Direkt zum Seiteninhalt springen

Er war die Erstausstattung für die im Jahr 1912 aufgestellte Königlich-Bayerische Fliegertruppe.

Der Otto-Doppeldecker war eine Konstruktion der in München ansässigen Flugmaschinenwerke Gustav Otto. In Schleißheim waren von 1912 bis 1914 insgesamt 63 Otto-Doppeldecker stationiert. Sie dienten der Schulung und für Aufklärungszwecke. Eine von vier Fliegerabteilungen der Königlich-Bayerischen Fliegertruppe, die bei der Mobilmachung im August 1914 an die Front zogen, war mit Otto-Doppeldeckern ausgerüstet. Diese genügten jedoch den Anforderungen nicht und wurden Anfang 1915 durch modernere Flugzeugmodelle ersetzt.

Von diesem Flugzeugtyp ist kein Exemplar mehr erhalten. Angesichts der technikhistorischen Bedeutung wird dieses Flugzeug auf Initiative des „Werftvereins“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum rekonstruiert. Da weder ein Originalflugzeug noch Werkszeichnungen erhalten sind, stützt sich die Rekonstruktion auf Fotografien. Weiterhin ist im Archiv des Deutschen Museums eine Anzahl von Zeichnungen erhalten, die ein ehemaliger Mitarbeiter der Otto-Werke für seine privaten Unterlagen angefertigt hatte.

Der Nachbau soll nach der Fertigstellung flugfähig sein. Verwendet wurde beim Vorbild ein Reihenmotor mit einer Leistung von 73 kW (100 PS).  Hier wird ein modifizierter Automobilmotor aus der gleichen Leistungsklasse eingebaut. Abgesehen davon wird angestrebt, den Nachbau originalgetreu auszuführen. Die Zulassung wird betreut von der Oskar Ursinus Vereinigung (OUV), die den Eigenbau von Flugzeugen unterstützt.

Technische Daten:

  • Hersteller: Flugmaschinenwerke Gustav Otto, München, 1913
  • Nachbau: Werftverein in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum
  • Spannweite: 12,5 m
  • Flugmasse: ca. 750 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 120 km/h
  • Antrieb: 4-Zylinder Reihenmotor BMW-Intern 10
  • Leistung: 87 kW