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Das Experimentalflugzeug VAK 191 B ist der Prototyp eines senkrechtstartfähigen, einsitzigen Kampf- und Aufklärungsflugzeugs für hohe Unterschallgeschwindigkeit.

Die VAK 191 ging auf eine NATO-Ausschreibung aus dem Jahr 1961 für ein senkrechtstartfähiges Nachfolgemodell des Erdkampf- und Aufklärungsjets Fiat G-91 zurück. Das technische Konzept beinhaltete beim Antrieb eine Kombination aus einem Hub- und Marschtriebwerk mit Schwenkdüsen und zwei Hubtriebwerken davor bzw. dahinter. Während der Hubschub von allen drei Triebwerken gemeinsam erzeugt werden konnte, wurde der Schub für den Reiseflug ausschließlich von dem Hub- und Marschtriebwerk geliefert. Das Programm, anfangs in Zusammenarbeit mit Italien durchgeführt, wurde mehrfach modifiziert und nach dem Ausstieg Italiens 1968 auf ein reines Experimentalprogramm zurückgestuft. So wurden nur drei einsitzige Prototypen produziert, die später als Erprobungsträger für den MRCA-Tornado dienten. Der Erstflug fand im September 1971 statt. Ein Jahr später wurde das Programm, für das inzwischen 250 Mio. Euro aufgewandt worden waren, auch in Deutschland endgültig eingestellt. Die Flugerprobung des VAK 191 B wurde Mitte der 1970er-Jahre in den USA noch einmal aufgenommen, ohne jedoch zur Serienproduktion zu führen. Der erste Prototyp des VAK 191 B gelangte darauf ins Deutsche Museum und ist heute in der Flugwerft Schleißheim ausgestellt.

    Technische Daten:

    • Hersteller: Vereinigte Flugtechnische Werke (VFW)-Fokker, Bremen, 1970
    • Spannweite: 6,2 m
    • Startmasse(bei Senkrechtstart): 8500 kg
    • Höchstgeschwindigkeit: 1100 km/h
    • Gipfelhöhe: ca. 15 km
    • Antrieb: 1 x Rolls-Royce / MTU RB 193-12 (Hub- und Marschtriebwerk), 2 x Rolls Royce RB 162-81 (Hubtriebwerke)
    • Schub: 1 x 45,2 kN, 2 x 26,5 kN