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Das Jumo 004 war eines der ersten in Serie gebauten Strahltriebwerke.

Das Jumo 004 B diente zum Antrieb des ersten strahlgetriebenen Militärflugzeugs Messerschmitt Me 262. An der Entwicklung des 004-Triebwerks wurde ab 1939 unter der Leitung von Anselm Franz in Dessau gearbeitet. Im Sommer 1942 lief die Fertigung des Jumo 004 A an, das für die Erprobung bestimmt war. Von der Serienversion Jumo 004 B wurden 1944/45 etwa 2400 Exemplare hergestellt. 

Im Frühjahr 1944 wurde beschlossen, große Teile der deutschen Luftfahrtindustrie in bombensicheren unterirdischen Stollen unterzubringen. Das Tunnelsystem „Mittelwerk“ im Kohnstein bei Nordhausen, in dem gerade die Produktion der V 2-Rakete mithilfe von Häftlingen anlief, wurde geteilt. In die nördlich gelegenen Tunnel zogen im Mai 1944 Teile der Junkers-Motorenwerke ein, Ende September 1944 lief die Serienproduktion des Jumo 004 B Triebwerks an. Die Fertigung erfolgte im unterirdischen „Mittelwerk“ im Harz, zusammen mit den „Vergeltungswaffen“ V 1 und V 2, mithilfe von KZ-Häftlingen.

Mindestens 20 000 Häftlinge starben durch das Projekt Mittelwerk an den inhumanen Lebens- und Arbeitsbedingungen, Krankheiten sowie Misshandlungen.

Technische Daten:

  • Hersteller: Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, Dessau, 1944
  • Standschub: 8,9 kN
  • Drehzahl: 8700 min-1
  • Treibstoffverbrauch: 1273 kg/h
  • spezifischer Verbrauch: 143 kg/kNh
  • Luftdurchsatz: 21,2 kg/s
  • Verdichtungsverhältnis: 3,1