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Der Tornado wird von der Luftwaffe als Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug eingesetzt.

Der Tornado war im Zeitraum der Indienststellung, beginnend 1979 als Nachfolger der F-104 G Starfighter,  eines der modernsten Kampfflugzeuge. Kennzeichen sind Schwenkflügel und Schubumkehr für Kurzstart und Kurzlandung und die Tiefflugfähigkeit. Die Bezeichnung „IDS“ steht für „Interdicton / Strike, (dt. Abriegelung/Luftschlag) und bezeichnet die Grundversion als Jagdbomber. Sie bildet die Basis für die Aufklärungsversion (Recce), die hier ausgestellt ist.
Der Einsatz des Tornado ab 1979 ist gekennzeichnet vom Kalten Krieg und dessen Ende bis hin zu Einsätzen im Kosovo-Krieg und in Afghanistan.

Der Tornado wurde gemeinsam von den drei europäischen Nationen Großbritannien, Italien und Deutschland entwickelt und gefertigt, die 977 Flugzeuge geordert haben. Das Königreich Saudi Arabien hat 72 Flugzeuge bezogen. Parallel zur Einführung des Eurofighter reduziert die Bundeswehr bis zum Jahr 2015 ihren Bestand von 359 auf 85. Der Erstflug des ersten Prototyps fand im August 1974 bei Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) im Manching statt. Dort erfolgte auch die Endmontage der 359 Flugzeuge für die deutsche Luftwaffe und Marineflieger mit dem Einsatzspektrum als Jagdbomber, Aufklärer sowie für elektronische Kampfaufklärung. Mit diesem partnerschaftlichen Programm konnte sich die Bundesrepublik Deutschland auch als Hersteller von komplexen Hochleistungs-Flugsystemen ausweisen.

Der ausgestellte Tornado ist auch in zeitgeschichtlicher Hinsicht interessant. Er wurde von 2007 bis 2008 in Afghanistan eingesetzt und flog dort im Rahmen der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe ISAF Aufklärungseinsätze. Der Deutsche Bundestag hatte 2007 der Entsendung von sechs Aufklärungsflugzeugen vom Typ Tornado nach Afghanistan beschlossen. Sie waren Teil der deutschen Beteiligung an der NATO geführten ISAF in Afghanistan. Die Flugzeuge lieferten Luftbilder aus ganz Afghanistan für die ISAF. Der Einsatz endete im November 2010. Für die Luftaufkärung wird ein vier Meter langer Aufklärungsbehälter unten am Rumpf des Tornado befestigt. Der als Recce-Pod (Reconnaissance, dt.: Aufklärung) bezeichnete Behälter ist mit zwei optischen Kameras und einem Infrared-Line-Scanner (Infrarotsensor) ausgestattet. Mittlerweile wurde auf ein System mit digitaler Bilderfassung umgestellt.

Der ausgestellte Tornado wurde 1985 gebaut und 2008 nach Erreichen der Lebensdauergrenze von 4000 Flugstunden ausgemustert. Er flog schließlich beim Aufklärungsgeschwader AG 51 in Jagel (Schleswig-Holstein). Der letzte Flug führte am 28.10.2008 von Jagel zum Fliegerhorst Erding, von wo er im Juli 2010 mit einem Landtransport in das Museum kam.

Technische Daten:

  • Hersteller: Panavia GmbH (British Aircraft Corporation, heute BAE Systems; Aeritalia, heute Leonardo; Messerschmitt-Bölkow Blohm, heute Airbus), Hallbergmoos, Deutschland, 1985
  • Spannweite: 8,6 m bei 67 Grad Pfeilung, 13,9 m bei 25 Grad Pfeilung
  • Länge: 16,7 m
  • Leermasse: 14 500 kg
  • Startmasse:  max. 28 500 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,2 in großer Höhe ohne Außenlasten, Mach 0,9 im Tiefflug mit Außenlasten
  • Antrieb: 2 x Strahltriebwerke RB 199 Mk101
  • Schub: 2 x 40,5 kN ohne Nachbrenner, 2 x 73,0 kN mit Nachbrenner