
Bild: Deutsches Museum | Eric Alexander Lichtenscheidt
AMECA ist da! Wie ähnlich darf uns eine Maschine werden?
Unser Neuzugang AMECA, der bei uns zurzeit im Testbetrieb erlebt werden kann, gilt als der fortschrittlichste humanoide Roboter weltweit.
Die Gesichtszüge und Bewegungen des Kommunikationsroboters wirken fast menschlich: 52 elektrische Motoren, von denen sich alleine 27 im Gesicht befinden, sorgen dafür, dass AMECA den Kopf bewegen, eine menschliche Mimik zeigen, die Sprachausgabe durch passende Mundbewegungen begleiten und dazu mit Armen und Händen gestikulieren kann.
Allzu menschlich soll AMECA dem Hersteller Engineered Arts aus dem britischen Cornwall zufolge aber dann doch nicht wirken: Gesicht und Hände sind deshalb mit grauer Gummihaut überzogen, die Haare fehlen und der Torso gewährt tiefe Einblicke in die innere Mechanik.
Konzipiert wurde AMECA für die Weiterentwicklung von Technologien zur Interaktion zwischen Mensch und Roboter. Verbindet man den Roboter mit einem Large Language Modell (LLM), kann ihre KI über Sprachsynthese mündlich kommunizieren. Das bedeutet: Ist AMECA mit einer entsprechenden Software verbunden, kann man sich mit ihr unterhalten – je nach Sprachmodell sogar in verschiedenen Sprachen.
AMECA befindet sich bei uns zurzeit noch im Testbetrieb. Während die Mimik des Roboters jederzeit erlebt werden kann, kann nur im Rahmen einer Vorführung mit dem Roboter gesprochen werden.
Im Kontakt mit AMECA stellen sich schnell grundlegende Fragen: Wollen wir das auch im Alltag? Androides Personal an der Hotelrezeption, an der Supermarktkasse oder vielleicht sogar in Schulen und im Pflegeheim? Wir freuen uns bereits jetzt darauf, mit unseren Museumsgästen darüber zu diskutieren!
AMECA und der Datenschutz
Aus Datenschutzgründen kann AMECA bisher nur eingeschränkt mit den Museumsgästen interagieren. Denn um mit einem vor ihr stehenden Menschen in den Dialog zu treten, auf Fragen und auch auf Bewegungen des Gegenübers reagieren zu können, besitzt AMECA unter anderem eingebettete Mikrofone und Kameras. Das gesamte Potenzial ihrer KI-Kompetenz kann sie darüber hinaus nur mittels Datenaustausch über eine Internetverbindung ausschöpfen.
Das Deutsche Museum Bonn geht mit den persönlichen Daten seiner Museumsgäste verantwortungsvoll um. Aktuell entwickeln wir daher datenschutzkonforme Konzepte für Gespräche mit AMECA im Museumsbetrieb, mit denen Besucherinnen und Besucher AMECAS Eloquenz dann schon bald in vollem Umfang auf die Probe stellen können.