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Seit 30 Jahren ist das Deutsche Museum Bonn ein Ort der Inspiration, der Neugier und des Dialogs. Der einzige Standort des weltberühmten Deutschen Museums außerhalb Bayerns wurde am 3. November 1995 eröffnet und hat seitdem eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen: Von rund 100 zeitgenössischen Meisterwerken aus Naturwissenschaft und Technik zum dynamischen Forum für Künstliche Intelligenz. Eine Abendveranstaltung mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft läutete am 3.11.2025 den Geburtstagsmonat ein, in dem sich Museumsgäste auf ein vielseitiges Programm und Sonderaktionen freuen können.

»Wenn wir Technik nicht mit Spaß vermitteln, dann hätten wir etwas Grundsätzliches falsch gemacht.« - Mit diesen vorausschauenden Worten von Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums, eröffnete der aus dem Münchner Mutterhaus angereiste Generaldirektor Michael Decker die offizielle Jubiläumsfeier der nun 30-jährigen Zweigstelle am Rhein. Denn genau dies sei hier in Bonn stets auf ausgezeichnete Weise gelungen: »Mit dem Esprit der Menschen, die hier arbeiten, Begeisterung für die Vermittlung und nicht zuletzt dem richtigen Riecher für das richtige Thema zur richtigen Zeit – Künstliche Intelligenz«, bescheinigt er Leiterin Andrea Niehaus und ihrem Team. »Das Deutsche Museum Bonn ist ein Haus am Puls der Zeit, wie man es sich besser nicht vorstellen kann.« 

Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen bezeichnete die Neuausrichtung zum Forum für Künstliche Intelligenz in seiner Videobotschaft als »richtige und zukunftsweisende Entscheidung«, hob insbesondere die Vermittlungsleistung der »Bonner Vorzeigeeinrichtung« hervor und bekräftigte die Entscheidung der Landesregierung, das Deutsche Museum Bonn dauerhaft finanziell zu unterstützen: »Ministerin Ina Scharrenbach und ich sind stolz darauf, dem Deutschen Museum Bonn ein verlässlicher Partner zu sein.« 

»Nordrhein-Westfalen ist für die Digitalisierung eine Leitregion - und Künstliche Intelligenz steht im Zentrum dieser Entwicklung. Es ist wichtig, Digitalkompetenz zu stärken, besonders im Bereich der KI. Hier setzt das Deutsche Museum Bonn an: als Keimzelle für den zentralen Informations-, Bildungs- und Vermittlungsort, den Nordrhein-Westfalen braucht, um Menschen in die digitale Zukunft mitzunehmen. Der Ausbau der Digitalkompetenzen in Bevölkerung und öffentlichem Dienst ist notwendiges Rüstzeug für den Einsatz Künstlicher Intelligenz in unserem Bundesland. Ich wünsche dem Deutschen Museum Bonn daher, dass wir es auf Dauer als ganz besonderen Lernort fest in der Gesellschaft verankern können«, betonte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Unter dem Motto »Zusammenstehen – Zukunft sehen« ließ Moderator Karsten Schwanke in kurzweiligen Gesprächsrunden weitere Wegbegleitende, Freunde und Mitarbeitende des Deutschen Museums Bonn die bewegte Geschichte des Hauses Revue passieren. Guido Déus, Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn und Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, blickten bis in die 1980er und 90er-Jahre zurück: Schließlich hatte die Anregung der Stadt Bonn und des Stifterverbands den Ausschlag für die Gründung einer Dependance des Deutschen Museums in der damaligen Bundeshauptstadt gegeben. 30 Jahre später ist das Deutsche Museum Bonn aus der regionalen Museums- und Wissenschaftslandschaft nicht mehr wegzudenken. »Das Deutsche Museum Bonn passt hervorragend in die internationale Stadt Bonn mit ihrem exzellenten wissenschaftlichen Umfeld. Das Deutsche Museum Bonn ist mit seinen innovativen Vermittlungsangeboten und dem engagierten Team des Forums für KI eine erstklassige Bereicherung für Bonn und die Region und mir schon lange ein Herzensanliegen«, gratulierte Oberbürgermeister Guido Déus.

Gute Zeiten - schlechte Zeiten    

Eröffnet wurde das Deutsche Museum Bonn am 3. November 1995 als bundesweit einziges Museum für zeitgenössische Forschung und Technik. Auf rund 1.400 m² Ausstellungsfläche konnten hier rund 100 Exponate der deutschen Technikgeschichte seit 1945 bestaunt werden – vom Teilchenbeschleuniger über den Transrapid bis zum Fischer-Dübel. Sonderausstellungen, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie eine Vielzahl von Vermittlungs- und Bildungsangeboten ergänzten die Museumsarbeit. Schnell entwickelte sich das Deutsche Museum Bonn sowohl nur zu einem beliebten Ausflugsziel als auch zu einem begehrten Lernort für Schulklassen. Dennoch sah es zwischenzeitlich düster aus: Ab 2015 stand die Kürzung der städtischen Zuschüsse im Raum, die weitere Finanzierung war ungesichert und die Zukunft des Hauses bedroht. Die Rettung kam in Form eines beispiellosen Schulterschlusses aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Mit Unterstützung des damals gegründeten Fördervereins WISSENschaf(f)t SPASS konnten schließlich neue Förderer gewonnen und neue Perspektiven entwickelt werden. 

Antonio Casellas, Vorstandsvorsitzender von WISSENschaf(f)t SPASS, blickte gemeinsam mit Museumsleiterin Andrea Niehaus auf die herausforderndste Zeit in der Geschichte des Deutschen Museums Bonn zurück und erläuterte, wieso sich der Förderverein trotz des »Happy Ends« auch weiterhin als enger Partner engagieren wird: »Der einzige Rohstoff, den wir haben, ist die Bildung von Kindern und Jugendlichen und damit geht unsere Gesellschaft fahrlässig um. Deshalb machen wir natürlich weiter, das ist doch klar!» Andrea Niehaus erinnert sich: »Die große Welle der Unterstützung hat uns letzten Endes dazu motiviert, die ›Mission KI‹ anzugehen.«

Entscheidung mit Weitblick und gesellschaftlicher Relevanz

Um das Haus in die Zukunft zu führen, bewies das Team enormen Weitblick. Ab 2020 begann die fundamentale Neuausrichtung zum Forum für Künstliche Intelligenz. Weg von der statischen Dauerausstellung, hin zu einem dynamischen Ort der Orientierung und des Dialogs rund um die wahrscheinlich wichtigste Technologie unserer Zeit. »Wir wollten unsere Chance nutzen und ein thematisch relevantes und überaus lebendiges Museum erschaffen, das auf Augenhöhe mit seinem Publikum interagiert. Ganz wichtig war uns von Anfang an auch eine ausgewogene Darstellung der Chancen, Herausforderungen und Risiken der KI, die nicht belehren will, sondern die Menschen ertüchtigt, sich ein eigenes Bild zu machen.« resümierte KI-Projektleiter Ralph Burmester. Heute lässt sich im Deutschen Museum Bonn Künstliche Intelligenz »erleben.verstehen.mitgestalten« und sogenannte Museotainerinnen und Museotainer sorgen mit einem innovativen dialogischen Vermittlungskonzept dafür, dass niemand beim Museumsbesuch mit dem komplexen Thema alleine gelassen wird.

In einer prominent besetzten Talkrunde wurde im Anschluss noch einmal besonders deutlich, wieso eine Wissensvermittlung, die den Menschen mitnimmt, heutzutage wichtiger ist als je zuvor. Digitalministerin Ina Scharrenbach, Claudia Nemat (Aufsichtsrätin, Unternehmerin und ehemalige Vorständin der Deutsche Telekom), Wissenskommunikations-Pionier Ranga Yogeshwar, und Generaldirektor Michael Decker, der auch ausgewiesener Experte für Technikfolgenabschätzung ist, diskutierten unter dem Titel »KI – aber wie?« die Bedeutung von Kommunikation und Vermittlung im KI-Zeitalter und die Rolle, die insbesondere dem Deutschen Museums Bonn als Forum für Künstliche Intelligenz in der Gesellschaft zukommt.  Für die gesellschaftliche Herausforderung, vor der wir stehen, sei es entscheidend, Menschen jedes Alters zu einem kompetenten und reflektierten Umgang mit neuen Technologien zu befähigen, waren sich die Talkgäste einig.

An der Ahrstraße wird jetzt noch den ganzen Monat lang weitergefeiert: Angekündigt ist beispielsweise an allen November-Wochenenden ein Sonderprogramm für Familien mit analogem und digitalem Geburtstags-Bastelspaß, ein Vortrag über »KI und ethische Bedenken« sowie ein Aktionswochenende zum Thema »Kunst oder KI: Wer ist der Künstler?«

Darüber hinaus können sich die Besucherinnen und Besucher auf Neuigkeiten in der Ausstellung, ein neues Shop-Sortiment, spannende Spiele und das Museotainment-Team in bester Feierlaune freuen.

Das aktuelle Programm findet man stets auf der Website www.deutsches-museum-bonn.de

Über das Deutsche Museum Bonn – Forum für Künstliche Intelligenz

Erleben, verstehen, mitgestalten – das ist die »Mission KI« des Deutschen Museums Bonn. Künstliche Intelligenz (KI) ist die bedeutendste Technologie unserer Zeit. Doch was steckt dahinter und was kommt damit konkret auf uns zu? Im Deutschen Museum Bonn, der einzigen Zweigstelle des weltberühmten Deutschen Museums außerhalb Bayerns, laden dynamische Erlebnisräume zum Eintauchen in die Welt der KI ein. Interaktive und unterhaltsame Exponate und Demonstrationen machen Grundlagen und aktuelle Entwicklungen der KI verständlich. 

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(v.l.n.r.) Ranga Yogeshwar, Antonio Casellas, Claudia Nemat, Ina Scharrenbach, Michael Decker, Andrea Niehaus, Volker Meyer-Guckel und Moderator Karsten Schwanke
Frei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk Foto: Deutsches Museum/Lichtenscheidt
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Oberbürgermeister Guido Déus (re.) tauschte sich mit Volker Meyer-Guckel über den Mehrwert des Deutschen Museums Bonn für die Region aus
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In der Talkrunde »KI – Aber wie?« sprach Ministerin Ina Scharrenbach (mi.) mit Michael Decker (2.v.l.), Claudia Nemat (2.v.r.) und Ranga Yogeshwar (re.) über die große Bedeutung der Wissensvermittlung in Zeiten der Digitalisierung
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Michael Decker ist seit Juni 2025 Generaldirektor des Deutschen Museums und kennt als Experte für Technikfolgenabschätzung die Herausforderungen des technologischen Fortschritts für die GesellschaftFrei zur Veröffentlichung nur mit dem Vermerk Foto: Deutsches Museum/Lichtenscheidt
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