Wenn aber Leben aus dem Labor zu einer patentier- und handelbaren Ware wird, dann könnten wir Gefahr laufen, die Achtung vor dem Lebens an sich zu verlieren.

„In der Medizin sowie in der Landwirtschaft ist die Biotechnologie heute allgegenwärtig. Ohne sie könnten bestimmte Medikamente und Impfstoffe nicht hergestellt werden. Eine große Rolle in der Biotechnologie spielt allerdings die so stark kritisierte Gentechnik. Übertritt die Biotechnologie eine ethische Grenze oder ist es in Ordnung, das Erbgut zu manipulieren, wenn es doch kranken Menschen hilft?“
Till Lukat

Biotechnologie: Ziege und Gewebekultur in der Ausstellung Bio- und Nanotechnologie

Copyright: Till Lukat
till.lukat@udk-berlin.de