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Kern des Museums sind, neben der modernen Halle, zwei historische Gebäude aus der Anfangszeit des Flugplatzes Schleißheim.

Die Kommandantur

Die "Kommandantur" war das erste feste Gebäude des 1912 angelegten Flugplatzes. Sie war das Verwaltungsgebäude und beherbergte zahlreiche Werkstätten. Flankiert war sie von zwei hölzernen Flugzeughallen.

Heute ist in dem Gebäude eine Ausstellug zur Geschichte des Flugplatzes Schleißheim und der Flugwerft zu sehen.

Die Flugwerft

Die Königlich-Bayerische Fliegertruppe begann mit dem Bau der Flugwerft 1918, in Betrieb genommen wurde sie allerdings erst Mitte der 1920-Jahre durch die Deutsche Verkehrsfliegerschule. Zentraler Bestandteil ist die Werfthalle, in der Flugzeuge untergestellt und repariert wurden. Um die Halle gruppierten sich in zwei Ebenen die einzelnen Fachwerkstätten. Nach der historischen Bezeichnung "Flugwerft" erhielt das Museum seinen Namen.

Heute dient die Werfthalle zum Ausstellen von Flugzeugen, die ehemaligen Werkstatträume werden für Veranstaltungen, Sonderausstellungen und für die Verwaltung genutzt.

1912Standort der neu gegründeten Königlich-Bayerischen Fliegertruppe

1933–1945Ausbau zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe

1992Eröffnung Flugwerft Schleißheim als Museum für Luft- und Raumfahrt

Chronik

Gründung 1912

Das Gelände südlich der Schleißheimer Schlösser wird als Standort der neu gegründeten Königlich-Bayerischen Fliegertruppe bestimmt.

Für den Flugbetrieb entstehen ab 1912 die ersten Gebäude: Die  "Kommandantur", die heute Bestandteil des Museums ist, eingerahmt von zwei hölzernen Flugzeughallen.

Erster Weltkrieg 1914–1918

Im Ersten Weltkrieg dient Schleißheim als Standort einer Flieger-Ersatzabteilung. Während des Krieges bildet man hier fliegendes Personal, Flugzeugführer, Beobachter und Bordschützen aus und stellt Fliegerabteilungen für die Front auf. Der Flugplatz wird durch zahlreiche Flugzeughallen, Unterkunfts- und Lehrgebäude erweitert. Gegen Kriegsende entsteht das Werftgebäude, das heute Kern des Museums ist.

Weimarer Republik 1922–1933

Luftverkehrsgesellschaften führen von Schleißheim aus planmässige Post- und Passagierflüge durch. Zum Flughafen von München wird aber das stadtnähere Oberwiesenfeld (heutiges Olympiagelände) ausgebaut. Ab 1927 bildet die Deutsche Verkehrsfliegerschule in Schleißheim Flugzeugführer aus.

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg 1933–1945

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfolgt im Rahmen der Aufrüstung und zur Kriegsvorbereitung ein beschleunigter Ausbau zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe. Weiterhin dient Schleißheim der Ausbildung: Jagdflieger und Zerstörerbesatzungen werden geschult, 1943 beginnt die Nachtjagd-Ausbildung.

Kriegsende 1945

Mehrere schwere Luftangriffe verursachen 1944 erhebliche Zerstörungen und fordern viele Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung.

Die Zeit nach 1945

Nach Kriegsende belegt die US Army den Platz. Bis 1968 sind auf der "Schleißheimer Army Air Base" amerikanische Transport-Hubschrauber stationiert. Nach der Gründung der Bundeswehr nutzen ab 1958 auch die Heeresflieger den Flugplatz. Sie werden erst 1981 verlegt, damit endet der militärische Flugbetrieb in Schleißheim. Genutzt wird der Flugplatz heute von der Fliegerstaffel Oberschleißheim der Bundespolizei und von mehreren Flugsportvereinen.

Überlegungen zu einem Luftfahrtmuseum

Nach der Auflassung des Militärflugplatzes 1981 verfallen die historischen Gebäude aus der Anfangszeit der Fliegerei. Sie können aber erhalten werden und sind nach einer Restaurierung Kern der ersten Außenstelle des Deutschen Museums.

Eröffnung des Luftfahrtmuseums 1992

Die Flugwerft Schleißheim wird im September 1992 als Museum für Luft- und Raumfahrt eröffnet. Eine moderne Ausstellungshalle, die an die historischen Gebäude anschließt, erweitert die Ausstellungsfläche auf 8000 qm. Die Exponate können nun in einer Flugzeug-Werkstatt in einer eigenen Halle restauriert werden. Das Museum ist über einem Rollweg mit dem restlichen Gelände des Flugplatzes verbunden, Flugzeuge können direkt vor das Museum rollen.