Julia Steinmetz
ForschungsinstitutScholar in Residence
Email Julia.steinmetz@posteo.de
Zeitraum: 1. Mai bis 30. Juni und 1. August bis 30. September
Überlieferte Abwesenheit. Frauen in den Archivbeständen des Deutschen Museums
In meinem Projekt untersuchte ich anhand von Nachlässen und Dokumenten weiblicher Akteurinnen aus dem Archivbestand des Deutschen Museums den Zusammenhang zwischen der Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschafts- und Technikgeschichte und den Strukturen der materiellen Überlieferung. Im Zentrum steht die Frage, welche Rolle das Geschlecht als strukturierende Kategorie für die Auswahl sowie Verwaltung des Archivmaterials spielte und welchen Einfluss Sammeltechniken, Verzeichnungspraktiken und Aufbewahrungskonventionen darauf nahmen. Leitend ist die These, dass diese Praktiken nicht nur die materielle Überlieferung weiblicher Urheberschaft steuerten, sondern zugleich deren Position im Kanon der Wissenschafts- und Technikgeschichte beeinflussten. Damit möchte das Vorhaben einen Beitrag zur kritischen Reflexion archivischer Wissensordnungen aus einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive leisten.
Kurz-CV
Julia Steinmetz studierte Geschichtswissenschaften, Kunst- und Bildgeschichte, Kulturwissenschaft sowie Archäologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Dissertationsschrift „Materialordnungen. Die Sammlung Darmstaedter und die Anfänge der Wissenschaftsgeschichte“ schloss sie 2025 ab. Von April 2020 bis Februar 2025 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“. 2025 war sie Stipendiatin des Caroline von Humboldt-Abschlussstipendiums. Ihre Forschungsinteressen liegen in der Wissenschaftsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie in der Geschichte des Sammelns. In ihrem PostDoc-Projekt untersucht Julia Steinmetz die Präsenz von Frauen in historischen Handschriften- und Archivbeständen. Mit Blick auf die Sammelstrategien, Erfassungsmethoden und Aufbewahrungskonventionen fragt sie nach einem möglichen Zusammenhang zwischen der Marginalisierung von Frauen in der historischen Überlieferung und der Aufbewahrung ihrer Dokumente.