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Bergbau und Aufbereitung – Ressourcen gewinnen und veredeln. Diese Themen und Inhalte erwarten Sie in der Ausstellung:

Ausstellungsbereich geschlossen

Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert, deswegen ist dieser Bereich seit 29. Juni 2022 geschlossen. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein.

Schachtbau- und Förderung – der Weg in die Tiefe

Jahrhundertelang waren Schlägel und Eisen das einzige Werkzeug im Bergbau. Erst im 17. Jahrhundert wurde das Schießen mit Schwarzpulver entwickelt. Im ersten Schacht sehen Sie einen Bergmann, wie er mit Hammer und Handbohrer Sprenglöcher herstellt. Es folgt der gewaltige Bohrkopf einer Kind-Chaudron-Bohranlage. Mit ihr konnte erstmals im 19. Jahrhundert zeitsparend gebohrt werden. Gegenüber können Sie Bergleute beim Schachtabteufen beobachten.

Die Hängebank ist am oberen Ende des Schachtes aufgebaut und dient dem Entleeren der Fördergefäße und Einbringen von Material. In ihrer Nähe befindet sich der Antriebsmotor der Anlage, das Kehrrad. Die ausgestellte Hängebank ist ein Original aus dem Goslarer Erzbergwerk Rammelsberg aus dem 19. Jahrhundert. Ein „Stürzer“ entleert einen Förderkübel in einen Transportwagen. Daneben zeigt der Nachbau einer funktionsfähigen Fahrkunst aus dem gleichen Zeitraum ein kräftesparendes Transportmittel für die damaligen Bergleute. Das Füllort befindet sich am unteren Ende des Schachtes, dort wo die vertikale Schachtförderung auf die horizontale Streckenförderung trifft. Es folgt der Nachbau eines solchen Füllortes aus dem Bergwerk in Hausham/Oberbayern um 1925.

Historischer Erzbergbau – das Ringen mit Gestein und Wasser

Von der Steinzeit bis ins 17. Jahrhundert arbeiteten Bergleute mit Handwerkzeugen. Am Beginn des Ausstellungsbereichs sehen Sie einen „Hauer“ mit Schlägel und Eisen am Ende einer 3 m langen Strecke knien – die durchschnittliche Jahresleistung eines Bergmanns in hartem Nebengestein. Was tun, wenn das Gestein sehr fest ist? Feuersetzen ist eine alte Technik, festes Gestein aufzulockern oder zu sprengen, wie eine Szene aus dem Rammelsberger Bergbau in Goslar zeigt.

Schon immer stellten Wassereinbrüche in Gruben eine Gefahr dar. Bereits in der Antike wurden Wasserhebemaschinen genutzt. Sie erleben einen funktionsfähigen Nachbau einer „Heinzenkunst“ des 16. Jahrhunderts: Ein Tretrad treibt eine Endloskette mit Lederbälgen an, die Wasser durch Holzröhren nach übertage transportiert. Der eigentliche Erzabbau wird am Beispiel des Firstenbaus der 1920er Jahre gezeigt. Der Abbau erfolgt von unten nach oben. Mit Pressluftbohrern werden die Bohrlöcher gesetzt für das „Schießen“, den Einsatz von Sprengstoff.

Tagebau – Bergbau der Vergangenheit und Zukunft?

Der Bergbau begann fraglos mit dem Tagebau. Neben Feuerstein wurden auch Erze im Tagebau gewonnen. Heute stammen etwa 70 Prozent der Weltförderung an Erz und Kohle aus Tagebauen, ebenso die weit überwiegende Menge von Rohstoffen aus dem Bereich Steine und Erden.

Die größten Tagebaue in Deutschland dienen der Gewinnung von Braunkohle und liegen im Rheinland, in der Gegend von Leipzig und in der Lausitz. Das Modell eines modernen Braunkohlentagebaus im niederrheinischen Revier in der Mitte des Ausstellungsraums veranschaulicht die Technik des Tagebaus. Einrichtung und Ausbau haben einen hohen Flächenbedarf und beeinflussen Landschaft und Grundwasser. Zum Teil müssen ganze Ortschaften umgesiedelt werden. Der Tagebau ist umstritten. Die Rekultivierung, also die Wiederherstellung eines naturnahen Zustands, besitzt heute für den deutschen Braunkohlentagebau große Bedeutung.

Salzbergbau – nass und trocken

Salzbergbau gibt es schon seit der Steinzeit. Am Eingang ist eine Holzrutsche ausgestellt. Im alpinen Raum fuhren Bergleute vom Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert auf einer solchen Rutsche ein. Auf der unteren Ebene, der unteren Sohle, angekommen, bemerken Sie vor sich eine Kaverne, scheinbar mit Wasser gefüllt, ein sogenanntes Sinkwerk. Wasser wird in diesen Hohlraum eingeleitet und löst allmählich das Salz aus dem Gestein. Noch heute findet das Prinzip des nassen Abbaus Verwendung.

Im trockenen Abbau wird Salz meist im Kammerbau gewonnen. Hierbei entstehen große, selbsttragende Hohlräume. So ein weiter Raum eröffnet sich vor Ihnen. Dargestellt ist die Steinsalzgewinnung im Salzbergwerk Wieliczka bei Krakau (18. Jahrhundert). Abschließend folgt ein Zeitsprung in eine Abbaukammer eines Kalibergwerks um 1925. Wie im Erzabbau legen hier zwei Bergleute Sprengbohrlöcher an. Kalisalz wird seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute in Deutschland abgebaut und ist ein wichtiger Grundstoff der Düngemittelindustrie.

Pechkohlenbergbau – eine bayerische Spezialität

Pechkohle wurde nur für den Hausbrand eingesetzt. Sie tauchen ein in die dürftig ausgeleuchteten Szenen, die den oberbayerischen Pechkohleabbaus um 1900 darstellen und folgen einer etwa 1 m hohen Kohleschicht, dem Flöz, bis zu einem niedrigen Arbeitsraum, dem Streb. Dort liegen oder kauern Bergleute und verrichten mühevoll ihre Arbeit. Auf der einen Seite wird Kohle hereingebrochen, auf der anderen Seite Gestein als Versatz eingebracht. Auf der unteren Sohle angekommen, trabt Ihnen ein Grubenpferd entgegen, das einen sogenannten Hunt zum nächsten Füllort zieht. Dort wartet ein bereits so ein Wagen im Förderkorb auf den Transport zu einer Hauptfördersohle, um von dort übertage, zur sogenannten Rasenhängebank, zu gelangen. Am Streckenende können Sie sich mit einem Blick in den Pferdestall vergewissern, dass Grubenpferde gut versorgt wurden.

Steinkohlenbergbau der 1950er Jahre – Maschinen erleichtern die Arbeit

Der Streckenausbau um 1900 endet im Steinkohlebergbau der 1950er Jahre. Sie betreten eine Inszenierung zur Blindschachtförderung. Ein Blindschacht endet unterhalb der Tagesoberfläche. Es folgt eine Richtstrecke, die den Förderschacht mit den Strecken, die zum Kohleflöz führen, verbindet. Dort nehmen sie rechts etwas Eigenartiges für Kohlebergbau wahr. Ein Bohrwagen setzt Sprenglöcher ins Gestein. Ist Kohle nicht leicht brennbar? Mit speziell hierfür entwickelten Verfahren geht das.

Es geht weiter zum Abbau in „steiler Lagerung“. in den 1950er Jahren arbeiteten die Hauer noch überwiegend mit Hilfe von Pressluftbohrhämmern in sehr steilen Flözen, wie hier zu sehen, aber auch in flachen. Grundsätzlich ist Maschineneinsatz erst in weniger geneigter Lagerung möglich. Am Ende des Bereichs Steinkohlenbergbau ist dies in einem niedrigen Streb dargestellt. Hier ist kein Bergmann ist im Streb zu sehen. Es wird maschinell gearbeitet, mit Schrämmaschine, Fördermaschine und einer Kippvorrichtung zum Einbringen des Bergeversatzes.

Aufbereitung – zerkleinern, sieben, veredeln

Am Ausgang der Inszenierung zur Blindschachtförderung befindet sich eine Schüttelrutsche für den Transport des Rohmaterials. Was geschieht nun mit diesen Rohstoffen, wenn sie das Bergwerk verlassen? Antworten finden Sie im Bereich Aufbereitung. Hier sehen Sie, wie Erze oder Kohle von taubem Gestein getrennt und schließlich im Hüttenprozess weiterverarbeitet oder als Energieträger (Kohle) eingesetzt werden. Auch Salze durchlaufen Aufbereitungsverfahren. Aus flüssiger Sole wird durch Verdunstung Salz gewonnen. Die verschiedenen Trennungsprozesse erfolgen durch Klassier- und Sortierverfahren, die die Ausstellung anhand von Modellen, Demonstrationen und Dioramen erläutert. Der Bereich Kohleveredlung behandelt das Thema Kohle als Energieträger und Rohstoff in seinen verschiedenen Varianten. Hier endet derzeit die Ausstellung.

Moderner Bergbau – auf dem Weg zur Automatisierung (zurzeit geschlossen)

Dargestellt ist der Steinkohlen- und Erzbergbau seit den 1970er Jahren. Viele Arbeitsvorgänge wurden weiter mechanisiert und automatisiert. Sie betreten zuerst eine geräumige Strecke im Steinkohlenbergbau. Eine Einschienen-Hängebahn für Material- und Personentransport führt zu einem Betriebspunkt, an dem eine leistungsstarke Maschineneinheit von Doppelwalzenschrämlader, Streb-Panzerförderer und hydraulicher Schildausbau bestaunt werden kann. Der Schrämlader schält die Kohle ab. Kontinuierlich wird sie mit dem Panzerförderer abtransportiert. Der sogenannte Schildausbau kann mit Hilfe einer Steuertechnik vollautomatisch (einen integrierten Kettenförderer mit Kohlenhobel oder Walzenschrämlader) vorwärts bewegt werden (vorwärts bewegen) und dadurch das Gebirge dahinter zum Einsturz bringen.

Abschließend gehen Sie durch den Erzkammerbau. Die wichtigsten Arbeitsabläufe im heutigen Erz- und Salzbergbau werden hier anhand von Großmaschinen gezeigt: das Bohren von Sprenglöchern, das Füllen der Bohrlöcher mit Sprengstoff sowie der Abtransport der Rohstoffe mit einem dieselbetriebenen Radlader.

Bergarbeiter bedienen einen Bohrer

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Führungen, Angebote und Themen der Ausstellung auf einen Blick.

Auf einen Blick